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Der Grosse Kampf von Ellen G. White

Der Grosse Kampf von E. G. White

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<strong>Der</strong> große <strong>Kampf</strong><br />

Zeugen im ganzen Lande zu hören waren, die das Herz des Volkes mit einem unerschütterlichen<br />

Vorsatz erfüllten: die Fesseln der römischen Herrschaft abzustreifen. Hamilton und Wishart, zwei junge<br />

Menschen <strong>von</strong> adligem Geschlecht und ebensolchem Charakter, gaben mit einer großen Anzahl geringerer<br />

Jünger ihr Leben auf dem Scheiterhaufen hin. Aber aus dem brennenden Scheiterhaufen Wisharts ging einer<br />

hervor, den die Flammen nicht zum Schweigen bringen sollten, einer, dem mit Gottes Beistand bestimmt<br />

war, dem Papsttum in Schottland die Sterbeglocke zu läuten.<br />

John Knox hatte sich <strong>von</strong> den Überlieferungen und dem Wunderglauben der Kirche abgewandt, um<br />

<strong>von</strong> den Wahrheiten des Wortes Gottes zu leben. Wisharts Lehren hatten seinen Entschluß bestärkt, die<br />

Gemeinschaft Roms zu verlassen und sich den verfolgten Reformatoren anzuschließen. Von seinen<br />

Gefährten gebeten, das Amt eines Predigers anzunehmen, schreckte er zaghaft vor dessen Verantwortung<br />

zurück. In der Abgeschiedenheit rang er tagelang mit sich selbst, ehe er einwilligte. Nachdem er diese<br />

Stellung einmal angenommen hatte, drängte er mit unbeugsamer Entschlossenheit und unverzagtem Mut<br />

vorwärts, solange er lebte. Dieser unerschrockene Reformator fürchtete keine Menschen. Die Feuer des<br />

Märtyrertums, die um ihn herum aufloderten, dienten nur dazu, seinen Eifer um so mehr anzufachen.<br />

Ungeachtet des drohend über seinem Haupte schwebenden Henkersbeils des Tyrannen behauptete er seine<br />

Stellung und teilte nach rechts und nach links kräftige Schläge aus, um den Götzendienst zu zertrümmern.<br />

Als er der Königin <strong>von</strong> Schottland, in deren Gegenwart der Eifer vieler führender protestantischer<br />

Männer abgenommen hatte, gegenübertrat, zeugte John Knox unerschütterlich für die Wahrheit. Er war nicht<br />

durch Schmeicheleien zu gewinnen; er verzagte nicht vor Drohungen. Die Königin beschuldigte ihn der<br />

Ketzerei. Sie erklärte, er habe das Volk verleitet, eine vom Staat verbotene Religion anzunehmen und damit<br />

Gottes Gebot, das den Untertanen befehle, ihren Fürsten zu gehorchen, übertreten. Knox antwortete fest:<br />

„Da die richtige Religion weder ihren Ursprung noch ihre Autorität <strong>von</strong> weltlichen Fürsten, sondern<br />

<strong>von</strong> dem ewigen Gott allein erhielt, so sind die Untertanen nicht gezwungen, ihren Glauben nach dem<br />

Geschmack ihrer Fürsten zu richten. Denn oft kommt es vor, daß die Fürsten vor allen andern in der wahren<br />

Religion am allerunwissendsten sind ... Hätte aller Same Abrahams die Religion Pharaos angenommen,<br />

dessen Untertanen sie lange waren, welche Religion, ich bitte Sie, Madame, würde dann in der Welt gewesen<br />

sein? Oder wenn in den Tagen der Apostel alle Menschen die Religion der römischen Kaiser gehabt hätten,<br />

welche Religion würde dann auf Erden gewesen sein? ... Und so, Madame, können Sie sehen, daß Untertanen<br />

nicht <strong>von</strong> der Religion ihrer Fürsten abhängen, wenn ihnen auch geboten wird, ihnen Ehrfurcht zu erzeigen.“<br />

Da sagte Maria: „Ihr legt die Heilige Schrift auf diese Weise aus, sie (die römischen Lehrer) auf eine<br />

andere; wem soll ich glauben, und wer soll Richter sein?“ „Sie sollen Gott glauben, der deutlich spricht in<br />

seinem Worte“, antwortete der Reformator, „und weiter als das Wort lehrt, brauchen Sie weder das eine<br />

noch das andere zu glauben. Das Wort Gottes ist klar in sich selbst, und wenn irgendeine Stelle dunkel ist,<br />

so erklärt der Heilige Geist, der sich nie widerspricht, sie deutlicher an andern Stellen, so daß kein Zweifel<br />

obwalten kann, es sei denn für die, welche hartnäckig unwissend sind.“<br />

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