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Der Grosse Kampf von Ellen G. White

Der Grosse Kampf von E. G. White

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<strong>Der</strong> große <strong>Kampf</strong><br />

verbreitet. Auf Hy-Jona wurde ein Kloster errichtet, <strong>von</strong> dem aus Evangelisten nicht nur nach Schottland<br />

und England, sondern auch nach Deutschland, der Schweiz und sogar nach Italien gingen.<br />

Aber Rom hatte seine Augen auf Britannien gerichtet und war entschlossen, es seinem Machtbereich<br />

einzugliedern. Im 6. Jahrhundert begannen seine Sendboten die Bekehrung der heidnischen Sachsen. Sie<br />

wurden <strong>von</strong> den stolzen Barbaren günstig aufgenommen und brachten viele Tausende zum Bekenntnis des<br />

römischen Glaubens. Beim Fortschritt des Werkes trafen die päpstlichen Führer und ihre Bekehrten mit<br />

Gläubigen zusammen, die am ursprünglichen Christenglauben festhielten, die in ihrem Charakter, in ihrer<br />

Lehre und Lebensart einfach, bescheiden und schriftgemäß lebten. Die römischen Abgesandten verlangten,<br />

daß die Christengemeinden die Oberherrschaft des Papstes anerkennen sollten. Die Briten erwiderten<br />

freundlich, daß sie alle Menschen zu lieben wünschten, daß jedoch der Papst nicht zur Oberherrschaft in der<br />

Kirche berechtigt sei und sie ihm nur jene Untertänigkeit erweisen könnten, die jedem Nachfolger Christi<br />

gebühre.<br />

Wiederholte Versuche wurden unternommen, um sich ihrer Untertanentreue gegen Rom zu versichern;<br />

aber diese demütigen Christen, erstaunt über den <strong>von</strong> Roms Sendlingen zur Schau getragenen Stolz<br />

erwiderten standhaft, daß sie keinen andern Herrn als Christus kennten. Nun offenbarte sich der wahre Geist<br />

des Papsttums. <strong>Der</strong> Vertreter Roms sagte: „Wenn ihr die Bruderhand, die euch den Frieden bringen will,<br />

nicht annehmen mögt, so sollt ihr Feinde bekommen, die euch den Krieg bringen, wenn ihr nicht mit uns<br />

den Sachsen den Weg des Lebens verkündigen wollt, so sollt ihr <strong>von</strong> ihrer Hand den Todesstreich<br />

empfangen.“ Das waren keine leeren Drohungen. Krieg, Intrigen und Betrügereien wurden gegen diese<br />

Zeugen eines biblischen Glaubens angewandt, bis die Gemeinden Britanniens zugrunde gerichtet waren oder<br />

sich gezwungen sahen, die Herrschaft des Papstes anzuerkennen.<br />

In den Ländern außerhalb der Gerichtsbarkeit Roms bestanden jahrhundertelang Gemeinschaften <strong>von</strong><br />

Christen, die sich <strong>von</strong> der päpstlichen Verderbnis beinahe freihielten. Sie waren vom Heidentum umgeben<br />

und litten im Laufe der Jahre durch dessen Irrtümer; aber sie betrachteten weiterhin die Bibel als alleinige<br />

Richtschnur des Glaubens und hielten an manchen Wahrheiten fest. Sie glaubten an die ewige Gültigkeit des<br />

Gesetzes Gottes und feierten den Sabbat des vierten Gebotes. <strong>Der</strong>artige Gemeinden fanden sich in Afrika<br />

und unter den Armeniern in Kleinasien.<br />

Unter denen aber, die sich den Eingriffen der päpstlichen Macht widersetzten, standen die Waldenser<br />

mit an erster Stelle. Gerade in dem Lande, in dem das Papsttum seinen Sitz aufgeschlagen hatte, wurde<br />

seiner Falschheit und Verderbtheit der entschlossenste Widerstand geleistet. Jahrhundertelang erhielten sich<br />

die Gemeinden in Piemont ihre Unabhängigkeit, aber schließlich kam die Zeit, da Rom auf ihrer<br />

Unterwerfung bestand. Nach erfolglosen Kämpfen gegen die römische Tyrannei erkannten die Leiter dieser<br />

Gemeinden widerstrebend die Oberherrschaft der Macht an, der sich die ganze Welt zu beugen schien. Eine<br />

Anzahl jedoch weigerte sich, der Autorität des Papstes oder der geistlichen Würdenträger nachzugeben, und<br />

war entschlossen, Gott die Treue zu halten und die Reinheit und Klarheit des Glaubens zu bewahren. Als<br />

Folge dieser Entwicklung zerfiel die Einheit dieser Gemeinden. Die dem alten Glauben treu blieben, zogen<br />

sich zurück; einige verließen ihre heimatlichen Alpen und richteten das Banner der Wahrheit in fremden<br />

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