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Der Grosse Kampf von Ellen G. White

Der Grosse Kampf von E. G. White

Der Grosse Kampf von E. G. White

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<strong>Der</strong> große <strong>Kampf</strong><br />

Mit solchen Waffen sind die Verteidiger der Wahrheit zu jeder Zeit angegriffen worden. Die gleichen<br />

Beweise werden noch immer gegen alle vorgebracht, die es wagen, den eingebürgerten Irrtümern die klaren<br />

und deutlichen Lehren des Wortes Gottes gegenüberzustellen. Wer sind diese Prediger neuer Lehren? rufen<br />

die aus, welche eine volkstümliche Religion begehren. Es sind Ungebildete, gering an Zahl und aus den<br />

ärmeren Stande; doch behaupten sie, die Wahrheit zu haben und das auserwählte Volk Gottes zu sein. Sie<br />

sind unwissend und betrogen. Wie hoch steht unsere Kirche an Zahl und Einfluß über ihnen! Wie viele<br />

Gelehrte und große Männer sind in unseren Reihen, wieviel mehr Macht auf unserer Seite! — Dies sind<br />

Beweise, die einen entscheidenden Einfluß auf die Welt haben, die heute genauso verfangen wie in den<br />

Tagen des Reformators.<br />

Die Reformation endete nicht mit Luther, wie viele annehmen; sie muß bis zum Ende der Geschichte<br />

dieser Welt fortgesetzt werden. Luthers großes Werk bestand darin, das Licht, das Gott ihm scheinen ließ,<br />

auf andere geworfen zu haben; doch er hatte nicht alles Licht empfangen, das der Welt scheinen sollte. Von<br />

jener Zeit an bis in die Gegenwart haben fortwährend neue Erkenntnisse die Heilige Schrift erhellt, und<br />

seither sind ständig neue göttliche Wahrheiten enthüllt worden. Die Ansprache des Legaten machte auf die<br />

Großen des Reiches tiefen Eindruck. Kein Luther war da, um den päpstlichen Vertreter durch die klaren<br />

und überzeugenden Wahrheiten des Wortes Gottes entgegenzutreten. Kein Versuch wurde gemacht, den<br />

Reformator zu verteidigen. Man war allgemein geneigt, nicht nur ihn und seine Lehren zu verdammen,<br />

sondern wenn möglich auch alle Ketzerei auszurotten.<br />

Rom hatte die günstigste Gelegenheit gehabt, seine Sache zu verteidigen. Alles, was es zu seiner<br />

Rechtfertigung sagen konnte, war gesagt worden. Aber der scheinbare Sieg trug die Zeichen der Niederlage.<br />

Künftighin würde der Gegensatz zwischen Wahrheit und Irrtum deutlicher erkannt werden, da beide sich im<br />

offenem <strong>Kampf</strong> messen sollten. Von jenem Tage an sollte Rom nie mehr so sicher stehen, wie es bis dahin<br />

gestanden hatte.<br />

Während die meisten Mitglieder des Reichstages Luther der Rache Roms übergeben wollten, sahen<br />

und beklagten viele die in der Kirche herrschende Verderblichkeit und wünschten die Beseitigung der<br />

Mißbräuche, die das deutsche Volk infolge der Verkommenheit und der Gewinnsucht der Priesterherrschaft<br />

dulden mußte. <strong>Der</strong> Legat hatte Roms Herrschaft im günstigsten Licht dargestellt. Nun bewog der Herr ein<br />

Mitglied des Reichstages, die Wirkung der päpstlichen Gewaltherrschaft wahrheitsgetreu zu schildern. Mit<br />

edler Entschiedenheit erhob sich Herzog Georg <strong>von</strong> Sachsen in jener fürstlichen Versammlung und<br />

beschrieb mit unerbittlicher Genauigkeit die Betrügereien und Greuel des Papsttums und deren schlimme<br />

Folgen. Zum Schluß sagte er:<br />

„Da ist keine Scham in Herausstreichung und Erhebung des Ablasses, man suchet nur, daß man viel<br />

Geld zusammenbringe; also geschieht, daß die Priester, welche die Wahrheit lehren sollten, nichts als Lügen<br />

und Betrug den Leuten vorschwatzen. Das duldet man und diesen Leuten lohnet man,weil je mehr Geld in<br />

den Kasten kommt,je mehr die Leute beschwatzt werden. Aus diesem verderbten Brunnen fließt ein groß<br />

Ärgernis in die Bäche heraus ... plagen die Armen mit Bußen ihrer Sünden wegen, verschonen die Reichen,<br />

übergehen die Priester ... Daher nötig ist eine allgemeine Reformation anzustellen, welche nicht füglicher<br />

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