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Der Grosse Kampf von Ellen G. White

Der Grosse Kampf von E. G. White

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<strong>Der</strong> große <strong>Kampf</strong><br />

Die Protestanten stehen gegenwärtig den Erscheinungsformen der römisch-katholischen Welt<br />

wohlwollender gegenüber als in den früheren Jahren. In den Ländern, in denen der Katholizismus nicht im<br />

Zunehmen begriffen ist und die Päpstlichen eine versöhnliche Haltung einnehmen, um Einfluß zu gewinnen,<br />

herrscht eine wachsende Gleichgültigkeit gegenüber den Lehren, die die protestantischen Kirchen <strong>von</strong> der<br />

päpstlichen Hierarchie trennen. Es setzt sich immer mehr die Ansicht durch, daß wir in den wichtigsten<br />

Punkten nicht so weit auseinandergehen, wie vermutet wurde, und daß uns ein geringes Zugeständnis in ein<br />

besseres Verhältnis zu Rom bringen werde. Es gab eine Zeit, da die Protestanten hohen Wert auf die<br />

Gewissensfreiheit legten, die so teuer erkauft worden war. Sie lehrten ihre Kinder, das Papsttum zu<br />

verabscheuen und waren der Auffassung, daß es der Untreue gegen Gott gleichkäme, nach Übereinstimmung<br />

mit Rom zu streben. Wie weit weicht die Gesinnung da<strong>von</strong> ab, die sich heute kundtut.<br />

Die Verteidiger des Papsttums erklären, daß ihre Kirche verleumdet worden sei; und die<br />

protestantische Welt ist geneigt, diese Erklärung anzunehmen. Viele machen geltend, daß es ungerecht sei,<br />

die römische Kirche der Neuzeit nach den Greueln und Absurditäten zu richten, die ihre Herrschaft während<br />

der Jahrhunderte der Unwissenheit und der Finsternis kennzeichneten. Sie entschuldigen ihre entsetzliche<br />

Grausamkeit mit der Roheit der Zeiten und behaupten, daß die Einflüsse der modernen Kultur ihre<br />

Gesinnung gewandelt hätten.<br />

Haben diese Menschen den Anspruch auf Unfehlbarkeit vergessen, der 800 Jahre lang <strong>von</strong> dieser<br />

anmaßenden Macht geltend gemacht wurde? Weit da<strong>von</strong> entfernt, diesen Anspruch fahren zu lassen, wurde<br />

er im 19. Jahrhundert mit größerer Bestimmtheit bestätigt als je zuvor. Wenn Rom behauptet, daß die Kirche<br />

nie geirrt habe und auf Grund der Heiligen Schrift nie irren werde, (Siehe Anm. 053) wie kann es sich dann<br />

<strong>von</strong> den Grundsätzen lossagen, die in vergangenen Zeiten sein Verhalten bestimmten?<br />

Die päpstliche Kirche wird ihren Anspruch auf Unfehlbarkeit nie aufgeben. Sie besteht darauf, in allem,<br />

was sie bei den Verfolgungen derer, die ihre Glaubenssätze verwarfen, getan hat, recht gehandelt zu haben;<br />

und würde sie nicht die gleichen Taten wiederholen, falls sich Gelegenheit dazu bieten sollte? Beseitigte<br />

man die jetzt <strong>von</strong> weltlichen Mächten auferlegten Schranken und setzte man Rom wieder in seine frühere<br />

Machtstellung ein, dann würde sich sofort eine Wiederbelebung seiner Gewaltherrschaft und Verfolgung<br />

zeigen.<br />

Ein bekannter Geschichtsschreiber äußert sich über die Haltung der päpstlichen Priesterherrschaft zu<br />

der Gewissensfreiheit und den Gefahren, die ganz besonders den Vereinigten Staaten drohen, wenn sie ihre<br />

Pläne durchsetzen kann: „Es gibt viele, die geneigt sind, irgendwelche Furcht vor dem römischen<br />

Katholizismus in den Vereinigten Staaten als engherzig oder kindisch hinzustellen. Sie sehen eben in dem<br />

Charakter und der Stellung der römisch-katholischen Erscheinungswelt nichts, was unseren freien<br />

Einrichtungen gegenüber feindlich ist, oder finden nichts Unheilverkündendes in ihrem Wachstum. Wir<br />

wollen deshalb zuerst etliche der Grundregeln unserer Regierung mit denen der katholischen Kirche<br />

vergleichen.<br />

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