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Der Grosse Kampf von Ellen G. White

Der Grosse Kampf von E. G. White

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<strong>Der</strong> große <strong>Kampf</strong><br />

Je mehr das Licht ihr Verständnis erleuchtete und ihre Herzen fröhlich machte, desto stärker sehnten sie sich<br />

danach, seine Strahlen auch auf die zu lenken, die noch in der Finsternis des päpstlichen Irrtums<br />

schmachteten.<br />

Sie sahen, daß sich unter Führung des Papstes und der Priester viele Menschen umsonst mühten, durch<br />

Peinigung ihrer Leiber Vergebung der Sünden zu empfangen. Belehrt, ihre Seligkeit durch gute Werke zu<br />

verdienen, waren diese Menschen ständig mit sich selbst beschäftigt; ihre Gedanken verweilten bei ihrem<br />

sündigen Zustand, sie wähnten sich dem Zorn Gottes ausgesetzt, kasteiten den Leib und fanden doch keine<br />

Erleichterung. So wurden gewissenhafte Menschen durch die Lehren Roms gebunden. Tausende verließen<br />

Freunde und Verwandte und brachten ihr Leben in Klosterzellen zu. Durch häufiges Fasten und grausame<br />

Geißelungen, durch nächtliche Andachten und stundenlanges Knien auf den kalten, feuchten Steinen ihrer<br />

armseligen Behausungen, durch lange Pilgerfahrten, erniedrigende Bußübungen und furchtbare Qualen<br />

versuchten Tausende vergebens den Frieden des Gewissens zu erlangen. Niedergebeugt <strong>von</strong> dem<br />

Bewußtsein der Sünde und verfolgt <strong>von</strong> der Furcht vor dem strafenden Zorn Gottes litten viele Menschen so<br />

lange, bis ihre erschöpfte Natur vollständig unterlag und sie ohne einen Licht- oder Hoffnungsstrahl ins Grab<br />

sanken.<br />

Diesen schmachtenden Seelen das Brot des Lebens zu brechen, ihnen die Botschaft des Friedens in<br />

den Verheißungen Gottes zu erschließen und sie auf Christus, des Menschen einzige Hoffnung, hinzuweisen,<br />

war das Lebensziel der Waldenser. Die Lehre, daß gute Werke die Übertretung des Gesetzes Gottes<br />

aufzuheben vermögen, betrachteten sie als Irrtum. Sich auf menschliches Verdienst zu verlassen, versperrt<br />

dem Blick die unendliche Liebe Christi. Jesus starb als Opfer für die Menschen, weil die sündige Menschheit<br />

nichts tun kann, um das Wohlgefallen Gottes zu erringen. Die Verdienste eines gekreuzigten und<br />

auferstandenen Heilandes bilden die Grundlage des christlichen Glaubens. Die Seele ist <strong>von</strong> Christus<br />

genauso abhängig, wie ein Glied <strong>von</strong> dem Leibe oder eine Rebe <strong>von</strong> dem Weinstock; ebenso innig, wie diese<br />

verbunden sind, muß die Verbindung mit ihm durch den Glauben sein.<br />

Die Lehren der Päpste und Priester hatten die Menschen verleitet, Gottes und selbst Christi Charakter<br />

für hart, finster und abstoßend zu halten. <strong>Der</strong> Heiland wurde dargestellt, als ob es ihm an Anteilnahme mit<br />

den Menschen in ihrem gefallenen Zustand so sehr fehlte, daß die Vermittlung <strong>von</strong> Priestern und Heiligen<br />

notwendig sei. Die Gläubigen, deren Verständnis durch das Wort Gottes erleuchtet war, verlangten danach,<br />

diese Menschen auf Jesus als ihren barmherzigen, liebenden Heiland hinzuweisen, der mit ausgestreckten<br />

Armen alle einlädt, mit ihren Sündenlasten, ihren Sorgen und Schwierigkeiten zu ihm zu kommen. Sie<br />

sehnten sich danach, die Hindernisse wegzuräumen, die Satan aufgetürmt hatte, damit die Menschen weder<br />

die Verheißungen erkennen noch unmittelbar zu Gott kommen sollten, um ihre Sünden zu bekennen und<br />

Vergebung und Frieden zu erlangen.<br />

Eifrig enthüllte der waldensische Glaubensbote den forschenden Seelen die köstlichen Wahrheiten des<br />

Evangeliums und holte vorsichtig die sorgfältig geschriebenen Teile der Heiligen Schrift hervor. Es bereitete<br />

ihm die größte Freude, solchen aufrichtig Suchenden, die <strong>von</strong> ihren Sünden überzeugt waren, die Hoffnung<br />

einzuflößen, daß sie es nicht mit einem Gott der Rache zu tun haben, der nur darauf wartet, seiner<br />

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