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Der Grosse Kampf von Ellen G. White

Der Grosse Kampf von E. G. White

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<strong>Der</strong> große <strong>Kampf</strong><br />

Das Papsttum war zum Zwingherrn der Welt geworden. Könige und Kaiser beugten sich den Erlassen<br />

des römischen Bischofs. Das Schicksal der Menschen schien für Zeit und Ewigkeit <strong>von</strong> ihm abhängig zu<br />

sein. Jahrhundertelang waren die Lehren Roms weithin und unbedingt angenommen, seine Zeremonien<br />

ehrfurchtsvoll vollzogen, seine Feste allgemein beachtet worden. Seine Geistlichkeit wurde geehrt<br />

und freigebig unterstützt. Nie hat die römische Kirche größere Würde, Herrlichkeit oder Macht erlangt.<br />

Die Glanzzeit des Papsttums war für die Welt eine Zeit tiefster Finsternis. Die Heilige Schrift war<br />

nicht nur dem Volk, sondern auch den Priestern nahezu unbekannt. Gleich den Pharisäern vor alters haßten<br />

die päpstlichen Würdenträger das Licht, das ihre Sünden aufdecken würde. Da sie Gottes Gesetz, das<br />

Richtmaß der Gerechtigkeit, beiseite getan hatten, übten sie schrankenlos ihre Gewalt aus und verfielen<br />

moralischer Verderbtheit. Betrug, Habsucht und Verschwendung waren an der Tagesordnung. Die<br />

Menschen schreckten vor keiner Gewalttat zurück, wenn sie dadurch Reichtum oder Ansehen gewinnen<br />

konnten. Die Paläste der Päpste und Prälaten waren Schauplatz wüster Ausschweifungen. Manche der<br />

regierenden Päpste hatten sich derartig empörender Verbrechen schuldig gemacht, daß weltliche Herrscher<br />

diese Würdenträger der Kirche abzusetzen versuchten, die sich zu niederträchtig gebärdeten, als daß man sie<br />

hätte länger dulden können. Jahrhundertelang machte Europa auf wissenschaftlichem, kulturellem oder<br />

zivilisatorischem Gebiet keine Fortschritte. Eine sittliche und geistliche Lähmung hatte das Christentum<br />

befallen.<br />

<strong>Der</strong> Zustand der unter Roms Herrschaft stehenden Welt veranschaulicht deutlich die furchtbare und<br />

genaue Erfüllung der Worte des Propheten Hosea: „Mein Volk ist dahin, darum daß es nicht lernen will.<br />

Denn du verwirfst Gottes Wort; darum will ich dich auch verwerfen ... Du vergissest das Gesetz deines<br />

Gottes; darum will ich auch deine Kinder vergessen.“ „Es ist keine Treue, keine Liebe, keine Erkenntnis<br />

Gottes im Lande; sondern Gotteslästern, Lügen, Morden, Stehlen und Ehebrechen hat überhandgenommen<br />

und eine Blutschuld kommt nach der andern.“ Hosea 4,6.1.2. <strong>Der</strong>art waren die Folgen, die sich aus der<br />

Verbannung des Wortes Gottes ergaben.<br />

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