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Der Grosse Kampf von Ellen G. White

Der Grosse Kampf von E. G. White

Der Grosse Kampf von E. G. White

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<strong>Der</strong> große <strong>Kampf</strong><br />

sie ein Feind der Krone, eine Ursache zur Uneinigkeit, die sich dem Frieden und der Eintracht der Nation<br />

verhängnisvoll erwiese. <strong>Der</strong> Einfluß Roms führte auf diese Weise zu den entsetzlichsten Grausamkeiten und<br />

zur bittersten Unterdrückung, die je <strong>von</strong> einem Thron ausgegangen sind.<br />

<strong>Der</strong> Geist der Freiheit zog mit der Bibel in die Herzen der Menschen ein. Wo das Evangelium<br />

Aufnahme fand, wurden die Gemüter der Menschen belebt. Sie fingen an, die Fesseln, die sie als Sklaven<br />

der Unwissenheit, des Lasters und des Aberglaubens gehalten hatten, abzuschütteln und wie Männer zu<br />

denken und zu handeln. Die Herrscher sahen es und fürchteten für ihre unumschränkte Gewalt.<br />

Rom versäumte es nicht, ihre eifersüchtigen Befürchtungen zu nähren. <strong>Der</strong> Papst sagte im Jahre 1525<br />

zu dem Regenten Frankreichs: „Diese Tollwut (der Protestantismus) wird nicht nur die Religion verwirren<br />

und verderben, sondern außerdem auch alle Fürsten- und Adelswürden, Gesetze, Orden und<br />

Rangunterschiede.“ Einige Jahre später warnte ein päpstlicher Gesandter den König: „Sire, täuschen Sie<br />

sich nicht, die Protestanten werden die bürgerliche wie die religiöse Ordnung untergraben ... <strong>Der</strong> Thron ist<br />

ebensosehr in Gefahr wie der Altar ... Die Einführung einer neuen Religion bringt notwendigerweise die<br />

einer neuen Regierung mit sich.“ Theologen machten sich das Vorurteil des Volkes zunutze, indem sie<br />

erklärten, daß die protestantische Lehre „die Leute zu Neuerungen und Torheiten verlocke, dem Könige die<br />

aufopfernde Liebe seiner Untertanen raube und Kirche und Staat verheere“. So gelang es Rom, Frankreich<br />

dahin zu bringen, daß es sich gegen die Reformation erhob. „Zur Erhaltung des Thrones, zur Bewahrung des<br />

Adels und zur Aufrechterhaltung der Gesetze wurde das Schwert der Verfolgung in Frankreich zuerst<br />

gezogen.“<br />

Die Herrscher jenes Landes waren weit da<strong>von</strong> entfernt, die Folgen dieser verhängnisvollen Politik<br />

vorauszusehen. Die Lehren der Heiligen Schrift hätten in die Gemüter und Herzen des Volkes jene<br />

Grundsätze der Gerechtigkeit, Mäßigkeit, Wahrheit, Gleichheit und Wohltätigkeit eingepflanzt, die die<br />

eigentliche Grundlage zu seiner Wohlfahrt sind. „Gerechtigkeit erhöhet ein Volk“; „durch Gerechtigkeit<br />

wird der Thron befestigt.“ Sprüche 14,34; Sprüche 16,12. „Und der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein“,<br />

ja „ewige Stille und Sicherheit“. Jesaja 32,17. Wer das göttliche Gesetz hält, wird auch aufs getreueste die<br />

Gesetze seines Landes achten und ihnen gehorchen. Wer Gott fürchtet, wird den König in der Ausübung<br />

aller gerechten und gesetzlichen Macht ehren. Aber das unglückliche Frankreich verbot die Heilige Schrift<br />

und verbannte deren Anhänger. Ein Jahrhundert nach dem andern mußten aufrichtige, unbescholtene Männer<br />

— Männer mit guten Grundsätzen, <strong>von</strong> geistigem Scharfblick und sittlicher Kraft, die den Mut hatten, ihrer<br />

Überzeugung treu zu bleiben, und den Glauben besaßen, für die Wahrheit leiden zu können — als Sklaven<br />

auf den Galeeren arbeiten, auf den Scheiterhaufen zugrunde gehen, in dumpfen Kerkerzellen vermodern,<br />

während sich Tausende und aber Tausende nur durch die Flucht den Verfolgungen entziehen konnten; und<br />

dies dauerte noch zweihundertfünfzig Jahre nach Beginn der Reformation fort.<br />

„Während jener langen Zeitspanne gab es unter den Franzosen wohl kaum ein Geschlecht, das nicht<br />

Zeuge gewesen wäre, wie Jünger des Evangeliums vor der wahnsinnigen Wut der Verfolger flohen und<br />

Bildung, Künste, Gewerbefleiß und Ordnungsliebe, in denen sie sich in der Regel auszeichneten, mit sich<br />

nahmen und damit das Land, das ihnen Zuflucht bot, bereicherten. Im gleichen Verhältnis, wie andere<br />

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