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Teil II - Homepage fir HR 2. Version 16.8.2004 - MultiMania

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20<br />

den Hinterhof besass, befand sich neben einem Waschbecken, eine<br />

mannslange Badewanne aus weis lackiertem Zink, ein Gasofen zur<br />

Wasseraufbereitung mit eingebauter Dusche, sowie ein guter Ofen, der<br />

schnell Hitze von sich gab, wenn er in Anspruch genommen wurde. Das<br />

geschah in der Regel jeden Samstag, dann war nämlich Waschtag. Dies war<br />

also bereits eine recht luxuriöse Ausstattung, was „vor dem Krieg“ nur<br />

wenige Häuser auf zu weisen hatten. Meine Eltern waren besonders stolz<br />

auf diese Dienstwohnung, die mein Vater aber keinesfalls gratis benutzen<br />

durfte. Dabei muss ich in Erinnerung rufen dass mein Vater eine Uniform<br />

trug. Er war Douanier, also Zollbeamte, im Volksmund mit<br />

„Heckeschösser“ bezeichnet, im Dienste des Staates und sein Verdienst war<br />

recht mager, was wir ständig zu hören bekamen. Die Dienstkleider bezog er<br />

von einer „Organisation“ die sich „Kleidermasse“ nannte. Seine Stiefel oder<br />

Schuhe mit Ledergamaschen mussten manchmal herhalten, wenn ich mich<br />

zuhause verkleidete und meine Eltern zum Lachen bringen wollte. Dann<br />

zog ich auch den bis auf den Boden ragenden Uniformrock über und setzte<br />

die steife Kappe auf, unter welcher ich mich kaum noch orientieren konnte.<br />

Sogar den 5cm breiten Lederriemen mit Anhang, Gummiknüppel<br />

(matraque) und Revolver legte ich mir zweimal um den Bauch gewickelt,<br />

als Panzgurt um und stakste so, allen Zuschauern imponierend, durch die<br />

Küche.<br />

Mein „grosser“ Bruder hatte wahrscheinlich wenig Verständnis für solchen<br />

Schabernack. Jedenfalls kann ich mich nicht erinnern dass er zu den<br />

amüsierten Zuschauern gehörte.<br />

Feuersbrunst<br />

Er wollte sich auf intelligentere Art und Weise hervortun. So kam es dass<br />

an einem Samstag, dem Reinigungstag für alle, wir die Kopf- und<br />

Körperwäsche bereits über uns hatten ergehen lassen. Das war eine<br />

Beschäftigung meiner Mutter. Ich erinnere mich noch sehr genau, dass sie<br />

sich immer wieder etwas verärgert gab, wenn sie an unserm<br />

Geschlechtsorgan herum einseifte und schrubbte und dieses Organ sich zu<br />

unserm eigenen Erstaunen versteifte und aufrichtete. Sie war so gutgläubig<br />

zu meinen dieses Phänomen liesse sich einfach auf Befehl an und abstellen,<br />

wenn sie sagte: „Nujé, dach“.<br />

Doch zurück nun zur viel bedeutsameren Feuersbrunst. Also wir waren mit<br />

einem Spiel beschäftigt in der kleinen Stube. Zu diesem Zeitpunkt befanden<br />

sich die beiden Eltern oben allein im Badezimmer.<br />

Es war so um die Weihnachtszeit. In dieser kleinen Stube hatte mein Vater<br />

bereits einen festlich geschmückten Weihnachtsbaum errichtet, der fast bis<br />

an die Decke reichte und daneben lagen auch Funken sprühende<br />

Leuchtkörper (Spéitzmännercher). Wir beide amüsierten uns wie immer,

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