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Teil II - Homepage fir HR 2. Version 16.8.2004 - MultiMania

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nach Hause. Dabei benutzte er meistens Feldwege und die kannte mein<br />

Vater besonders gut, weil er nicht nur am Grenzübergang Dienst verrichtete<br />

sondern auch Felddienst besonders entlang der Landesgrenze.<br />

Als mein Vater an diesem Tag am späten Nachmittag wieder nach Hause<br />

kam, sah man ihm an, dass es sehr anstrengend gewesen sein musste. Meine<br />

Mutter hatte ganz besonders ein Auge für die Reaktionen die sich im<br />

Gesicht und im Benehmen meines Vaters wieder spiegelten. Er war<br />

aussergewöhnlich bleich, das fiel sogar uns auf. Dann berichtete er, dass er<br />

den Schmuggler genau da wo er ihn vermutet hatte, stellen konnte. Dieser<br />

aber habe ohne Hast, aber zu allem entschlossen, seinen Ballen Kaffee den<br />

er auf dem Rücken trug, niedergesetzt. Dann zog er einen Revolver und<br />

richtete diesen drohend auf meinen Vater: „Lieber Albert, wenn du noch<br />

einmal lebend zu deiner Frau und deine beiden Kinder zurückkehren willst,<br />

dann lass mich in Ruhe weiter gehen.“<br />

Es war meinem Vater bewusst, dass er auf der Verliererseite stand und<br />

deshalb willigte er sofort ein, nicht ohne aber den Gegenüber zu warnen:<br />

„Mein lieber Freund, du kannst ruhig weiter diesen Kaffee nach Hause<br />

schleppen. Es wird dein letzter sein. Tötest du mich, dann hast du zusätzlich<br />

einen Mord auf dem Gewissen, denn jedermann weiss wer du bist. Dann<br />

endest du für den Rest deines Lebens im Knast und du wirst bis zum Ende<br />

deines Lebens keine innere Ruhe mehr finden. Leider hast du dir auch nicht<br />

überlegt, dass du morgen wieder für dich und deine Familie zur Arbeit<br />

gehen musst. Wenn du dann bei mir an der Grenze vorbeikommst, muss ich<br />

dich verhaften lassen. Dummerweise hast du damit auch deinen Arbeitsplatz<br />

aufs Spiel gesetzt.“<br />

Auch dieser Schmuggler war von einem Neider, oder Spitzel angezeigt und<br />

vorher angemeldet worden.<br />

Wieder in Lebensgefahr.<br />

Die Zeit während der Evakuation in Heffingen war eigentlich sehr schön<br />

Auf dem Lande konnte man so erlebnisreich spielen, zumal unsere<br />

Bekannten eine riesige Holzwarenhandlung nebst Sägewerk besassen. Léon<br />

hiess nicht so mit dem Familiennamen, war aber ein Wagner, denn er stellte<br />

professionell Karrenräder her, sogar grosse mit einem Eisenreifen<br />

rundherum und da schauten wir ihm gerne zu bei der Arbeit in der Sägerei,<br />

beim Zuschlagen mit dem dicken Hammer, beim Schmieden der Radreifen,<br />

oder beim Bearbeiten der Radnaben. Dann spielten wir in den meterhohen<br />

Haufen von Sägemehl und Holzspänen. Es waren auch Kühe im Stall die<br />

gemolken wurden, das Eiersammeln bei den Hühnern, die frei herum liefen<br />

war wie ein alltägliches Osterfest. Die Hühner legten ihre Eier wo es ihnen<br />

gerade am gemütlichten schien. Und dazu grunzten mehrer Schweine im<br />

Stall die ebenfalls jeden Tag ins Schweinegatter gelassen wurden. Da

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