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Teil II - Homepage fir HR 2. Version 16.8.2004 - MultiMania

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Ausserdem schreibe ich weil dies mir gefällt und mir Spass macht. Ich habe<br />

keinesfalls Ambitionen von Schriftgelehrten begutachtet zu werden. Meine<br />

Leser sollen aus dem Volk stammen, einfach, gutgelaunt und<br />

aufnahmebereit für merkwürdige Ereignisse und verständlich formulierte<br />

Gedanken.<br />

Ich kam also in Petingen zur Welt, nur weil man mich als Zangengeburt ins<br />

Auge gefasst hatte und meine Mutter nur deswegen vorsichtshalber ins<br />

Spital eingeliefert wurde. Hiermit begannen allerdings alle Schwierigkeiten<br />

die ich später mit meiner Mutter oder vielleicht richtiger beschrieben, die<br />

Sie ihrerseits auch fürderhin mit mir hatte.<br />

Das Haus in welchem wir wohnten findet man heute noch in stark<br />

verändertem Zustand, gegenüber dem Hüttenkasino des Stahlwerkes:<br />

Minière et Métallurgie de Rodange, abgekürzt mit MMR bezeichnet. In der<br />

Dreiländerecke Frankreich, Belgien und Luxemburg geht es sprachlich hoch<br />

zu. Es ist auch nicht übertrieben sofort zu sagen, dass die Luxemburger<br />

überhaupt grammatikalisch gesehen besser französisch sprechen, besonders<br />

aber korrekter schreiben als die meisten Franzosen. Neben Luxemburgisch<br />

und Französisch verstehen und sprechen in diesem Dorf auch alle Leute<br />

sehr gut Deutsch. Diese Sprachenvielfalt führte natürlich zu einer Menge<br />

Eigentümlichkeiten wovon ich hier einige Kostproben geben will.<br />

Rodingen ist die deutsche Bezeichnung von Rodange. Réideng, wäre<br />

eigentlich eine echt luxemburgische Bezeichnung für diese Ortschaft<br />

gewesen; doch gebrauchte man eigenartigerweise diesen Namen nur für den<br />

Ortsteil Nidderréideng, nicht aber für den Ortskern selber, den man rundum<br />

den Bahnhof findet. Kam das durch die Verwechslungsmöglichkeit mit<br />

einer nahebei liegenden Ortschaft, die bereits Réideng hiess? Diese befindet<br />

sich etwa 10 km weit entfernt in östlicher Richtung, in Frankreich, aber hart<br />

an der Grenze und zu allem Überfluss trägt sie auch heute noch den<br />

luxemburgischen Namen „Déitsch Réideng“. Dort gab es früher ein<br />

herrschaftliches Schloss und rundherum reichlich Wasser, so dass man auch<br />

annehmen kann, dass sich hier schon sehr früh Siedlungen befanden. Die<br />

Ortschaft spielte im Mittelalter eine aussergewöhnliche Rolle. Dort wurde<br />

lange Zeit die Gerichtsbarkeit ausgeübt. Der Galgen stand auf dem heutigen<br />

nebenan liegenden „Galjebierg“ und in Réideng befand sich bereits eine<br />

Kirche wohin sich auch die Leute aus Beles und Zolver, sogar aus<br />

Ehlerange, in die Messe begaben. Es wäre also interessant der Vermutung<br />

nach zu gehen, ob es sich möglicherweise auch um diese Wohnstädte<br />

handeln könnte, die im ersten bekannten schriftlichen Schenkungsakt von<br />

Zolver erwähnt wurde, als „villam iuxta castellum celobrium“. Diese kurze<br />

Erläuterung erlaubte ich mir nur zur geografischen Positionierung die im<br />

ersten <strong>Teil</strong> bereits bildlich dargestellt wurde.

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