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Teil II - Homepage fir HR 2. Version 16.8.2004 - MultiMania

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unliebsamen Mikroben auf mein Leben und konnte mich nach einigen<br />

Tagen wieder normal bewegen.<br />

Deportation des Vaters.<br />

40<br />

Bewaffnete Staatsbeamte konnten die Deutschen in unserm besetzten Land<br />

keineswegs gebrauchen. Ohne die notwendige Indoktrinierung hätten diese<br />

für das Reich gefährlich werden können. Damit begann die Leidenszeit, die<br />

mein Vater besonders in seinen oben aufgeführten Memoiren ausführlich<br />

behandelt.<br />

Vorbei war die schöne kameradschaftliche Zeit mit ihm zusammen. Vorbei<br />

die wunderbaren Familien-Spaziergänge in freier Natur, die ausführlichen<br />

Erläuterungen die er uns immer wieder geben konnte, wenn wir den Namen<br />

eines Tieres oder einer Pflanze kennen wollten. Besonders glücklich war er<br />

als sein Freund Hertges ihm ein für ihn und seinen besonderen Wissensdurst<br />

(in Punkto Botanik) stillendes Buch schenkte: „ Die Flora der Heimat“ das<br />

Dr. Edm. J. Klein, Professor der Botanik am Grossherzoglichen Gymnasium<br />

in Diekirch, im Jahr 1897 geschrieben hatte. Und genau der hundertste<br />

Jahrestag seit Erscheinen dieses Buch veranlasste mich 1997 in<br />

Zusammenarbeit mit Nicolas Rollinger diese Flora neu zu editieren. Nicolas<br />

Rollinger war ein hoch talentiertes und aufopferungsbereites<br />

Vorstandsmitglied der von mir gegründeten AAT (siehe im Internet). Er<br />

besorgte das Layout. Ich hatte mir persönlich ganz besonders die<br />

unzeitgemäss gewordene Nomenklatur der Pflanzen vorgenommen. Viele<br />

Namen entsprachen nicht mehr dem aktuellen Wissensstand. Sie musste<br />

allesamt geprüft werden. Ich versuchte auch die luxemburgischen also<br />

volkstümlichen Namen, insofern bekannt, zu ergänzen. Eine Neuausgabe<br />

dieser Flora ist übrigens seit kurzer Zeit in Bearbeitung.<br />

Ich habe meinen Vater immer geliebt, nahezu angebetet. Er war ein<br />

herzensguter Freund, auch zum Schmusen bereit und nicht nur mir ein<br />

leibliches Vorbild von Fröhlichkeit und ausstaffiert mit einem genialen<br />

Gedächtnis. So konnte er stundenlang Gedichte zitierten, wie das “Lied von<br />

der Glocke“, den „Zauberlehrling“ oder der „Taucher“ und besonders<br />

Auszüge aus der luxemburgischen Literatur. Den kompletten Rénert von<br />

Michel Rodange wusste er zu deklamieren und beherrschte dabei auch noch<br />

die verschiedenen dort verwendeten Landesdialekte. Natürlich hatte sein<br />

Wandererleben ihn dabei begünstigt. Leider konnten wir nie an den<br />

manchmal Tage dauernden Radtouren teilnehmen, die er mit seinen<br />

Freunden, dem Lehrer und dem Pfarrer durch unser schönes Land gemacht<br />

hat. Er kannte sich ausgezeichnet aus in der Geografie des<br />

Grossherzogtums. Strassen und Schleichwege waren ihm bekannt, worüber<br />

man nur staunen konnte. Ganz besonders aufmerksam hörten wir auch<br />

seiner sonoren Bassisten Stimme zu, wenn er seine eigenhändig zusammen<br />

gestellten Potpourris mit über 40 verschiedenen Melodien (siehe <strong>Teil</strong> I)

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