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Teil II - Homepage fir HR 2. Version 16.8.2004 - MultiMania

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46<br />

Klarinette war dagegen komplett metallisch. Das was eine Seltenheit. Als<br />

er dann meiner Mutter noch erklärte, dass das gleiche Instrument noch<br />

einmal zur Verfügung stehe und es eigentlich eine gute Gelegenheit wäre<br />

dass mein Bruder und ich gemeinsam dieses exotisch anmutende Instrument<br />

erlernen sollten, war auch mein musikalisches Schicksal schnell besiegelt.<br />

Ich kann mich noch gut daran erinnern wie gut, oder eher schlecht ich das<br />

Instrument in den Proben beherrschte und wie ich an meinem ersten<br />

öffentlichen Konzert teilnahm. Es fand statt in der französischen<br />

Grenzortschaft Longwy und zwar auf dem Kiosk in dem herrlichen Park der<br />

Ortschaft. Der damalige Dirigent, Herr Bohneberger, kannte meinen Vater<br />

sehr gut, weil beide gemeinsam beim Militär waren. Mein Bruder und ich<br />

aber viel weniger, hatten angeblich hohes Interesse an diesem Instrument,<br />

das uns neben den alltäglichen Pflichten noch viele Etüden und Proben<br />

abverlangte die bald zeigten, dass wir beide keine begabten Musiker waren,<br />

besonders aber nicht genug Zeit aufbringen konnten für die unbedingt<br />

notwendigen Etüden.. Dazu hoffte man, dass ich obschon 4 Jahre jünger als<br />

mein Bruder, mit seinem Fortschritt mithalten konnte. Das einzige was mir<br />

Vorteile verschaffte war, dass ich bereits schnell Noten lesen konnte und<br />

fleissig die immer wieder zurückkehrende Solfegien - Melodien noch heute<br />

im Kopf habe, do,si,la,sol,mi.<br />

Tatwaffe, ein Instrument<br />

Es war in der Woche als ich mich auf meine erste Kommunion einstellen<br />

sollte. Die Musikprobe sollte keinesfalls ausfallen. Doch irgendeine<br />

Gereiztheit musste sich in meinem Innern zusammen brauen, denn während<br />

der Probe bekam ich plötzlich Streit mit einem anderen jungen Musiker, der<br />

eine Tuba als Instrument besass. Dass man aber ein solches Instrument auch<br />

als Waffe benutzen konnte erfuhr ich bei dem aufkommenden Gerangel und<br />

so geschah es, dass das metallene Instrument mir plötzlich gegen die Stirne<br />

fuhr, wobei mir schien rundum um mich Sterne tänzeln zu sehen. Natürlich<br />

weinte ich überm Nachhausegehen. Meine Mutter war stark verärgert<br />

besonders weil sie mich bereits sah, als Kommunionkind mit einem dicken<br />

blauen Augen und geschwollener Stirn. Ohne lange zu zögern wusste sie<br />

schnell wo der Junge namens Buisse wohnte und allsogleich nahm sie mich<br />

mit der Hand und humpelte mit mir sag und schreibe immerhin mehr als<br />

einen Kilometer weit um sich bei den Eltern des Rowdy zu beschweren.<br />

Völlig ausser Atem standen wir plötzlich vor der Tür seiner Eltern. Die<br />

Mutter öffnete und zu ihrem Unglück sprach diese Frau Französisch, was<br />

meine Mutter zwar verstand aber nicht gut sprechen konnte. Meine Mutter<br />

liess natürlich eine mächtige Tirade los, aber die Frau liess sich kaum<br />

erweichen. Sie antwortete forsch und knapp: „Si votre fils venait d’offenser<br />

mon fils alors je ne puis pas m’y mêler. Madame Regenwetter, je ne puis<br />

rien faire pour vous. Au revoir. »

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