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Teil II - Homepage fir HR 2. Version 16.8.2004 - MultiMania

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50<br />

Wenn Fliegeralarm war, mussten wir meistens in die Kellerräume der<br />

Hauptschule, wenn dies aber kurz vor Mittag geschah, dann machten wir<br />

uns aus dem Staub und meistens legte ich mit einigen Freunden den Weg bis<br />

nach Rodingen zu Fuss zurück und dies wie wir gelernt hatten, über die<br />

kürzeste Strecke zwischen zwei Punkten und das ist eine Gerade, in unserm<br />

Fall war es die Eisenbahn.<br />

Manchmal lockten uns auch die bereits nett und lieb gewordenen Mädchen<br />

und dann machten wir gemeinsam einen Spaziergang ins „Paradies“ auf<br />

dem Prinzenberg, ein märchenhafter Lärchenwald nahebei, oder aber wenn<br />

es regnete, wagten wir uns in die offen stehenden und selten benutzten<br />

Unterstände, in denen es stock dunkel war und wo wir uns dann hindurch<br />

tasteten bis zum anderen Ausgang. In manchen dieser Unterstände hatten<br />

Anlieger Sitzgelegenheiten gestellt und die wurden dann auch von uns<br />

genutzt. Die meisten aber wurden als öffentliche Aborte missbraucht.<br />

Wieder gefährliches Spiel<br />

Mit unserm Leben hatten wir aber einmal gespielt, als wir uns im<br />

Unterstand der SS in Rodingen umsahen, die neben dem Unterstand in der<br />

Gendarmerie wohnte. Warum liess man auch die Tür zum Bunker offen<br />

stehen? Auch diese Leute hatten sich dort häuslich eingerichtet mit alten<br />

Sofas, Matratzen, Stühlen usw. Als aber eines Tages dicker Qualm aus den<br />

Luftschächten stieg, mussten wir natürlich zum Verhör, weil wir verdächtig<br />

nahebei wohnten, aber merkwürdigerweise wusste niemand von uns dass da<br />

ein Brand ausgebrochen war. Manche hatten uns wohl gesehen, aber<br />

glücklicherweise nicht erkannt, als wir durch den Wiesengrund, über die<br />

Eisenbahn zum Schein in Richtung Belgien davon gelaufen sind, um dann<br />

im grossen Bogen von einer ganz anderen Seite an den Ort des Geschehens<br />

zurück zu kommen. Später hörten wir selbstverständlich, dass man in Athus,<br />

im nahen Belgien, nach den Brandstiftern suchte. Man meinte sogar die<br />

belgische Untergrundbewegung „Armée blanche“ sei im Spiel gewesen.<br />

Schnell gereizt<br />

Mein Familienname war natürlich immer Gegenstand des Spottes gewesen.<br />

Kehrreime wie Regenwetter, Blitzkadetter, oder Regenwetter,<br />

Donnerwetter, Blitz schlägt ein, warfen ständig meine friedliebende<br />

Gemütlichkeit über den Haufen. In der Hauptschule war so ein<br />

halbwüchsiger Gartenzwerg, der mich eines Tages bis zur Weissglut<br />

aufheizte. In der Pause rannte ich hinter ihm her, rundum den Klassensaal,<br />

aber er war immer schneller um die Bänke herum, bis ich zu einer<br />

Holzschachtel griff und ihn warnte er solle aufhören mich zu beleidigen. Er<br />

aber benahm sich wie eine blutrünstige Bremse, oder eine Stech- oder<br />

Schmeissfliege und wurde immer lästiger. Ich täuschte einen Schuss vor, er<br />

verschwand sich duckend hinter der Bankreihe und genau in dem

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