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Teil II - Homepage fir HR 2. Version 16.8.2004 - MultiMania

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totalen Schreck näherten sich die Stimmen von möglichen Besuchern. Es<br />

blieb uns kein anderer Ausweg. Wir stiegen hastig zum Fenster aus und<br />

liessen uns draussen über das Gestell der Kletterrosen nach unten. Niemand<br />

hat je erfahren, wer die Missetäter gewesen waren. Nur Schrammen von den<br />

Kletterrosen erinnerten uns noch lange an diese eigentlich feige Flucht. Man<br />

vermutete natürlich einen Täter in den Reihen der hausinternen Spieler zu<br />

finden. Die Reparaturkosten konnten sicherlich nicht an eine richtige<br />

Adresse gelangen und so wurden sie notgedrungen in den Konten der<br />

Gesellschaft wahrscheinlich als Nebenausgabe verbucht.<br />

Mein Vater, der Pfarrer Ley, sowie mein Schullehrer Gengler spielten sehr<br />

oft gemeinsam mit dem Hausherrn des Kasinos namens Rodesch Karten,<br />

meistens Whist. Und das gegen Einsatz von Geld. Das machte den Reiz aus,<br />

aber der Einsatz war keinesfalls hoch. Wenn schönes Wetter war fand dies<br />

im Freien statt. Das war sehr idyllisch. Dazu hatten sie einen besonderen<br />

grünen Kartenspieltisch mit kleinen Schubladen, in welchen die Jetons<br />

aufbewahrt wurden, sowie auch die verschiedenen Karten- und andere<br />

Spiele, wie z.B. Schach. Dieser Spieltisch wurde auf die grüne Wiese<br />

gestellt und die Stühle rundherum.<br />

Natürlich, wie bereits angedeutet, kannten wir und ich besonders nahezu<br />

alle Räume im Kasino, sowie auch alle Bäume im Park. Als leb- und gewiss<br />

auch herzhaftes Kind war ich gerne geduldet. Ich bin auf den Bäumen<br />

herumgeklettert ohne dass der „Jhang“ der die Gärtnerarbeiten besorgte<br />

etwas gegen mein Treiben hatte. Oben in manchen Bäumen hatten wir<br />

verschiedene Horste gebaut, die aber meist nur mit primitiven Mitteln<br />

zusammengehalten wurden. Der Jhang und ich waren eigentlich gute<br />

Freunde. Von ihm habe ich allerdings auch gelernt wie man knallig furzt.<br />

Übrigens war der Garagenbesitzer nebenan in dieser Hinsicht ebenfalls kein<br />

gutes Vorbild. Wenn er auf dem Flachdach seiner Garage ein Bein etwas<br />

komisch empor hob, wussten alle, die ihn dort oben beobachteten, dass er<br />

ein ungestörtes Furzkonzert veranstaltete.<br />

Leider konnten Jhang und ich nicht miteinander spielen. Er musste sich um<br />

die grossen Gemüsebeete, die Schweine, die Kaninchen und das Geflügel<br />

kümmern die das Material hergaben für die täglichen Speisen der<br />

Dauergäste von der Hütte. Er pflegte überhaupt alle Anlagen, Beete, Hecken<br />

und besonders die Blumenbeete zur vollen Zufriedenheit der<br />

Werksdirektion und des Hausmeisters.<br />

St. Nikolaustag<br />

Diesem Jhang aber gelang es mich und meinen Bruder einige Jahre lang zu<br />

überlisten. Er trat nämlich zur Begeisterung meiner Eltern, gemeinsam mit<br />

dem viel älteren, bereits erwachsenen Fräulein Renée aus dem Kasino bei<br />

uns auf und dies auf Bestellung meiner Eltern, als Engel und St. Nikolaus.

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