Taxi Times DACH - Januar 2018
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ÖSTERREICH<br />
So geordnet wie an diesem Tag lief es in den letzten Monaten nicht<br />
immer am <strong>Taxi</strong>platz des Salzburger Hauptbahnhofs ab.<br />
EINE SCHRANKE UND<br />
MEHR STANDPLÄTZE<br />
Am Salzburger Hauptbahnhof könnte ein monatelanger <strong>Taxi</strong>streit<br />
endlich zu Ende sein. Eine Aufstockung der Halteplätze soll die<br />
Gemüter wieder beruhigen.<br />
In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Querelen am<br />
Salzburger Hauptbahnhof – verbunden mit zahlreichen Kundenbeschwerden<br />
und Negativschlagzeilen. Kunden sollen mit<br />
zu hohen Fahrtentgelten zur Kasse gebeten und Kurzstreckenfahrten<br />
sollen regelmäßig abgelehnt worden sein. Dazu kamen<br />
kreuz und quer abgestellte <strong>Taxi</strong>s am Stand vor dem Hauptbahnhof,<br />
auf Behindertenparkplätzen und Kiss&Ride-Plätzen.<br />
Peter Tutschku, Spartenobmann für Transport und Verkehr<br />
und damaliger Chef der Funktaxi-Vereinigung 81-11, erklärte<br />
bereits im März gegenüber dem „Salzburger Fenster“: „Es ist eine<br />
absolute Minderheit, die sich danebenbenimmt.<br />
Aber sie vermasselt unser<br />
Image. Es gibt dort tätliche Auseinandersetzungen,<br />
man wird bedroht,<br />
wegen Fuhren, wegen allem Möglichen.“<br />
VERDRUSS ÜBER DIE SCHRANKENREGELUNG<br />
Vorfälle dieser Art hatten dann letztlich zur Konsequenz geführt,<br />
dass man – ähnlich wie am Salzburger Flughafen – die Zufahrt<br />
über eine Schranke regelte. Sie sollte eine Überfüllung des <strong>Taxi</strong>standplatzes<br />
am Forum 1 verhindern und den Verkehrsfluss<br />
regeln. Doch das System sorgte für noch mehr Verdruss. Auch bei<br />
den <strong>Taxi</strong>fahrern hagelte diese Regelung Kritik. „Der Platz ist zu<br />
eng und zu klein“, kritisierte der selbstständige <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />
Peter Randorf beispielsweise in einem Interview mit den „Salzburger<br />
Nachrichten“.<br />
Auf zwei Spuren in einem abgesperrten Bereich war insgesamt<br />
Platz für 16 <strong>Taxi</strong>s. Vor der Schranke durften offiziell zwei Fahrzeuge<br />
warten. Die Fahrzeuge stauten sich aber vor der Schranke<br />
und blockierten dadurch Zebrastreifen und Busspur. Eine von der<br />
Stadt versprochene Nachfahrspur sollte weiteren Platz für drei bis<br />
vier Fahrzeuge schaffen. Dies scheiterte aber an einem Konflikt<br />
zwischen der Innung und dem Verkehrsrechtsamt. Das Amt wollte<br />
eine Ampelanlage einrichten und die Baukosten von etwa<br />
40 000 Euro auf die Innung abwälzen. Erwin Leitner, <strong>Taxi</strong>-Fachgruppenobmann<br />
der Wirtschaftskammer, stufte diese Investition<br />
für die geringe Anzahl gewonnener Stellplätze wirtschaftlich als<br />
nicht rentabel ein. Die Situation schien festgefahren.<br />
STANDPLÄTZE AN BEIDEN<br />
AUSGÄNGEN<br />
Anfang Dezember kam es daher zu<br />
einem weiteren Treffen zwischen Vertretern<br />
aus dem <strong>Taxi</strong>gewerbe, dem<br />
Magistrat, dem Verkehrsstadtrat und der ÖBB. Dabei wurde eine<br />
Lösung geschaffen, von der <strong>Taxi</strong>fahrer und -fahrgäste gleichermaßen<br />
profitieren und die alle Seiten zufrieden macht. Künftig wird<br />
es an beiden Haupteingängen des Bahnhofs <strong>Taxi</strong>standplätze geben.<br />
Sieben neue Standplätze werden geschaffen, sodass in Zukunft<br />
insgesamt 29 <strong>Taxi</strong>stellplätze zur Verfügung stehen. Die neuen<br />
Standplätze am zweiten Haupteingang will der ÖBB massiv bewerben,<br />
damit sich der neue <strong>Taxi</strong>service schnell etabliert und den<br />
ursprünglichen <strong>Taxi</strong>standplatz möglichst schnell entlastet.<br />
Leitner freut sich über die Einigung: „Ich bin sehr zufrieden<br />
und glücklich mit der neuen Lösung. Mithilfe des Magistrats, des<br />
Verkehrsstadtrats und der ÖBB haben wir eine sehr gute Lösung<br />
geschaffen, welche die Lage mehr als beruhigen wird.“ nu<br />
FOTOS: TAXI TIMES, Raufeld Medien<br />
16 DEZEMBER 2017 / JANUAR <strong>2018</strong> TAXI