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Taxi Times DACH - Januar 2018

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TAXI INTERNATIONAL<br />

DEN BEDARF<br />

BEIM KUNDEN<br />

ABFRAGEN<br />

Limitierte Platzverhältnisse<br />

müssen kein Killerargument<br />

sein gegen ein E-<strong>Taxi</strong>.<br />

In Schweden können sich Fahrgäste<br />

künftig in 30 solcher Elektro-<strong>Taxi</strong>s<br />

befördern lassen.<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> Stockholm<br />

<strong>Taxi</strong> Stockholm ist eine genossenschaftlich organisierte <strong>Taxi</strong>zentrale,<br />

die sich auf ökologische, soziale, ethische und wirtschaftliche<br />

Nachhaltigkeit konzentriert und bis 2025<br />

komplett auf Verbrennungsmotoren verzichten will. Über 900 Unternehmer<br />

mit rund 1600 Fahrzeugen und über<br />

4900 Fahrern gehören zu dem Verbund.<br />

Bereits in der Vergangenheit hat <strong>Taxi</strong><br />

Stockholm in Fahrzeuge mit Biogas und Ethanol<br />

investiert. Nun wird die E-<strong>Taxi</strong>-Flotte von<br />

aktuell zwölf Tesla Model S um weitere<br />

30 E-Fahrzeuge erweitert. Die Autos – allesamt<br />

vom Typ Renault ZOE – entsprechen<br />

keineswegs einem klassischen <strong>Taxi</strong>. Das<br />

Modell erreicht zwar nach Werksangabe die<br />

respektable Reichweite von 400 Kilometern,<br />

ein großes Manko des ZOE sind in jedem Fall<br />

seine limitierten Platzverhältnisse. Genau<br />

darauf seien aber sowohl die App als auch<br />

die Telefonvermittlung vorbereitet.<br />

STARKES DOPPEL: TAXI STOCK-<br />

HOLM UND EIN STROMRIESE<br />

Der Bedarf des Kunden wird genau abgefragt.<br />

Wie sich die kleinen Fahrzeuge in der<br />

Praxis dann schlagen werden, muss sich<br />

noch herausstellen. „Wir müssen abwarten<br />

und die Ergebnisse auswerten“, sagt Natalia<br />

Santos, Sprecherin von <strong>Taxi</strong> Stockholm,<br />

„wissen aber, dass die Strecken meist kurz<br />

und die Autos häufig mit weniger als vier Personen und leichtem<br />

Gepäck besetzt sind.“ Für <strong>Taxi</strong> Stockholm ist das daher eher<br />

Herausforderung als Killerargument: „Unsere Kunden fordern<br />

Elektroautos“, so Johan Lagerhäll, CEO von <strong>Taxi</strong> Stockholm,<br />

„und es passt zu unserem Umweltprofil und zu unserer Ambition,<br />

langfristig auf eine CO2-neutrale Fahrzeugflotte umzusteigen.<br />

Wir glauben fest an dieses Konzept.“ Natürlich ist auch in<br />

Schweden der Umstieg auf elektrische Fahrzeuge, gerade im<br />

»Unsere<br />

fordern<br />

Elektroautos.«<br />

Johan Lagerhäll,<br />

CEO <strong>Taxi</strong> Stockholm<br />

gewerblichen Bereich, kein Selbstläufer. Der Staat unterstützt die<br />

Anschaffung jedes E-Autos mit einer Förderung von 45 000 schwedischen<br />

Kronen, also rund 4 500 Euro. Dieser Zuschuss allein wird<br />

aber nicht jeden <strong>Taxi</strong>unternehmer zu einem Umstieg bewegen.<br />

Gleichzeitig muss auch sichergestellt sein,<br />

dass der Wagen jeden Tag möglichst lange<br />

auf der Straße sein kann. Deshalb hat sich<br />

<strong>Taxi</strong> Stockholm mit dem deutschen Energieversorger<br />

E.ON einen Partner gesucht, der<br />

neben Expertise auch viel Erfahrung im Flottenmanagement<br />

hat und bei der Umstellung<br />

auf eine elektrifizierte Flotte behilflich sein<br />

kann.<br />

Kunden<br />

GÜNSTIG STROM TANKEN DANK<br />

INTELLIGENTER IT<br />

„Die Kooperation mit <strong>Taxi</strong> Stockholm ist ein<br />

weiterer Baustein für unser Ziel, Elektromobilität<br />

in Europa voranzubringen“, freut sich<br />

Frank Meyer, Leiter B2C Solutions und Innovation<br />

bei E.ON. Gemeinsam werden Ladesäulen<br />

im Stadtgebiet und am Flughafen Arlanda<br />

installiert. Drei Ladesäulen am Flughafen sind<br />

exklusiv dem <strong>Taxi</strong>gewerbe vorbehalten. Das<br />

Konzept sieht vor, tagsüber auf Schnellladestationen<br />

zuzugreifen, damit in der Nacht die<br />

Fahrzeuge mit schwächeren Wallboxen beim<br />

Unternehmer geladen werden können. Dies<br />

erhöht die Lebensdauer der Akkus.<br />

E.ON verfolgt noch einen weiteren Ansatz: Durch eine intelligente<br />

IT soll der Zeitpunkt für einen Ladestopp nicht nur vom<br />

Stand der Batterie abhängen, sondern auch vom aktuellen Strompreis.<br />

Denn dieser wird in Zukunft durchaus eine Rolle spielen.<br />

Durch die intelligente Taktung der Ladezyklen soll vermieden<br />

werden, dass die Fahrzeuge alle zum gleichen Zeitpunkt aufladen,<br />

da in diesen Peakzeiten die Stromkosten entsprechend ansteigen<br />

werden. <br />

sg<br />

TAXI DEZEMBER 2017 / JANUAR <strong>2018</strong><br />

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