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ILEK-Gebietskonzept der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft

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INTEGRIERTES LÄNDLICHES ENTWICKLUNGSKONZEPT – OBERLAUSITZER HEIDE- UND TEICHLANSCHAFT<br />

Im Landkreis Kamenz liegt <strong>der</strong>zeit die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle Erwerbspersonen – bei<br />

14,2%. Die Arbeitslosenquote im Landkreis Bautzen beträgt 19,1% <strong>und</strong> ist damit höher als <strong>der</strong> sächsische<br />

(16,6%) <strong>und</strong> <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esdurchschnitt (12,0%). 14<br />

Der Anteil <strong>der</strong> arbeitslosen Frauen im erwerbstätigen Alter liegt im ländlichen Raum bei 46,6% <strong>und</strong> damit<br />

um 1,5% höher als in <strong>der</strong> Stadt Bautzen. Beson<strong>der</strong>s hoch ist <strong>der</strong> Anteil arbeitsloser Jugendlicher bis 25<br />

Jahre in <strong>der</strong> Region OHTL <strong>und</strong> vor allem in <strong>der</strong> Stadt Bautzen mit 17,6% (gegenüber Landesdurchschnitt<br />

Sachsen 15,8%).<br />

2.9.3 Gewerbeflächen<br />

Zu den größten Industrieansiedlungen des Landkreises zählt Bautzen-Salzenforst mit 360.000 m², davon<br />

verfügbar sind 192.800 m². Standortvorteile sind die direkte Lage an <strong>der</strong> A 4, die unmittelbare Nähe zur<br />

großen Kreisstadt Bautzen <strong>und</strong> zum Flugplatz Dresden sowie die Parzellengröße (größte Parzelle<br />

120.000 m²). Weitere wichtige Gewerbestandorte <strong>der</strong> Region sind das Industrie- <strong>und</strong> Gewerbegebiet<br />

Bautzen-Süd (500.000 m² Fläche, u. a. Bombardier Transportation), das Gewerbegebiet Bautzen-Süd<br />

(110.000 m²), das Gewerbegebiet Säuritzer Straße Ost in Burkau (65.000 m²), das Gewerbegebiet <strong>der</strong><br />

Stadt Wittichenau (558.500 m²) <strong>und</strong> das gemeinsame Gewerbegebiet <strong>der</strong> Gemeinden Nebelschütz <strong>und</strong><br />

Panschwitz-Kuckau am Standort Miltitz (40.000 m²), das insbeson<strong>der</strong>e Flächen für die Ansiedlung von<br />

erneuerbaren Energien entwickelt werden soll. Während die Gewerbeflächenauslastung <strong>der</strong> Städte Baut-<br />

zen <strong>und</strong> Wittichenau <strong>der</strong>zeit bei ca. 90% liegt, beträgt die Auslastung <strong>der</strong> Gewerbeflächen <strong>der</strong> Gemeinden<br />

in <strong>der</strong> ländlichen Region OHTL durchschnittlich nur 59%. 15 Bedingt durch Raumstruktur <strong>und</strong> Verkehrsan-<br />

bindung sind vor allem Bautzen, Wittichenau <strong>und</strong> Burkau für neue Gewerbeansiedlungen auswärtiger<br />

Investoren geeignet. Der sich vergleichsweise gut entwickelnde Wirtschaftsraum <strong>der</strong> Stadt Bautzen wird in<br />

Zukunft noch stärker auf die umliegenden Gemeinden <strong>der</strong> Region OHTL abstrahlen <strong>und</strong> zur stärkeren<br />

Verflechtung <strong>der</strong> Wirtschaft um <strong>und</strong> mit Bautzen beitragen. In den verbleibenden Gewerbestandorten <strong>der</strong><br />

ländlichen Region gilt es, den einheimischen Mittelstand zu stärken <strong>und</strong> einzelne Unternehmen des Be-<br />

standes auf diese Gebiete zu lenken.<br />

2.9.4 Tourismus<br />

Die <strong>Oberlausitzer</strong> <strong>Heide</strong>- <strong>und</strong> <strong>Teichlandschaft</strong> ist keine traditionelle Ferienregion. Tourismus findet hier<br />

erst seit Mitte <strong>der</strong> 90er Jahre statt. Die Region hat insgesamt zunehmende Gästezahlen <strong>und</strong> eine zu geringe<br />

Verweildauer <strong>der</strong> Besucher. Um diese zu verlängern, gab es in LEADER+ eine Reihe von Projekten,<br />

z.B. die Lausitzer Fischwochen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von Touristen betrug im Jahr 2006<br />

in <strong>der</strong> Region OHTL 2,2 Tage; die Verweildauer in Sachsen liegt im Vergleich bei 2,7 Tagen; <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esdurchschnitt<br />

bei 2,9 Tagen. 16 Für die Gesamtregion OHTL mit Bautzen konnte dennoch von 1992 (1.082<br />

Betten) zu 2006 (1.734 Betten) ein Anstieg von 38% bei <strong>der</strong> Gästebettenzahl erreicht werden. Dabei stiegen<br />

die Übernachtungsangebote vor allem in <strong>der</strong> Stadt Bautzen, in <strong>der</strong> gegenwärtig 1.147 Gästebetten<br />

zur Verfügung stehen, in <strong>der</strong> ländlichen OHTL-Region sind es 587 Gästebetten [Stand 2006]. Das entspricht<br />

einer prozentualen Verteilung <strong>der</strong> Übernachtungsangebote von 66% (Bautzen) zu 34% (ländlicher<br />

Raum). Unterschiede zwischen Stadt <strong>und</strong> ländlichem Raum bestehen auch in <strong>der</strong> Auslastung <strong>der</strong> Betten,<br />

die in Bautzen bei ca. 38% liegt (etwa sächsischer Durchschnitt), im ländlichen Raum jedoch nur bei ca.<br />

19%. Durch Ergänzungsangebote, Netzwerke <strong>und</strong> besseres Marketing muss diese Auslastung verbessert<br />

werden.<br />

Die Gemeinden <strong>der</strong> Gebietskulisse verfügen über eine unterschiedlich ausgeprägte <strong>und</strong> tendenziell zu-<br />

nehmende touristische Anziehungskraft. Während <strong>der</strong> westliche Teil <strong>der</strong> Region sich am stärksten für eine<br />

intensivere touristische Vermarktung <strong>der</strong> sorbischen Geschichte <strong>und</strong> Kultur eignet, weist die nordöstliche<br />

Teilregion durch die <strong>Teichlandschaft</strong> <strong>und</strong> das Biosphärenreservat mit <strong>der</strong> vielfältigen Artenausstattung die<br />

besten Voraussetzungen für einen sanften Naturtourismus auf. Lohnenswerte Ziele für Naturbeobachtun-<br />

14<br />

Quelle: B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit, Stand Februar 2007<br />

15<br />

Quelle: IHK Dresden Oktober 2006<br />

16<br />

Quelle: IHK Dresden 2006<br />

________________________________________________________________________________________________________________<br />

LANDSCHAFTSARCHITEKTUR PANSE GbR 19

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