ILEK-Gebietskonzept der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft
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INTEGRIERTES LÄNDLICHES ENTWICKLUNGSKONZEPT – OBERLAUSITZER HEIDE- UND TEICHLANSCHAFT<br />
Schmelzwasserbildungen <strong>der</strong> Saale- <strong>und</strong> Elsterkaltzeit mit Lösssedimenten verhüllt ist. Die<br />
Lössmächtigkeiten im Lausitzer Gefilde erreichen ca. 2 m, im Kernraum <strong>der</strong> Klosterpflege im Südwesten<br />
<strong>der</strong> Region OHTL auch 3–5 m. Einige Täler mit Engtalabschnitten innerhalb des Gefildes, sogenannte<br />
Skalen (z.B. Gröditzer Skala), entstanden im Pleistozän beim Durchbruch durch die Granodioritriegel. Die<br />
hervorragenden Ackerböden mit hohen Bodenwertzahlen von 50–70 im Südgebiet bilden die Gr<strong>und</strong>lage<br />
für die Jahrtausende alte Ackerkultur im Bautzener Land. Der Landschaftscharakter ist bis heute durch<br />
weite landwirtschaftlich genutzte Flächen geprägt. Der Waldanteil ist bis auf Reste in Taleinschnitten <strong>und</strong><br />
an Gr<strong>und</strong>gebirgsdurchragungen (geringere Bodenfruchtbarkeit) stark zurückgedrängt. Allerdings blieb mit<br />
den Hahnebergen ein ca. 50 km² großes unzerschnittenes Waldgebiet erhalten. Die waldärmsten Berei-<br />
che liegen um Bautzen. Der Naturschutz strebt deshalb im Rahmen des Biotopverb<strong>und</strong>s in Teilbereichen<br />
kleinflächige Wie<strong>der</strong>aufforstungen an.<br />
2.11.2 Natur- <strong>und</strong> Artenschutz<br />
Circa ein Drittel <strong>der</strong> Gesamtfläche <strong>der</strong> Region OHTL sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Das UNESCO–<br />
Biosphärenreservat <strong>Oberlausitzer</strong> <strong>Heide</strong>- <strong>und</strong> <strong>Teichlandschaft</strong> nimmt dabei mit 18% <strong>der</strong> Gesamtfläche <strong>der</strong><br />
Region den größten Anteil ein. Das Biosphärenreservat repräsentiert eines <strong>der</strong> größten zusammenhän-<br />
genden Teichgebiete Mitteleuropas <strong>und</strong> eines <strong>der</strong> bedeutendsten Brut-, Rast- <strong>und</strong> Nahrungsgebiete für<br />
die gewässergeb<strong>und</strong>ene Avifauna.<br />
Abb. 2.5.2: Schutzgebiete <strong>der</strong> Region OHTL<br />
Neben dem Biosphärenreservat sind in <strong>der</strong> OHTL-Region 7 Landschaftsschutzgebiete, 10 Naturschutz-<br />
gebiete, 8 Vogelschutzgebiete (SPA-Gebiete) <strong>und</strong> 14 Fauna-Flora-Habitatgebiete (FFH-Gebiete) vorhan-<br />
den bzw. haben Flächenanteile in <strong>der</strong> Region. Die Gebiete sind in Anlage 9.1, Tab. 2.5.2 aufgelistet. Dem<br />
Arten- <strong>und</strong> Biotopschutz kommt im Biosphärenreservat eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu. Das wichtigste Ziel<br />
dabei ist die Durchsetzung von nachhaltigen Bewirtschaftungsformen hauptsächlich in den Bereichen <strong>der</strong><br />
Land-, Forst- <strong>und</strong> Fischereiwirtschaft. Die Naturschutzbehörden arbeiten deshalb eng mit den einzelnen<br />
Bewirtschaftern zusammen <strong>und</strong> legen gemeinsam die Art <strong>und</strong> Weise <strong>der</strong> Bewirtschaftung fest. Für ent-<br />
sprechende Naturschutzleistungen werden den jeweiligen Betrieben o<strong>der</strong> Einzelpersonen För<strong>der</strong>mittel<br />
aus den För<strong>der</strong>programm „Umweltgerechte Landwirtschaft“, <strong>der</strong> Biotoppflege- <strong>und</strong> Landschaftspflegerichtlinie<br />
des Freistaates Sachsen ausgereicht. 20<br />
2.11.3 Gewässer<br />
Das Gesicht <strong>der</strong> Region OHTL ist insbeson<strong>der</strong>e durch die Vielzahl von Stillgewässern geprägt. Es gibt<br />
über 45 Teiche <strong>und</strong> Teichgruppen größer 2 ha, die insgesamt 25 km² (4%) <strong>der</strong> Fläche <strong>der</strong> Region ein-<br />
nehmen (z.B. die Caßlauer Wiesenteiche). Hinzu kommen mehrere 100 Stillgewässer, die jeweils kleiner<br />
20<br />
Quelle: Biosphärenreservat <strong>Oberlausitzer</strong> <strong>Heide</strong>- <strong>und</strong> <strong>Teichlandschaft</strong><br />
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LANDSCHAFTSARCHITEKTUR PANSE GbR 25