ILEK-Gebietskonzept der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft
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INTEGRIERTES LÄNDLICHES ENTWICKLUNGSKONZEPT – OBERLAUSITZER HEIDE- UND TEICHLANSCHAFT<br />
Neben <strong>der</strong> Landwirtschaft hat die Fischereiwirtschaft in <strong>der</strong> Region OHTL einen bedeutenden Anteil. Die<br />
<strong>Oberlausitzer</strong> <strong>Heide</strong>- <strong>und</strong> <strong>Teichlandschaft</strong> ist eines <strong>der</strong> größten wirtschaftlich genutzten Teichgebiete Europas.<br />
Die Tradition <strong>der</strong> Teichbewirtschaftung reicht in Königswartha bis ins 16. Jh. zurück. Hauptproduktionsfisch<br />
in <strong>der</strong> Region OHTL ist <strong>der</strong> Karpfen, <strong>der</strong> von den hauptsächlich kleineren Fischereibetrieben vor<br />
allem regional verkauft wird. Die Region hat während des LEADER+-Zeitraumes Erfahrungen bei <strong>der</strong><br />
Weiterentwicklung <strong>und</strong> Vermarktung regionaler Produkte gesammelt, u.a. durch die überregional bekannten<br />
Lausitzer Fischwochen. Jährlich kommen mehr Gäste zu den damit verb<strong>und</strong>enen Festen z.B. nach<br />
Wartha <strong>und</strong> Neschwitz. Den Fortbestand <strong>der</strong> traditionsreichen Teichbewirtschaftung sollen u.a. die vorhandenen<br />
Ausbildungsmöglichkeiten im Beruf des Fisch- <strong>und</strong> Teichwirts sichern. In <strong>der</strong> Region OHTL<br />
befindet sich mit <strong>der</strong> Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft, Referat Fischerei, die einzige Ausbildungsstätte<br />
für Fischwirte in den neuen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n. Insgesamt bilden 28 Teiche r<strong>und</strong> um Königswartha<br />
zusammen die Lehr- <strong>und</strong> Versuchsteichanlage dieser Fischereischule, die bereits seit 1949 besteht.<br />
Seit 1951 gibt es die Versuchsteichanlage. 1993 wurden Schule <strong>und</strong> Forschung miteinan<strong>der</strong> verb<strong>und</strong>en.<br />
Die Auszubildenden lernen neben <strong>der</strong> Fischereiausbildung wichtige Zusammenhänge im Gewässerkreislauf<br />
<strong>und</strong> Naturhaushalt. Sie werden für eine Bewirtschaftung im Einklang mit <strong>der</strong> Natur sensibilisiert.<br />
Nachhaltig produzierte ökologische Produkte sollten zunehmend aus <strong>der</strong> Binnenfischregion OHTL kommen.<br />
2.9.6 Industrie <strong>und</strong> Handwerk<br />
Die Industrie ist in <strong>der</strong> ländlichen Region OHTL weniger stark ausgeprägt. Es herrscht eine Konzentration<br />
von Industriebetrieben um die Stadt Bautzen (� vgl. Kap. 2.3.3 Gewerbeflächen). Angesiedelte Unternehmen<br />
sind vorrangig in den Branchen Transport <strong>und</strong> Logistik, Maschinenbau, Metallverarbeitung,<br />
Kunststofftechnik <strong>und</strong> Chemische Industrie tätig. Wichtigster Arbeitgeber mit 900 Beschäftigten im Maschinenbau<br />
ist die Zweignie<strong>der</strong>lassung des Unternehmens Bombardier Transportation in Bautzen als<br />
weltweiter Marktführer in <strong>der</strong> Schienenverkehrsindustrie <strong>und</strong> als Zulieferer für den Personennah-, Stadt-<br />
<strong>und</strong> Fernverkehr. Der traditionelle Maschinenbaustandort Bautzen (Waggonbau) bedingte auch die Ansiedlung<br />
von Zuliefer-, Logistik- <strong>und</strong> Transportunternehmen wie u.a. <strong>der</strong> SCHMALZ+SCHÖN Eurocargo<br />
GmbH Bautzen. Außerdem zu erwähnen sind die Develey Feinkost GmbH, als deutscher Marktführer im<br />
Senfgeschäft (Bautz´ner Senf), Sphairon Access Systems GmbH, V.D. Le<strong>der</strong>mann & Co. GmbH (edding),<br />
Vodafone (GB) <strong>und</strong> die Hentschke Bau GmbH. Wichtige Unternehmen in <strong>der</strong> ländlichen OHTL-Region<br />
sind u. a. die ZEIBINA Kunststofftechnik GmbH in Puschwitz (u.a. als Zulieferer für den Automobilbau),<br />
die P-D Industrie GmbH (Feuerfestwerke Wetro), die CREATON AG in Guttau, die MAJA-WERKE in Wittichenau,<br />
die Geha Mühlen GmbH & Co. Produktions KG in Weißenberg sowie die Pulsnitzer Maschinenbau<br />
GmbH in Burkau. Zur Unternehmensentwicklung <strong>und</strong> den Technologietransfer steht den regionalen<br />
Unternehmen das Technologie- <strong>und</strong> Grün<strong>der</strong>zentrum Bautzen (TGZ) zur Verfügung.<br />
2.9.7 Handel <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
Bautzen ist <strong>der</strong> zentrale Handelsstandort <strong>der</strong> Region. Durch die Angebotsvielfalt wird eine hohe Kaufkraft-<br />
bindung erzielt. Neben dem guten Mix aus kleingliedrigen Geschäften <strong>und</strong> attraktiven Magnetbetrieben in<br />
<strong>der</strong> Innenstadt ergänzen die Handelseinrichtungen in Stadtrandnähe. Außerdem hat sich die Stadt inner-<br />
halb nur weniger Jahre zu einem überregional bedeutenden Dienstleistungsstandort entwickelt. Das<br />
Dienstleistungsangebot ist breit gefächert <strong>und</strong> besitzt eine hohe Exportquote. Beson<strong>der</strong>s im Bereich un-<br />
ternehmensnaher Dienstleistungen haben sich Firmen etabliert. Darunter befinden sich auch Spezialisten,<br />
die weltweit agieren. Der weiterhin anhaltende Trend in <strong>der</strong> Wirtschaft, sich auf das Kerngeschäft zu kon-<br />
zentrieren, bietet auf dem Dienstleistungssektor weitere Wachstumschancen. Die dazu erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Potentiale sind am Standort vorhanden.<br />
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LANDSCHAFTSARCHITEKTUR PANSE GbR 21