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Berliner Zeitung 28.11.2018

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12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 278 · M ittwoch, 2 8. November 2018<br />

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Berlin<br />

POLIZEIREPORT<br />

Unfallopfer gestorben.<br />

Eine 79-jährige Frau, die bei einem<br />

Verkehrsunfall in Tegel am 14. November<br />

schwer verletzt worden war,<br />

ist am Montag in einem Krankenhaus<br />

gestorben. Siewar gegen 2.30<br />

Uhrals Beifahrerin in einem Smart<br />

eines 27-Jährigen unterwegs.Der<br />

Fahrer war in der Wittestraße nach<br />

rechts ausgewichen, weil ihm ein anderes<br />

Fahrzeug auf seiner Spur frontal<br />

entgegen gekommen sein soll.<br />

Durchdas Ausweichen nach rechts<br />

war der Smartgegen einen geparkten<br />

Audi geprallt. DerFahrer flüchtete.<br />

Fußgänger erfasst.<br />

BeieinemVerkehrsunfall am Montag<br />

in Pankowist ein Passant schwer verletzt<br />

worden. Der52-jährige Mann<br />

überquerte gegen 17.30 Uhrmit seinem<br />

Hund die Max-Linger-Straße.<br />

Dabei wurde er vom43-jährigen<br />

Fahrer eines Mazdaerfasst. Durch<br />

den Zusammenstoß erlitt der 52-<br />

Jährige schwereGesichtsverletzungen<br />

und eine Beinfraktur.Die Hintergründe<br />

des Unfalls sind noch unklar.<br />

Auto angezündet.<br />

Unbekannte haben in der Nacht<br />

zum Dienstag in der Harnackstraße<br />

in Lichtenbergeinen geparkten<br />

Honda angezündet. Eine Anwohnerinbemerkte<br />

den Brand und alarmierte<br />

die Feuerwehr,die die Flammen<br />

löschte.Durch die Hitzewurden<br />

auch ein Opel sowie ein Roller<br />

beschädigt.<br />

Geschäft überfallen.<br />

Zwei Maskierte haben am Montagabend<br />

versucht, ein Bekleidungsgeschäft<br />

in der Neuen Schönhauser<br />

Straße zu überfallen. Eine der Täterinnen<br />

schlug eine 28 Jahrealte Mitarbeiterin<br />

zu Boden. Ihre Komplizin<br />

bedrohte zwei weitereFrauen mit einer<br />

Pistole.Als die Opfer sich wehrten,<br />

flüchteten die Räuberinnen<br />

ohne Beute.<br />

Räuber festgenommen.<br />

In der Möllendorffstraße in Fennpfuhl<br />

haben Polizisten in der Nacht<br />

zum Dienstag drei Männer im Alter<br />

von20und 45 Jahren festgenommen.<br />

Siesollen zuvor einen Spätkauf<br />

überfallen und ausgeraubt haben.<br />

Der40-jährige Inhaber des Spätkaufs<br />

hatte die Polizei gerufen und<br />

gesagt, dass er vonden Räubernmit<br />

einer Pistole bedroht worden sei. Einer<br />

der Täter habe das Geld aus der<br />

Kasse gestohlen. Mitder Beute flüchteten<br />

die Räuber.Später entdeckten<br />

Polizisten aus der Direktion 6die Täter<br />

in einem Toyota. Beider Kontrolle<br />

stellen die Beamten die Masken, das<br />

Geld sowie die Schreckschusspistole<br />

sicher. (ls.)<br />

Nächste Station: Zukunft<br />

Eine fast vergessene Schienenstrecke soll wiederbelebt werden. Ortstermin auf der Siemensbahn<br />

VonPeter Neumann<br />

Vorsicht bitte, mahnt der<br />

Mann im schwarzen Mantel.„Passen<br />

Sieauf, dass Ihr<br />

Handy nicht durch das<br />

Loch fällt“, sagt Alexander Kacmarek.<br />

Der Konzernbevollmächtigte<br />

der Deutschen Bahn für Berlin steht<br />

auf dem Bahnsteig des S-Bahnhofs<br />

Wernerwerk an der stillgelegten Siemensbahn.<br />

Vorihm tut sich eine Öffnung<br />

auf, die den Blick auf das Pflaster<br />

unter der Hochbahn freigibt.<br />

Junge Birken sprießen, das alte Zugabfertigerhäuschen<br />

ist mit Graffiti<br />

übersät. „Das Bahnsteigdach könnte<br />

auch mal wieder gemacht werden“,<br />

scherzt Kaczmarek während des<br />

Ortstermins am Dienstag. Zwischen<br />

den Streben sieht man den Himmel.<br />

Dasist also die alte Siemensbahn,<br />

die seit 1929 vonJungfernheide nach<br />

Gartenfeld führt. Gebaut für die vielen<br />

Menschen, die einst in Siemensstadt<br />

arbeiteten –damals hatte Siemens<br />

hier 57 000 Mitarbeiter. Viereinhalb<br />

Kilometer S-Bahnstrecke,<br />

größtenteils auf stählernen Viadukten<br />

und Brücken. Eine wichtige Strecke<br />

für den <strong>Berliner</strong> Berufsverkehr.<br />

Zuletzt nur 700 Fahrgäste proTag<br />

Doch seit 1980 ist keine S-Bahn mehr<br />

in die Elektropolis gefahren. 2007 beantragte<br />

die Bahn sogar, die Anlage<br />

zu entwidmen. Bis heute zahlt sie<br />

pro Jahr eine fünfstellige Summe für<br />

ihre Sicherung. Jetzt hat die Siemensbahn<br />

plötzlich wieder eine Zukunft<br />

–weil Siemens nebenan rund<br />

600 Millionen Euro in einen Campus<br />

investiert. „Das soll in den nächsten<br />

zehn Jahren geschehen“, bestätigte<br />

Kaczmarek. „Das ist auch für uns die<br />

Größenordnung.“ Zehn Jahre, bis<br />

der Zugverkehr von Neuem beginnen<br />

könnte.Nach Gartenfeld, später<br />

vielleicht auch darüber hinaus in die<br />

Wasserstadt Oberhavel und dann<br />

nach Hakenfelde. Der Flächennutzungsplan<br />

würde das ermöglichen.<br />

„Letztendlich entscheidet das<br />

Land“, so Kaczmarek. Der Senat bestimmt<br />

und bezahlt denVerkehr.Damit<br />

die Entscheidung eine Basis erhält,<br />

werden von der Bahn beauftragte<br />

Experten bald ausschwärmen,<br />

um die alte Trasse zu untersuchen.<br />

Über Baukosten will Kaczmarek<br />

noch nicht sprechen. Klar ist aber,<br />

dass Denkmalpfleger mitreden werden.<br />

Im BezirkSpandau steht die Anlage<br />

unter Denkmalschutz. Klar ist<br />

auch: Weil der Bahnhof Jungfernheide,<br />

der früher drei S-Bahnsteige<br />

hatte,umgebaut worden ist, stünden<br />

dort kostspielige Veränderungen an.<br />

Zudem wäredie Spreebrücke neu zu<br />

bauen. Aber dafür käme die Wasser-<br />

Rost, Verfall, Graffiti: der alte S-Bahnhof Wernerwerkheute.<br />

Gartenfeld<br />

Siemens-Gelände<br />

(künftiger Campus)<br />

Siemensstadt<br />

Nonnendammallee<br />

500 m<br />

Rohrdamm<br />

Saatwinkler Damm<br />

Wernerwerk<br />

Siemensdamm<br />

100<br />

BERLINER ZEITUNG/MARKUS WÄCHTER<br />

Volkspark<br />

Jungfernheide<br />

Siemensbahn<br />

(eröffnet 1929, stillgelegt 1980)<br />

Spree<br />

111<br />

Jungfernheide<br />

Ringbahn<br />

BLZ/REEG<br />

und Schifffahrtsdirektion auf, denn<br />

die alte Brücke wurde wegen eines<br />

ihrer Bauvorhaben abgebrochen.<br />

Einst füllten nicht nur Menschen<br />

aus den Westbezirken die Züge. Obwohl<br />

die DDR nicht wollte,dass ihre<br />

Bürger im Westen arbeiteten, fuhren<br />

auch aus dem Osten S-Bahnen nach<br />

Gartenfeld –weil die Nachfrage so<br />

groß war. 1961 schloss die DDR die<br />

Grenze. Den Mauerbau nahmen<br />

viele West-<strong>Berliner</strong> zum Anlass, die<br />

S-Bahn zu boykottieren –weil sie damals<br />

vomDDR-Unternehmen Deutsche<br />

Reichsbahn betrieben wurde.<br />

„Zuletzt fuhren nur noch Zwei-Wagen-Züge,meist<br />

leer“, erinnerte sich<br />

Kaczmarek. Rund 700 Fahrgäste pro<br />

Tag–mehr waren nicht unterwegs.<br />

Als West-<strong>Berliner</strong> Reichsbahner<br />

im September 1980 einen Streik begannen,<br />

endete auch hier der Betrieb<br />

–und wurde danach nicht wieder<br />

aufgenommen. Der Verfall begann.<br />

Im Oktober 1980 ging die U-<br />

Bahn nach Siemensstadt in Betrieb.<br />

Lieber Regionalzüge als S-Bahnen<br />

Siemens begrüßt die Bemühungen,<br />

die S-Bahn zu reaktivieren.„Auf unserem<br />

Campus werden nicht nur Arbeitsplätze,<br />

sondern auch Wohnungen<br />

entstehen. Eine gute Verkehrsanbindung,<br />

zu der auch die Siemensbahn<br />

gehört, ist uns wichtig.<br />

Die Vereinbarung, die wie mit dem<br />

Land Berlin abgeschlossen haben,<br />

trägt dem Rechnung.“ so Sprecher<br />

Yashar Azad. „Internationale Experten<br />

werden auf unserem Campus arbeiten.<br />

Uns kommt es nicht nur auf<br />

gute Verbindungen in die Stadt, sondern<br />

auch zum Flughafen BER an.<br />

Nach unserer Einschätzung wäre<br />

eine Fahrzeit von 40Minuten vom<br />

Campus zum Flughafen machbar.“<br />

Mit der S-Bahn wäre das allerdings<br />

nicht möglich, sie würde mehr<br />

Zeit brauchen. Darum schlägt der<br />

Fahrgastverband IGEB vor, die Siemensbahn<br />

künftig nicht wieder mit<br />

Gleichstrom, sondern mit Wechselstrom<br />

zu elektrifizieren. Dann könnten<br />

dort schnelle Regionalzüge fahren<br />

–zum Hauptbahnhof, zum BER<br />

und nach Cottbus. Schließlich soll<br />

die Lausitz Zukunftsregion werden.<br />

„Soweit sind wir noch nicht“, entgegnete<br />

Kaczmarek. Er geht aber davonaus,dass<br />

die Siemensbahn als S-<br />

Bahn-Strecke neu entstehen wird.<br />

Auch dies müsse vom Land Berlin<br />

entschieden werden, so Kaczmarek.<br />

Siemens hat die Trasse einst bezahlt,<br />

mit 15 Millionen Reichsmark.<br />

Ein konzerneigenes Unternehmen,<br />

die Siemens-Bauunion, baute sie.<br />

Am Neubau will sich Siemens nicht<br />

beteiligen. Die Vereinbarung mit<br />

Berlin sehe dies nicht vor, hieß es.<br />

Uber bietet<br />

jetzt auch<br />

Mieträder an<br />

Velos haben Getränkehalter<br />

und Elektroantrieb<br />

VonPeter Neumann<br />

Absofortgibt es noch mehr Mieträder<br />

in Berlin. Seit Dienstag bietet<br />

das US-Unternehmen Uber auch<br />

in Berlin Pedelecs an –zunächst als<br />

Test für eine ausgewählte Kundenschar,<br />

von 2019 an dann für alle Interessierten.<br />

Die Fahrräder mit elektrisch<br />

verstärktem Antrieb warten<br />

rund um den Kollwitzplatz auf Kunden.<br />

Dieser Teil des Prenzlauer Bergs<br />

wurde zum Testgebiet auserkoren.<br />

An den grellrot lackierten Velos,<br />

die einen großen Lenkerkorb mit Getränkehalter<br />

haben, weist nichts darauf<br />

hin, dass sie Uber gehören. Aber<br />

der Name „Jump“ ist unübersehbar.<br />

Berlin ist die erste Stadt in Europa, in<br />

der es das Angebot Uber Jump gibt.<br />

„Wir haben 100 Fahrräder aufgestellt.<br />

Die Testgruppe umfasst mehrere<br />

Hundert Menschen“, sagte Tobias<br />

Fröhlich, neuer Sprecher von<br />

Uber Deutschland. Für die ersten 20<br />

Minuten zahlen die Kunden einen<br />

Euro,danach zehn Cent proMinute.<br />

Mit dem Beta-Test will Uber die Logistik<br />

erproben –damit der für 2019<br />

geplante umfassende Start, der zuletzt<br />

für 2018 vorgesehen war,klappt.<br />

Uber ist seit 2014 in Berlin vertreten.<br />

Doch anfangs gab es Ärger. Der<br />

Plan, Fahrgäste von Privatleuten in<br />

deren Autos transportieren zu lassen,<br />

scheiterte am deutschen Recht.<br />

Heute kann man über die Uber-App<br />

1500 <strong>Berliner</strong> Taxis buchen. Außerdem<br />

gibt es UberX –hier übernehmen<br />

Mietwagenfirmen die Beförderung.<br />

Allerdings gibt es Kritik aus der<br />

Taxibranche, nach deren Darstellung<br />

die Betriebe Gesetze missachten<br />

würden –was Uber zurückweist.<br />

Mitden Fahrrädernmöchte Uber<br />

einen weiteren Bereich der Mobilität<br />

erobern. Allerdings ist die Konkurrenz<br />

groß. 2019, ebenfalls verspätet,<br />

soll Uber Green eingeführtwerden –<br />

ein Fahrdienst nur mit Elektroautos.<br />

Rot unterwegs: Mit Jump-Bikes will Uber<br />

Berlins Mietradmarkt erobern. SABINE GUDATH<br />

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