Berliner Zeitung 28.11.2018

16 28. November 2018
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Vor dem Fest
„Der Zauberer von Oz“ –eine Inszenierung der Komischen Oper,die auch junge Zuschuer in ihren Bann zieht.
ARNO DECLAIR
Nostalgie
in der Oper
Weihnachten ist die Zeit der Klassiker.
Der Nussknacker ist einer von ihnen
„Der Nussknacker“ –aufgeführt vom Staatsballett Berlin
ARNO DECLAIR
Die Operette „Die Fledermaus“ THOMAS M. JAUK „Hänsel und Gretel“ in der Staatsoper Unter den Linden MONIKA RITTERSHAUS
Von IrmgardBerner
Das Fest rücktnäher und Weihnachtsstimmungsoll auch
in diesem Jahr aufkommen, trotz Klimawandel und
Rückzug des Winters in unbekannte Sphären. Zur frohen,
besinnlichen,heiteren und feierlichenAtmosphäre
tragen die Kulturprogramme der Konzerthäuser, Opern, Ballette
und Theater maßgeblich bei. Die Chöre und Orchester,Tänzer,
Spieler und Comedians lassen es klingen, tönen, tirilieren, vielleichtkrachen.
FürHochkarätiges und Unterhaltsames istjedenfalls
gesorgt –zum Innehalten mit Musik in Kirchen und Konzertsälen,
beim Museumsbesuch oder in stiller Andacht.
Schon malschwungvoll in den Advent starten lässt sich gleichsamals
Appetizer am 1. Dezember zur „Harlem Gospel Night“ mit
DonnaBrown &the GoldenGospel Pearls in der Apostel-Paulus-
Kirche. Die souligen Stimmen verbreiten jenen Gospel-Flair, der
prickelndunter dieHautgeht.
Ist der Puls dann auf Weihnachtsrhythmus eingestellt, empfiehlt
sich der Auftritt der Vokalhelden Kinderchöre, die mit ihren
hellen Stimmen Weihnachtslieder in der Matthäus-Kirche am Kulturforum
darbieten. Dieser Chor erwuchs aus dem Education-
Programm der Berliner Philharmoniker, ein Projekt, das mit seinem
Enthusiasmus seinesgleichen sucht.
Einer der prächtigsten Orte der Stadt,besonders zu dieser Jahreszeit,
aber ist der Berliner Dom. Dort erklingt am Abend des
15. Dezember das Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian
Bach mit dem Barockorchester „Aris &Aulis“ und der Berliner
Domkantorei. Undwer es biszweiTagevor Heiligabenddann doch
noch nichtins Konzertgeschafft hat, dem seiam22. Dezember das
Weihnachtskonzert des Rundfunkchors Berlin ans Herz gelegt.
Denn zum einen bildetesfür viele Klassikfreundeden emotionalen
Übergang von der hektischen Advents- zur ruhigen Weihnachtszeit,zum
andernbietet es in der riesigen Kuppelhalle ungewöhnliche
Klangerlebnisse.
Diesmal geht der Blick auch musikalisch gen Osten: Auf dem
Programm stehen die archaisch wirkendeMessefür Soli, Chor und
zehnBläser vonIgorStrawinsky, das hierzulande selten zu hörende
„Vater unser“ von Leoš Janáek sowie A-cappella-Werkee des
Tschechen BohuslavMartinu.
Und für alle, die am ersten Weihnachtsfeiertag nicht nur zuhause
beiGans und Wein im Sessel verharrenwollen,sei ein Spaziergang
zur Museumsinselempfohlen. Dort spielen im Gobelinsaal
des Bode-Museums an den Feiertagen Künstler und Ensembles
jeden Tagum16Uhr ab 25. Dezember biszum 4. Januar
klassische Musik.
AproposMuseum:AmKulturforum achteman aufdie „Sterne
über Bethlehem“. Siesind in einer Ausstellungmit Kupferstichen
des virtuosen Zeichners Hendrick Goltzius im Kabinett der Gemäldegalerie
zu bewundern. MitMußekann manindie Betrachtung
der Bilderzählungen zur „Verkündigung an Maria“ bis zu
„Christi Geburt“ eintauchen. Sie gelten als Höhepunkte der niederländischen
Druckgraphik des 16. Jahrhunderts. Von der Linienführung
und Modellierung infeinsten Schraffuren war selbst
Rembrandt beeindruckt.
Wersich allerdingsmehr für Politisches und His-torisches interessiert,sollte
die Ausstellungenzur Novemberrevolution 1918, de-
kaeltehilfe.de
30.11 - 02.12.
Wärmespenden
FOTO: JON ADRIE HOEKSTRA
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