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dei die ernährungsindustrie 04.2016

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MSR-TECHNIK UND PROZESSAUTOMATISIERUNG<br />

Darstellung von Rohrleitungen<br />

Eine andere EB-Funktion, <strong>die</strong> gemeinschaftlich<br />

entstand, ist <strong>die</strong> intelligente Strukturierung<br />

und Segmentierung von Rohrleitungen. Damit<br />

lässt sich jede Leitungsdarstellung mit Informationen<br />

zu Flussrichtung, Me<strong>die</strong>n, Temperatur<br />

und Drücken ergänzen. Die automatisierte<br />

Zielverfolgung zeigt sowohl Anfang und Ende<br />

der Rohrleitung als auch <strong>die</strong> Topologie aller<br />

Untersegmente mit sämtlichen angeschlossenen<br />

Komponenten wie Ventilen, Pumpen,<br />

Klappen oder Flanschen.<br />

Aus der Fließrichtung ergibt sich <strong>die</strong> Reihenfolge<br />

der Geräte, <strong>die</strong> für Leitungsbauer und <strong>die</strong><br />

3-D-Anbindung wichtig ist. Die Topologieinformationen<br />

bilden <strong>die</strong> Basis für <strong>die</strong> spätere isometrische<br />

Darstellung, <strong>die</strong> aus einem Rohrleitungs-<br />

und Instrumentenfließschema (R&I)<br />

nie vollständig ableitbar wäre. Jedes Teilsegment<br />

einer Rohrleitung weiß, zu welcher<br />

Hauptleitung es gehört, welche Geräte Anfang<br />

und Ende markieren und welche Untersegmente<br />

noch dazugehören. Zusätzlich zeigt<br />

EB automatisch <strong>die</strong> normgerechte Darstellung<br />

der Verbindungstypen für <strong>die</strong> Rohrleitungen<br />

an, <strong>die</strong> in der Regel durch das Medium mitbestimmt<br />

wird.<br />

Alle wichtigen Informationen auf einen Blick: R&I-Schema, Stromlaufplan und Schaltschrankaufbauplan in<br />

einem System<br />

großen Bandbreite der Software und der guten<br />

Erfahrungen verwenden wir das System<br />

inzwischen auch in anderen Projekten. Unsere<br />

Kundenanforderungen sind sehr unterschiedlich,<br />

dafür sind <strong>die</strong> variablen Einsatzmöglichkeiten<br />

von EBs optimal“, so Hennerbichler.<br />

In mehreren Workshops erarbeiteten Aucotec,<br />

Südzucker und TBP zunächst gemeinsam das<br />

Customizing. Dabei wurde <strong>die</strong> EB-Datenbank<br />

mit den relevanten, branchenspezifischen und<br />

auch unternehmenseigenen Anforderungen<br />

und Vorlagen gefüllt. Die Kooperation von<br />

Softwareentwicklern und Praxisprofis brachte<br />

aber noch mehr: „Die enge Zusammenarbeit<br />

führte auch dazu, dass wir mit Aucotec ganz<br />

neue, in der prozesstechnischen Planung sehr<br />

hilfreiche Programmkomponenten für EB erarbeitet<br />

haben“, berichtet Engineering-Experte<br />

Hennerbichler.<br />

Eine wichtige Funktionalität, <strong>die</strong> aus der Kooperation<br />

hervorging, ist das sogenannte erweiterte<br />

Datentracking, das jederzeit den<br />

Überblick über Änderungen erlaubt und ein<br />

gezieltes Abarbeiten nur der wirklich für den<br />

jeweiligen Anwender relevanten Änderungen<br />

möglich macht. In der Entwicklungsphase einer<br />

Anlage, aber auch beim Um- und Ausbau,<br />

müssen zwischen den Gewerken und mit den<br />

Lieferanten ständig Daten ausgetauscht werden.<br />

Je größer das Projekt, desto höher <strong>die</strong><br />

Zeitaufwände für Abstimmungen und Korrekturen<br />

bei Übertragungsfehlern oder übersehenen<br />

Änderungen. Die gemeinschaftlich entwickelte,<br />

individuell konfigurierbare Änderungsverfolgung<br />

reduziert <strong>die</strong> Datenflut erheblich<br />

und spart <strong>die</strong> Zeit, <strong>die</strong> solche Fehler kosten, bei<br />

gleichzeitig verbesserter Datenqualität.<br />

Tracken für den Überblick<br />

Dazu lassen sich, um Datenstände genau protokollieren<br />

und Änderungen sicher vergleichen<br />

zu können, im Tree sogenannte Tracking<br />

Points direkt an den Objekten setzen, <strong>die</strong> überprüft<br />

werden sollen. Ob und wann was geändert<br />

wurde, ist damit attributgenau nachvollziehbar<br />

– zur internen Kontrolle ebenso wie<br />

bei der Einbindung von Sublieferanten. Für <strong>die</strong><br />

verbesserte Kooperation mit Externen werden<br />

<strong>die</strong> Tracking Points empfängerbezogen gesetzt.<br />

Daraus macht EB eine Liste der zu ändernden<br />

Objekte, <strong>die</strong> dem entsprechenden Zulieferer<br />

zugeordnet wird. Damit sieht der Auftraggeber<br />

jederzeit, welcher Lieferant wann<br />

welche Version erhalten hat. Und der Zulieferer<br />

erhält nur <strong>die</strong> Daten, <strong>die</strong> für ihn relevant<br />

sind. Das reduziert auch beim Lieferanten Aufwand,<br />

Fehlerquellen und Kosten erheblich.<br />

Darüber hinaus speichert das System beim<br />

Import von xls-Daten mit seinem Smart-Excel-<br />

Tool automatisch <strong>die</strong> Statusinformationen<br />

und ordnet Objekten und Attributen eine Versionsnummer<br />

zu. Der Import sehr großer Datenmengen<br />

lässt sich in überschaubaren Stufen<br />

abarbeiten. Dazu gibt der Anwender gezielt<br />

an, welche Datensätze er übernehmen<br />

möchte; beim nächsten Lauf blendet das Änderungsmanagement<br />

<strong>die</strong> schon übernommenen<br />

Daten aus.<br />

Durchgängige Dokumentation<br />

„Mit EB haben wir unser Ziel erreicht, eine<br />

wirklich durchgängige Dokumentation für <strong>die</strong><br />

Weizenstärkeanlage in Zeitz zu erhalten“, resümiert<br />

Hennerbichler. Alle Disziplinen haben<br />

ihre Daten auf einer gemeinsamen Basis aufgebaut<br />

und weiterbearbeitet, vom Blockfließbild<br />

bzw. P&ID bis zu den Aufbau- und Stromlaufplänen,<br />

also der kompletten EMR-Technik,<br />

auch über rein alphanumerisches Arbeiten in<br />

Listen. Diese Durchgängigkeit hat besonders<br />

das EMR-Engineering bei TBP enorm beschleunigt.<br />

Die bereits in der Customizingphase vordefinierten,<br />

standardisierten Messstellen und<br />

Verbraucher mussten nur noch aus der Datenbank<br />

übernommen werden. Da sie dort zentral<br />

liegen, brauchen Änderungen nur einmal eingegeben<br />

zu werden. „Das ist ein erheblicher<br />

Vorteil, der <strong>die</strong> Projektlaufzeit deutlich reduziert“,<br />

sagt der Engineering-Experte und ergänzt:<br />

„Besonders einfach war aber auch das<br />

Generieren von Stücklisten aus dem EB-Explorer<br />

und <strong>die</strong> Erstellung von Aufbauplänen für<br />

<strong>die</strong> Weitergabe an <strong>die</strong> Schaltschrankfertigung.<br />

Alles in einem Tool, ohne Schnittstellen und<br />

sonstige Datenübergänge.“<br />

Halle 6, Stand K17<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>dei</strong>0416aucotec<br />

Autor<br />

Martin Imbusch<br />

Produktmanager,<br />

Aucotec<br />

<strong>dei</strong> 4 · 2016 47

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