dei die ernährungsindustrie 04.2016
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MSR-TECHNIK UND PROZESSAUTOMATISIERUNG<br />
Be<strong>die</strong>nbild des Mischermoduls in e!Cockpit<br />
Modulhersteller in der Lage, das erforderliche<br />
MTP automatisch aus dem Quellcode der Modulsteuerung<br />
zu generieren. Er kann dabei<br />
kundenindividuelle Dienste und Be<strong>die</strong>nbilder<br />
auswählen und exportieren. Diese Auswahlfunktion<br />
erlaubt es ihm, ein umfangreiches<br />
Wiederverwendungskonzept aufzubauen. Um<br />
<strong>die</strong> Module darüber hinaus unabhängig voneinander<br />
parametrieren und diagnostizieren zu<br />
können, verfügt jedes Anlagemodul über ein<br />
eigenes Be<strong>die</strong>npanel.<br />
Zur Integration des Anlagenmoduls in <strong>die</strong> Prozessführungsebene<br />
wird das MTP in das Prozessleitsystem<br />
Zenon von Copa-Data eingelesen.<br />
Die Integration der Module lässt sich dabei<br />
vollständig über <strong>die</strong> in den MTP modellierten<br />
Informationen realisieren. Während des<br />
Einlesens des MTP werden alle benötigten Variablen,<br />
Be<strong>die</strong>nbilder, Grundoperationen eines<br />
Moduls sowie deren Verknüpfungen untereinander<br />
angelegt. Auch der passende OPC-UA-<br />
Treiber im Prozessleitsystem kann angelegt<br />
werden und muss lediglich um <strong>die</strong> Adresse des<br />
jeweiligen Moduls ergänzt werden. Damit ist<br />
es möglich, sofort nach Aktivieren der Runtime<br />
des Prozessleitsystems, eine direkte Kommunikation<br />
zwischen Leitsystem und Modulsteuerung<br />
aufzubauen. Das Produktionssystem<br />
ist innerhalb von Minuten einsatzbereit.<br />
MTP-Import im Prozessleitsystem Zenon<br />
modularer Automatisierungsstrukturen in der<br />
Prozessindustrie. Herzstück der Dima-Methodik<br />
ist das Modul Type Package (MTP). Hierbei<br />
handelt es sich um eine neue Beschreibungsform<br />
für Anlagemodule, <strong>die</strong> alle Informationen<br />
enthält, <strong>die</strong> erforderlich sind, um das Anlagenmodul<br />
in eine Prozessführungsebene zu integrieren.<br />
Unter anderem beinhaltet das MTP <strong>die</strong><br />
eigene verfahrenstechnische Funktion, <strong>die</strong> das<br />
Modul durch Dienste anbieten kann. Zur Integration<br />
des Anlagenmoduls muss nun lediglich<br />
das MTP in das Prozessleitsystem importiert<br />
und seine verfahrenstechnischen Dienste mithilfe<br />
eines Batchwerkzeuges zu einem Gesamtprozess<br />
orchestriert werden.<br />
Prototypische Umsetzung von Dima<br />
Um <strong>die</strong> Anwendbarkeit von Dima nachweisen<br />
zu können, hat Wago gemeinsam mit der<br />
TU Dresden und der Helmut-Schmidt-Universität<br />
Hamburg einen modularen Anlagendemonstrator<br />
aufgebaut. Diese prototypische<br />
Dima-Anlage besteht aus den vier Prozessschritten<br />
Mischen, Destillieren, Filtern und<br />
Abfüllen. Jede der vier Grundfunktionen wird<br />
durch ein eigenes Modul repräsentiert. Das<br />
Automatisierungssystem der Anlage wurde<br />
mithilfe zweier Softwarewerkzeuge umgesetzt:<br />
• Das Modulengineering und <strong>die</strong> MTP-Generierung<br />
mit dem Engineeringwerkzeug<br />
e!Cockpit von Wago und<br />
• das Anlagenengineering, samt dem Einlesen<br />
und Verarbeiten der MTP, im Prozessleitsystem<br />
Zenon von Copa-Data<br />
Jedes der vier Anlagenmodule ist mit einer eigenen<br />
Steuerung von Wago ausgestattet. Darüber<br />
lassen sich alle Abläufe innerhalb des<br />
Moduls steuern. Hierzu gehören u. a. <strong>die</strong> Kommunikation<br />
zu den Feldgeräten, <strong>die</strong> mittels<br />
unterschiedlicher Protokolle realisiert werden<br />
kann, <strong>die</strong> Überwachung von Verriegelungen<br />
innerhalb des Moduls sowie <strong>die</strong> Berechnung<br />
von modulinternen Regelkreisen. Die Programmierung<br />
der Steuerungen erfolgt mittels der<br />
Engineeringsoftware e!Cockpit. Damit ist der<br />
Präsentation in Hannover<br />
Zur Fachmesse SPS IPC Drives in Nürnberg hat<br />
Wago <strong>die</strong> prototypische Dima-Anlage erstmals<br />
präsentiert. Das Integrationsengineering<br />
der Anlage, das Numbering-up einzelner Anlagenmodule<br />
oder den Austausch von Anlagenmodulen<br />
hat das Unternehmen beispielhaft<br />
anhand von An- und Abkoppelvorgängen des<br />
Filtermoduls demonstriert. Die komplette Entfernung<br />
des Filtermoduls und <strong>die</strong> anschließende<br />
Wiederaufnahme des Produktionsprozesses<br />
ließ sich dabei in 2:30 min realisieren.<br />
Auf der <strong>die</strong>sjährigen Hannover Messe Industrie<br />
wird <strong>die</strong> prototypische DIMA-Anlage erneut<br />
zu sehen sein.<br />
Halle 11, Stand C64<br />
» www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>dei</strong>0416wago<br />
Autor<br />
Thomas Holm<br />
Market Management<br />
Industrie & Prozess, Wago<br />
<strong>dei</strong> 4 · 2016 51