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dei die ernährungsindustrie 04.2016

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PUMPEN, KOMPRESSOREN, ARMATUREN, ANTRIEBE<br />

Die Bekokat-Technologie gewährleistet eine Druckluftreinheit, <strong>die</strong> mit einem<br />

Restölanteil von kaum mehr messbaren 0,003 mg/m 3 verdichteter Luft weit<br />

über <strong>die</strong> Forderungen der DIN ISO 8573-1 hinausgeht.<br />

Björn Rinke, Leiter der Elektrotechnik bei den Rheinfelsquellen, begutachtet <strong>die</strong><br />

Stellventile der Wasserwege. Auch <strong>die</strong>se werden mit Druckluft beaufschlagt.<br />

und der relativen Feuchte der Druckluft arbeitet.<br />

Mit dem Verfahren lassen sich alle nach<br />

der Verdichterstufe vorliegenden Öle beseitigen,<br />

unabhängig davon, ob sie in Gas-, Dampfoder<br />

Aerosolform vorliegen. Sie werden katalytisch<br />

vollständig in Kohlendioxid und Wasser<br />

umgewandelt, das nach der folgenden Abkühlung<br />

der Druckluft als Kondensat ausfällt und<br />

aus dem System abgeleitet wird. Das Kondensat<br />

ist absolut ölfrei und kann ohne Aufbereitung<br />

in <strong>die</strong> Kanalisation fließen.<br />

Als Katalysator <strong>die</strong>nt ein Granulat im Gerät,<br />

das über Heizelemente auf eine Betriebstemperatur<br />

von etwa 150 °C aufgeheizt wird.<br />

Katalyse in sieben Teilschritten<br />

Insgesamt werden bei der heterogenen Katalyse<br />

sieben Teilschritte durchlaufen. Entscheidend<br />

ist, dass <strong>die</strong> unterschiedlich langen Kohlenwasserstoffketten<br />

an jeder beliebigen Stelle<br />

„geknackt“ werden. Sie werden so lange aufgebrochen,<br />

bis nur noch Kohlendioxid und Wasser<br />

übrig bleiben. Der Katalysator beseitigt ebenfalls<br />

polare Verbindungen wie Olefine, Alkohole,<br />

Glycole oder Ketone. Er muss nach gut<br />

20 000 Betriebsstunden ausgetauscht werden.<br />

Die gereinigte Druckluft wird abschließend in<br />

einem Wärmetauscher auf zirka 10 bis 15 °K<br />

unter der Eintrittstemperatur abgekühlt und<br />

steht für <strong>die</strong> Anwendung bereit.<br />

Wie sehr man bei den Rheinfelsquellen von<br />

der Katalysetechnologie überzeugt ist, zeigt<br />

<strong>die</strong> Historie: 2011 schaffte der Mineralbrunnen<br />

zunächst nur ein Bekokat-Aggregat zur<br />

Absicherung der damals noch zwei ölfrei verdichtenden<br />

Kompressoren an. Mit derart überzeugenden<br />

Ergebnissen, dass nach Totalausfall<br />

einer der beiden ölfreien Verdichter entschieden<br />

wurde, <strong>die</strong>sen nicht mehr zu ersetzen,<br />

sondern mit zwei weiteren Bekokat-Aggregaten<br />

auch das mit Schraubenverdichten<br />

versorgte zweite Netz ölfrei zu halten.<br />

„Sollte uns heute der ölfreie Kompressor wegbrechen,<br />

brauchen wir einfach nur noch einen<br />

Schieber an der Weiche beider Stränge öffnen –<br />

und schon ist <strong>die</strong> Qualitätswelt wieder in<br />

schönster Ordnung“, freut sich Rinke über den<br />

komplett ölfreien Zustand seiner Druckluftnetze.<br />

Sicherheit dafür geben ihm auch <strong>die</strong> TÜV-<br />

Zertifizierungen des Bekokat für den konstanten<br />

Betrieb und <strong>die</strong> Einhaltung des Restölgehalts<br />

sowie das Sicherstellen steriler Druckluft.<br />

Wirtschaftliche Vorteile<br />

Durch <strong>die</strong> hohen Effizienzunterschiede in der<br />

Verdichtung ist <strong>die</strong> Herstellung von ölfreier<br />

Druckluft mit konventionellen, ölgeschmierten<br />

Kompressoren und einem zusätzlichen Bekokat<br />

deutlich effizienter, und damit preiswerter, als<br />

mit ölfrei verdichtenden Schraubenkompressoren.<br />

Und das bei gleichzeitig niedrigeren Investitionskosten<br />

und gleichbleibend hoher Druckluftqualität,<br />

unabhängig von den Ansaugbedingungen.<br />

Selbst <strong>die</strong> Wartungskosten der Kombination<br />

Bekokat/ölgeschmierter Kompressor fallen<br />

niedriger aus als <strong>die</strong> eines ölfreien Verdichters.<br />

Auch für <strong>die</strong> Nachrüstung bestehender Kompressorstationen<br />

ist das katalytische Druckluftaufbereitungssystem<br />

sehr gut geeignet.<br />

Kombination mit Kältetrocknern<br />

Bei den Rheinfelsquellen wird <strong>die</strong> Kombination<br />

aus ölgeschmierten Verdichtern und Bekokat-Katalysatoren<br />

durch den Einsatz von Drypoint-RA-Kältetrocknern<br />

– ebenfalls von Beko<br />

Technolgies – komplettiert. Sie entfernen <strong>die</strong><br />

nach der Totaloxidation eventuell in der Druckluft<br />

vorhandene Restfeuchte. Die Kältetrockner<br />

arbeiten nach dem Gegenstromprinzip.<br />

Letzteres stellt einen optimalen Wärmeaustausch<br />

über <strong>die</strong> gesamte Trocknungsstrecke sicher.<br />

Die Luft strömt in einer abwärts gerichteten<br />

Bewegung ohne ungünstige Umleitungen.<br />

Dieser großzügig dimensionierte Counter-<br />

Flow-Wärmetauscher, der sich u. a. aus einem<br />

Luft-Luft- und einem Luft-Kältemittel-Wärmetauscher<br />

zusammensetzt, kühlt <strong>die</strong> Druckluft<br />

bis auf eine Temperatur von 3 °C ab, wobei <strong>die</strong><br />

Baugröße des Wärmetauschers nicht nur eine<br />

effektive Abkühlung begünstigt, sondern auch<br />

den Strömungswiderstand auf ein absolutes<br />

Minimum senkt.<br />

„Wir produzieren hier pro Monat rund 1,3 Mio.<br />

m 3 Druckluft. Die spezielle Kombination aus<br />

Katalyse- und Trocknertechnik gibt uns dabei<br />

eine Verfahrenssicherheit, von der wir früher<br />

nur träumen konnten“, resümiert Rinke.<br />

» www.prozesstechnik-online.de<br />

Suchwort: <strong>dei</strong>0416bekotechnologies<br />

Autor<br />

Harald Richter<br />

Freier Journalist<br />

<strong>dei</strong> 4 · 2016 71

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