dei die ernährungsindustrie 04.2016
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
MSR-TECHNIK UND PROZESSAUTOMATISIERUNG<br />
Hygienische Prozessrefraktometer mit integriertem Transmitter<br />
Physik, Mathematik und<br />
Elektronik im Sensor<br />
Das hygienische Prozessrefraktometer PR-43-A von K-Patents kann ohne den<br />
bisherigen externen Transmitter betrieben werden, denn <strong>die</strong>se Funktion ist in dem<br />
Sensor integriert. In Deutschland werden <strong>die</strong> Geräte des finnischen Herstellers von<br />
Bühler Technologies vertrieben.<br />
Schon <strong>die</strong> Vorläuferversion PR-23-A zeichnete<br />
sich durch eine hohe Zuverlässigkeit<br />
und Genauigkeit aus. Einheitlich vorkalibriert<br />
waren auch <strong>die</strong>se Sensoren bereits – auf einen<br />
Brechungsindex zwischen 1,32 und 1,53 (0 bis<br />
100 Brix). Daher sind K-Patents-Sensoren untereinander<br />
austauschbar. Dank des ISO-<br />
9001-zertifizierten Produktionsverfahrens unterstützt<br />
K-Patents <strong>die</strong> Qualifizierung der Anwender<br />
und auch <strong>die</strong> laufende Verifizierung.<br />
Kommunikation via Ethernet<br />
Bisher konnten zwei Sensoren an eine Auswerteelektronik<br />
angeschlossen werden. Die<br />
Anzeige war jedoch getrennt. „Die Sensoren<br />
waren allein nicht einsetzbar“, erinnert sich<br />
Rainer Bergmeier, Produktmanager bei Bühler<br />
Technologies GmbH, „denn man konnte keine<br />
Messwerte für ein übergeordnetes System abgreifen.“<br />
Beim Nachfolgermodell mit integriertem<br />
Transmitter ist das problemlos möglich.<br />
Es ist komplett digital aufgebaut. Der Messwert<br />
lässt sich als 4…20-mA-Analogsignal oder<br />
über einen Ethernetausgang auslesen, vor Ort<br />
etwa mit einem Laptop. Bergmeier erläutert:<br />
„Wer vor Ort kein dauerhaftes Anzeige- und<br />
Be<strong>die</strong>ntool benötigt, kann es sich nun sparen.<br />
Wenn irgendetwas an den Parametern zu ändern<br />
wäre, etwa der Messbereich oder <strong>die</strong> Umrechnungsparameter<br />
beim Umstieg von einem<br />
Medium zu einem anderen, kann man<br />
das über einen Laptop oder via Ethernet, also<br />
etwa über das interne Werksnetzwerk, tun.“<br />
Jedes Gerät verfügt dazu über eine IP-Adresse.<br />
Die komplett digitalisierten Prozessrefraktometer<br />
PR-43-A bestimmen den Brechungsindex<br />
wie gewohnt als kritischen Winkel der Totalreflexion.<br />
Dazu wird Licht auf eine Prismenfläche<br />
gerichtet und trifft unter verschiedenen<br />
Winkeln auf <strong>die</strong> Probe, <strong>die</strong><br />
in Kontakt mit dem Prisma ist. In<br />
Abhängigkeit vom Brechungsindex der Probe<br />
dringt das Licht teilweise in sie ein und wird<br />
nur partiell reflektiert, während bei höheren<br />
Einfallswinkeln eine Totalreflexion erfolgt. Es<br />
entsteht ein Hell-Dunkel-Bild, das von einer<br />
hochauflösenden CCD-Kamera aufgefangen<br />
wird. Sie bestimmt <strong>die</strong> Lichtintensität in Abhängigkeit<br />
vom Einfallswinkel. Der Grenzwinkel<br />
ist eine Funktion des Brechungsindex. Aus<br />
ihm errechnet <strong>die</strong> Elektronik <strong>die</strong> Konzentration<br />
der Flüssigkeit und gibt den Wert direkt aus.<br />
Die hygienischen Prozessrefraktometer<br />
PR-43-A lassen sich komfortabel über Web-<br />
User-Interface parametrieren. Auch Diagnose-<br />
und Trendberichte sind so von jedem<br />
beliebigen Arbeitsplatz via IP-Adresse des<br />
Sensors auswertbar.<br />
Stabile Messung ohne Drift<br />
Mathematik und Digitaltechnik also, inklusive<br />
einer Temperaturkompensation: „Wir können<br />
also sagen: Das Gerät misst nach zehn Jahren<br />
noch so wie am ersten Tag. Da gibt es keine<br />
Nullpunktdrift“, betont Bergmeier. Vorteil: Eine<br />
wiederholte Kalibrierung<br />
im eigentlichen Sinne ist<br />
nicht nötig, auch nicht bei<br />
Me<strong>die</strong>nwechsel. Der Anwender<br />
muss auch in <strong>die</strong>sem<br />
Fall nur den Umrechnungsfaktor<br />
ändern. Um<br />
den Vorschriften Genüge<br />
zu tun, gibt es zwar zur Verifizierung<br />
Standardlösungen,<br />
<strong>die</strong> nach einer Routine auf das<br />
Refraktometer aufgebracht werden<br />
müssen, um schließlich einen Verifizierungsbericht<br />
zu erhalten. Für eine konstante Messqualität<br />
wäre das jedoch nicht nötig.<br />
Durch <strong>die</strong> vollständige Digitalisierung hat der<br />
Anwender weitere Vorteile. Dank des Plattformkonzepts<br />
ergeben sich für ihn verschiedene<br />
Nutzungsmöglichkeiten. Im einfachsten<br />
Fall betreibt er allein das Gerät mit Analogausgang,<br />
an den er einen Rechner anschließen<br />
kann bzw. über <strong>die</strong> weiterführenden Möglichkeiten,<br />
<strong>die</strong> ihm das Web-User-Interface bietet.<br />
Hiermit kann er neben den Messwerten auch<br />
Diagnosewerte und Trends über <strong>die</strong> Ethernetverbindung<br />
abgreifen. Ein handlicher Feldkommunikator<br />
ergänzt <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nmöglichkeiten.<br />
Der Anwender hat aber selbstverständlich<br />
auch <strong>die</strong> Möglichkeit, vor Ort eine Anzeige anzubringen,<br />
als Single-Interface, über das er<br />
den aktuellen Messwert laufend im Auge be-<br />
54 <strong>dei</strong> 4 · 2016