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dei die ernährungsindustrie 04.2016

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MSR-TECHNIK UND PROZESSAUTOMATISIERUNG<br />

Hygienische Prozessrefraktometer mit integriertem Transmitter<br />

Physik, Mathematik und<br />

Elektronik im Sensor<br />

Das hygienische Prozessrefraktometer PR-43-A von K-Patents kann ohne den<br />

bisherigen externen Transmitter betrieben werden, denn <strong>die</strong>se Funktion ist in dem<br />

Sensor integriert. In Deutschland werden <strong>die</strong> Geräte des finnischen Herstellers von<br />

Bühler Technologies vertrieben.<br />

Schon <strong>die</strong> Vorläuferversion PR-23-A zeichnete<br />

sich durch eine hohe Zuverlässigkeit<br />

und Genauigkeit aus. Einheitlich vorkalibriert<br />

waren auch <strong>die</strong>se Sensoren bereits – auf einen<br />

Brechungsindex zwischen 1,32 und 1,53 (0 bis<br />

100 Brix). Daher sind K-Patents-Sensoren untereinander<br />

austauschbar. Dank des ISO-<br />

9001-zertifizierten Produktionsverfahrens unterstützt<br />

K-Patents <strong>die</strong> Qualifizierung der Anwender<br />

und auch <strong>die</strong> laufende Verifizierung.<br />

Kommunikation via Ethernet<br />

Bisher konnten zwei Sensoren an eine Auswerteelektronik<br />

angeschlossen werden. Die<br />

Anzeige war jedoch getrennt. „Die Sensoren<br />

waren allein nicht einsetzbar“, erinnert sich<br />

Rainer Bergmeier, Produktmanager bei Bühler<br />

Technologies GmbH, „denn man konnte keine<br />

Messwerte für ein übergeordnetes System abgreifen.“<br />

Beim Nachfolgermodell mit integriertem<br />

Transmitter ist das problemlos möglich.<br />

Es ist komplett digital aufgebaut. Der Messwert<br />

lässt sich als 4…20-mA-Analogsignal oder<br />

über einen Ethernetausgang auslesen, vor Ort<br />

etwa mit einem Laptop. Bergmeier erläutert:<br />

„Wer vor Ort kein dauerhaftes Anzeige- und<br />

Be<strong>die</strong>ntool benötigt, kann es sich nun sparen.<br />

Wenn irgendetwas an den Parametern zu ändern<br />

wäre, etwa der Messbereich oder <strong>die</strong> Umrechnungsparameter<br />

beim Umstieg von einem<br />

Medium zu einem anderen, kann man<br />

das über einen Laptop oder via Ethernet, also<br />

etwa über das interne Werksnetzwerk, tun.“<br />

Jedes Gerät verfügt dazu über eine IP-Adresse.<br />

Die komplett digitalisierten Prozessrefraktometer<br />

PR-43-A bestimmen den Brechungsindex<br />

wie gewohnt als kritischen Winkel der Totalreflexion.<br />

Dazu wird Licht auf eine Prismenfläche<br />

gerichtet und trifft unter verschiedenen<br />

Winkeln auf <strong>die</strong> Probe, <strong>die</strong><br />

in Kontakt mit dem Prisma ist. In<br />

Abhängigkeit vom Brechungsindex der Probe<br />

dringt das Licht teilweise in sie ein und wird<br />

nur partiell reflektiert, während bei höheren<br />

Einfallswinkeln eine Totalreflexion erfolgt. Es<br />

entsteht ein Hell-Dunkel-Bild, das von einer<br />

hochauflösenden CCD-Kamera aufgefangen<br />

wird. Sie bestimmt <strong>die</strong> Lichtintensität in Abhängigkeit<br />

vom Einfallswinkel. Der Grenzwinkel<br />

ist eine Funktion des Brechungsindex. Aus<br />

ihm errechnet <strong>die</strong> Elektronik <strong>die</strong> Konzentration<br />

der Flüssigkeit und gibt den Wert direkt aus.<br />

Die hygienischen Prozessrefraktometer<br />

PR-43-A lassen sich komfortabel über Web-<br />

User-Interface parametrieren. Auch Diagnose-<br />

und Trendberichte sind so von jedem<br />

beliebigen Arbeitsplatz via IP-Adresse des<br />

Sensors auswertbar.<br />

Stabile Messung ohne Drift<br />

Mathematik und Digitaltechnik also, inklusive<br />

einer Temperaturkompensation: „Wir können<br />

also sagen: Das Gerät misst nach zehn Jahren<br />

noch so wie am ersten Tag. Da gibt es keine<br />

Nullpunktdrift“, betont Bergmeier. Vorteil: Eine<br />

wiederholte Kalibrierung<br />

im eigentlichen Sinne ist<br />

nicht nötig, auch nicht bei<br />

Me<strong>die</strong>nwechsel. Der Anwender<br />

muss auch in <strong>die</strong>sem<br />

Fall nur den Umrechnungsfaktor<br />

ändern. Um<br />

den Vorschriften Genüge<br />

zu tun, gibt es zwar zur Verifizierung<br />

Standardlösungen,<br />

<strong>die</strong> nach einer Routine auf das<br />

Refraktometer aufgebracht werden<br />

müssen, um schließlich einen Verifizierungsbericht<br />

zu erhalten. Für eine konstante Messqualität<br />

wäre das jedoch nicht nötig.<br />

Durch <strong>die</strong> vollständige Digitalisierung hat der<br />

Anwender weitere Vorteile. Dank des Plattformkonzepts<br />

ergeben sich für ihn verschiedene<br />

Nutzungsmöglichkeiten. Im einfachsten<br />

Fall betreibt er allein das Gerät mit Analogausgang,<br />

an den er einen Rechner anschließen<br />

kann bzw. über <strong>die</strong> weiterführenden Möglichkeiten,<br />

<strong>die</strong> ihm das Web-User-Interface bietet.<br />

Hiermit kann er neben den Messwerten auch<br />

Diagnosewerte und Trends über <strong>die</strong> Ethernetverbindung<br />

abgreifen. Ein handlicher Feldkommunikator<br />

ergänzt <strong>die</strong> Be<strong>die</strong>nmöglichkeiten.<br />

Der Anwender hat aber selbstverständlich<br />

auch <strong>die</strong> Möglichkeit, vor Ort eine Anzeige anzubringen,<br />

als Single-Interface, über das er<br />

den aktuellen Messwert laufend im Auge be-<br />

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