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Durchgängige sprachliche Bildung im Fach Deutsch am Übergang von der 4. in die 5. Schulstufe Primarstufe und Sekundarstufe I

Das Praxisheft 31 gibt einen breiten Einblick in die verschiedenen Lernbereiche des Faches Deutsch: Anhand von aktueller Fachliteratur werden wichtige Themen des Fachs diskutiert und mit Beispielen aus der Praxis veranschaulicht. Es werden Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten am Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe gezeigt. Die enthaltenen Materialien dienen als eine Anregung und Auswahl, die Schüler/innen und Pädagog/innen beim Übergang von der Primarstufe in die Sekundarstufe unterstützen sollen, sodass dieser Übergang zu einem vernetzten und positiven Prozess wird. Diese Broschüre soll Lehrpersonen in der Praxis und Lehrenden in der Aus-, Fort- und Weiterbildung Anregungen für die Planung, Vorbereitung und Durchführung eines Unterrichts geben.

Das Praxisheft 31 gibt einen breiten Einblick in die verschiedenen Lernbereiche des Faches Deutsch: Anhand von aktueller Fachliteratur werden wichtige Themen des Fachs diskutiert und mit Beispielen aus der Praxis veranschaulicht. Es werden Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten
am Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe gezeigt. Die enthaltenen Materialien dienen als eine Anregung und Auswahl, die Schüler/innen und Pädagog/innen beim Übergang von der Primarstufe in die Sekundarstufe unterstützen sollen, sodass dieser Übergang zu einem vernetzten und positiven Prozess wird.

Diese Broschüre soll Lehrpersonen in der Praxis und Lehrenden in der Aus-, Fort- und Weiterbildung
Anregungen für die Planung, Vorbereitung und Durchführung eines Unterrichts geben.

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4<br />

Lesen<br />

Für viele Schüler/<strong>in</strong>nen ist es nicht <strong>im</strong>mer leicht, sich zum Lesen e<strong>in</strong>es unbekannten Textes zu motivieren.<br />

Schon bei <strong>der</strong> ersten Begegnung mit dem Text zeigt sich, wie weit <strong>die</strong> Bereitschaft <strong>der</strong> Schüler/<strong>in</strong>nen geht,<br />

sich auf den Text e<strong>in</strong>zulassen. E<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong>e Textauswahl <strong>und</strong> <strong>die</strong> S<strong>am</strong>mlung des Vorwissens zum<br />

Thema s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Zus<strong>am</strong>menhang hilfreich. Auch <strong>die</strong> zu verwendenden Lesestrategien sollten noch<br />

e<strong>in</strong>mal mit den Schüler/<strong>in</strong>nen besprochen werden. Oftmals ist es erfor<strong>der</strong>lich, zusätzliche Strategien zu<br />

erwerben bzw. sich neues H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>wissen anzueignen, um den Text überhaupt verstehen zu können.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich kann nicht da<strong>von</strong> ausgegangen werden, dass <strong>die</strong> Schüler/<strong>in</strong>nen über <strong>die</strong> gleichen Vorerfahrungen<br />

<strong>im</strong> Umgang mit Ganztexten verfügen, daher ist es s<strong>in</strong>nvoll, <strong>die</strong>se geme<strong>in</strong>s<strong>am</strong> zu reflektieren.<br />

Nicht alle K<strong>in</strong><strong>der</strong> haben <strong>am</strong> Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Sek<strong>und</strong>arstufe bereits e<strong>in</strong> ganzes Buch gelesen. Gerade <strong>im</strong><br />

Lernbereich „Lesen“ bietet sich <strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz offener Lernformen an, um den selbsttätigen <strong>und</strong> forschenden<br />

Kompetenzerwerb <strong>der</strong> Schüler/<strong>in</strong>nen zu unterstützen.<br />

E<strong>in</strong> Auszug aus <strong>der</strong> Prä<strong>am</strong>bel des Gr<strong>und</strong>satzerlasses zur Leseerziehung macht <strong>die</strong> Bedeutung des Bereiches<br />

„Lesen“ für Pr<strong>im</strong>ar- <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>arstufe deutlich:<br />

„Unterrichtspr<strong>in</strong>zipien tragen zur Verwirklichung jener <strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong> Erziehungsaufgaben bei, <strong>die</strong><br />

nicht e<strong>in</strong>em Unterrichtsgegenstand o<strong>der</strong> wenigen Unterrichtsgegenständen zugeordnet werden,<br />

son<strong>der</strong>n <strong>die</strong> fächerübergreifend <strong>im</strong> Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> vieler o<strong>der</strong> aller Unterrichtsgegenstände wirks<strong>am</strong><br />

werden. Die Umsetzung <strong>der</strong> Unterrichtspr<strong>in</strong>zipien erfor<strong>der</strong>t e<strong>in</strong>e Koord<strong>in</strong>ation <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Unterrichtsgegenstände<br />

unter Nutzung vieler Querverb<strong>in</strong>dungen.<br />

<strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong> Erziehungsauftrag <strong>der</strong> österreichischen Schule ist es, <strong>der</strong> Leseerziehung <strong>in</strong> allen Unterrichtsgegenständen<br />

<strong>in</strong> allen Schularten <strong>und</strong> auf allen <strong>Schulstufe</strong>n <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit den an<strong>der</strong>en<br />

Unterrichtspr<strong>in</strong>zipien beson<strong>der</strong>e Bedeutung zu geben. Lesen me<strong>in</strong>t <strong>in</strong> <strong>die</strong>sem Zus<strong>am</strong>menhang das<br />

verstehende Verarbeiten <strong>von</strong> Texten, <strong>in</strong> denen Schrift alle<strong>in</strong> o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit mult<strong>im</strong>odalen<br />

Elementen (Bild, Logo, Töne, Film etc.) auftritt. Lesen för<strong>der</strong>t den Erwerb <strong>und</strong> <strong>die</strong> Verwendung <strong>von</strong><br />

Sprache <strong>in</strong> ihrer Funktion als Medium des Denkens, des Informationsaustausches <strong>und</strong> <strong>der</strong> Gestaltung<br />

<strong>von</strong> Beziehungen.<br />

Leseerziehung als <strong>die</strong> Vermittlung <strong>von</strong> Textrezeption <strong>und</strong> Textproduktion ist e<strong>in</strong> <strong>in</strong>tegrieren<strong>der</strong><br />

Bestandteil <strong>der</strong> Gr<strong>und</strong>schule <strong>und</strong> e<strong>in</strong> wesentlicher Bestandteil e<strong>in</strong>er umfassenden Sprachför<strong>der</strong>ung.<br />

Sie ist e<strong>in</strong>e zentrale <strong>Bildung</strong>s- <strong>und</strong> Lehraufgabe des Unterrichtsgegenstandes <strong>Deutsch</strong>; sie ist darüber<br />

h<strong>in</strong>aus <strong>in</strong> allen Schularten, auf allen <strong>Schulstufe</strong>n <strong>und</strong> Unterrichtsgegenständen sowie <strong>in</strong> den Lehrplänen<br />

als Unterrichtspr<strong>in</strong>zip festgelegt.“ 6<br />

Folgende Lesekompetenzen s<strong>in</strong>d <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>satzerlass angeführt:<br />

––<br />

Basal: genaues <strong>und</strong> flüssiges Lesen sowie Herstellen e<strong>in</strong>facher Verknüpfungen<br />

––<br />

Kognitiv: s<strong>in</strong>nerfassendes <strong>und</strong> s<strong>in</strong>ngestaltendes Lesen mit Wissenserwerb<br />

––<br />

Motivational: Involvierung <strong>in</strong> den Lesestoff <strong>und</strong> selbstständige Textbeschaffung<br />

––<br />

Reflexiv: kritische Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit Gelesenem (Bewertung, Kommentar, …)<br />

––<br />

Kommunikativ: Austausch über Gelesenes mit an<strong>der</strong>en (ebda, S. 2)<br />

6 – BMB (2016): Gr<strong>und</strong>satzerlass. Leseerziehung. In: https://bildung.bmbwf.gv.at/schulen/unterricht/pr<strong>in</strong>z/leseerziehung_ge.pdf?61edl1<br />

ÖSZ PRAXISREIHE 31<br />

<strong>Durchgängige</strong> <strong>sprachliche</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>im</strong> <strong>Fach</strong> <strong>Deutsch</strong> <strong>am</strong> <strong>Übergang</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>4.</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>5.</strong> <strong>Schulstufe</strong><br />

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