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Durchgängige sprachliche Bildung im Fach Deutsch am Übergang von der 4. in die 5. Schulstufe Primarstufe und Sekundarstufe I

Das Praxisheft 31 gibt einen breiten Einblick in die verschiedenen Lernbereiche des Faches Deutsch: Anhand von aktueller Fachliteratur werden wichtige Themen des Fachs diskutiert und mit Beispielen aus der Praxis veranschaulicht. Es werden Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten am Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe gezeigt. Die enthaltenen Materialien dienen als eine Anregung und Auswahl, die Schüler/innen und Pädagog/innen beim Übergang von der Primarstufe in die Sekundarstufe unterstützen sollen, sodass dieser Übergang zu einem vernetzten und positiven Prozess wird. Diese Broschüre soll Lehrpersonen in der Praxis und Lehrenden in der Aus-, Fort- und Weiterbildung Anregungen für die Planung, Vorbereitung und Durchführung eines Unterrichts geben.

Das Praxisheft 31 gibt einen breiten Einblick in die verschiedenen Lernbereiche des Faches Deutsch: Anhand von aktueller Fachliteratur werden wichtige Themen des Fachs diskutiert und mit Beispielen aus der Praxis veranschaulicht. Es werden Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten
am Übergang von der Primar- in die Sekundarstufe gezeigt. Die enthaltenen Materialien dienen als eine Anregung und Auswahl, die Schüler/innen und Pädagog/innen beim Übergang von der Primarstufe in die Sekundarstufe unterstützen sollen, sodass dieser Übergang zu einem vernetzten und positiven Prozess wird.

Diese Broschüre soll Lehrpersonen in der Praxis und Lehrenden in der Aus-, Fort- und Weiterbildung
Anregungen für die Planung, Vorbereitung und Durchführung eines Unterrichts geben.

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Zeitungsberichte müssen sachlich formuliert se<strong>in</strong>, d. h. dass <strong>im</strong> Vergleich zum Erzählen ausschmückende<br />

Adjektive weggelassen werden. Häufig kommen <strong>der</strong> Nom<strong>in</strong>alstil <strong>und</strong> Passivkonstruktionen<br />

zum E<strong>in</strong>satz.<br />

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Tipp für das Verfassen gelungener Schlagzeilen: Weglassen <strong>von</strong> „werden“ <strong>im</strong> Passivsatz (Beispiel:<br />

Kidnapper wurden gefasst)<br />

Wie <strong>die</strong>se unterschiedlichen didaktisch-methodischen Zugangsweisen <strong>in</strong> Gr<strong>und</strong>schule <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>arstufe<br />

<strong>und</strong> vor allem an <strong>der</strong> Transition nutzbar gemacht werden können, soll anhand nachfolgend angeführter<br />

Unterrichts<strong>im</strong>pulse gezeigt werden (siehe S. 58ff).<br />

Was man sonst noch wissen sollte ...<br />

Die Ausführungen <strong>die</strong>ses Kapitels machen deutlich, dass es mittlerweile gr<strong>und</strong>legende Erkenntnisse zur<br />

Orthografie aus sprachwissenschaftlicher Sicht gibt, <strong>die</strong> auf <strong>die</strong> didaktische Umsetzung großen E<strong>in</strong>fluss<br />

haben können. E<strong>in</strong> Unterricht, <strong>der</strong> auf übendes Lernen ausgerichtet ist, hat wenig Erfolg, weil den Lernenden<br />

gr<strong>und</strong>legende E<strong>in</strong>sichten <strong>in</strong> <strong>die</strong> Strukturen <strong>der</strong> Sprache fehlen.<br />

Um <strong>die</strong>s auch umsetzen zu können, müssen vorerst <strong>die</strong> Lehrenden da<strong>von</strong> überzeugt se<strong>in</strong>, dass <strong>die</strong><br />

Rechtschreibung zwar komplex, aber lernbar ist. Zudem ist es nötig, dass Lehrpersonen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage s<strong>in</strong>d,<br />

Fehlschreibungen <strong>der</strong> Schüler/<strong>in</strong>nen zu analysieren <strong>und</strong> zu <strong>in</strong>terpretieren, um e<strong>in</strong>e s<strong>in</strong>nvolle För<strong>der</strong>ung<br />

abzuleiten <strong>und</strong> anschließende Lernfortschritte auch wahrzunehmen.<br />

Diagnose<strong>in</strong>strumente für <strong>die</strong> unterschiedlichen Jahrgangsstufen liegen vor. E<strong>in</strong>e Auswahl ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Toolbox<br />

<strong>am</strong> Ende des Kapitels angeführt.<br />

Nicht zuletzt soll noch auf den Bereich <strong>der</strong> Wortschatzarbeit e<strong>in</strong>gegangen werden, zumal e<strong>in</strong> elaborierter<br />

Wortschatz als Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> Entwicklung literaler Fähigkeiten gilt.<br />

In <strong>der</strong> Regel werden <strong>in</strong> Gr<strong>und</strong>schullehrbüchern bekannte <strong>und</strong> leicht lesbare Wörter verwendet, was <strong>der</strong><br />

Entwicklung des Mitteilungswortschatzes nicht gerade zuträglich ist.<br />

Schüler/<strong>in</strong>nenantworten bestehen oft nur aus drei Wörtern (Hattie, 2014), mehr <strong>und</strong> mehr muss sich <strong>der</strong><br />

aktive Wortschatz aber an <strong>der</strong> konzeptionell schriftlichen Schulsprache orientieren (rezeptiv <strong>und</strong> produktiv),<br />

um weiterführend rechtschriftlich <strong>und</strong> textsortengerechte korrekte Texte produzieren zu können. Der<br />

Weg <strong>von</strong> <strong>der</strong> Alltagssprache über <strong>die</strong> Schulsprache zur <strong>Bildung</strong>ssprache ist e<strong>in</strong> kont<strong>in</strong>uierlicher Lernprozess.<br />

Lexikalische <strong>und</strong> gr<strong>am</strong>matikalische Muster müssen daher <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Textsortenarbeit erworben <strong>und</strong><br />

geübt werden, um neben e<strong>in</strong>em elaborierten Gebrauchswortschatz auch <strong>der</strong> For<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Bildung</strong>sstandards,<br />

e<strong>in</strong>en begrenzten Wortschatz normgerecht schreiben zu können, gerecht zu werden.<br />

Beispiele:<br />

Wenn-Konstruktionen <strong>in</strong> Beschreibungen: Das Salz erst h<strong>in</strong>zufügen, wenn das Wasser kocht.<br />

Beg<strong>in</strong>nformeln <strong>in</strong> Märchen: „Es war e<strong>in</strong>mal ...“, „Vor langer langer Zeit ...“<br />

Passivkonstruktionen <strong>in</strong> Versuchsprotokollen: Zu Beg<strong>in</strong>n werden alle Materialien auf den Tisch gelegt.<br />

Wie <strong>und</strong> durch wen wird aber <strong>die</strong>ser „begrenzte Wortschatz“ festgelegt?<br />

Da es kaum verlässliche „Wenn … dann“-Regeln <strong>in</strong> <strong>der</strong> deutschen Orthografie gibt, hat sich das<br />

Üben e<strong>in</strong>zelner Wörter <strong>im</strong> Rechtschreibunterricht <strong>der</strong> deutschsprachigen Län<strong>der</strong> ab den 1970er- <strong>und</strong><br />

1980er-Jahren weitgehend durchgesetzt. Dieser Ansatz ist mehrfach theoretisch gestützt (vgl. etwa Bart-<br />

ÖSZ PRAXISREIHE 31<br />

<strong>Durchgängige</strong> <strong>sprachliche</strong> <strong>Bildung</strong> <strong>im</strong> <strong>Fach</strong> <strong>Deutsch</strong> <strong>am</strong> <strong>Übergang</strong> <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>4.</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>5.</strong> <strong>Schulstufe</strong><br />

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