SchlossMagazin Fünfseenland Januar 2019
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gner, Fotografen, Grafiker, Filmemacher und Videokünstler, so<br />
neben Vera Greif Angelika Brach, Anna Kirsch, Ute Richter, Brigitte<br />
Storch, Lutz Walzcok, Eva Maria Kränzlein, Irene Wührl-<br />
Petry, Daniel Mihaila und Rosa Zschau. Sie alle haben ganz eigene<br />
Werke zum Thema erstellt.<br />
Mit ungewöhnlichen Aktionen hatte die Künstlergruppe schon<br />
im Vorfeld auf sich aufmerksam gemacht. So veranstalteten sie<br />
zuletzt im Herbst die Kunstaktion „Der Wald schaut zurück“. Im<br />
Germeringer Forst brachten sie an den Bäumen rund 130 rosafarbene<br />
Brillen an. Sie wollten damit auf den Umgang mit dem<br />
Wald hinweisen. „Bäume werden nicht nur angesehen, sie können<br />
auch zurückschauen. Schließlich sind sie lebende Wesen,<br />
die uns auch wahrnehmen“, hieß es. Die Farbe Pink sollte dabei<br />
verdeutlichen, dass der Wald durch den Menschen gestört wird.<br />
Aufsehen erregten die Künstler schon im Frühjahr, als sie im<br />
Parsberger Forst an einer vom Wintersturm verschonten Kiefer<br />
ein großes, gelbes „Sonnenrad“ installierten.<br />
Das Sonnenrad wird an einer Kiefer im Parsberger Forst angebracht.<br />
Gemälde „Die Mär vom bösen Wolf“ von Angelika Brach<br />
Eine politische Intention liegt den Künstlern fern. „Wir treten<br />
nicht mit erhobenem Zeigefinger für den Umweltschutz an. Wir<br />
wollen nur Dinge zeigen, die so noch nicht gesehen wurden“,<br />
betont Vera Greif. Auch ein romantisch verklärtes Bild vom<br />
Wald wollen sie nicht vermitteln. Für ihren Beitrag hat allein<br />
Vera Greif fast 100 Exkursionen in den Wald unternommen und<br />
sogar eine Nacht im Forst verbracht. Entstanden sind daraus<br />
die Fotoserien „Magic Forest“, „Trees“ und „Haikus“, die Basis<br />
für das finale Fotoprojekt zur Ausstellung sind. Ihre Fans konnten<br />
die jeweiligen „Zwischenergebnisse“ in den sozialen Medien<br />
verfolgen. Dazu hatte sie auch ein Waldtagebuch geführt. Am<br />
Wald fasziniert Vera Greif vor allem der ständige Wandel. „Leben<br />
und Tod liegen hier so nah beieinander. Nirgendwo kann<br />
man das so gut beobachten wie im Wald.“ Für Irene Wührl-Petry<br />
ist der Wald sehr zwiespältig. „Er ist zum einen beschützend,<br />
wohlfühlend und dann wieder bedrohend und beängstigend.<br />
Ich habe mich einmal verlaufen“, erläutert die Malerin aus<br />
dem Kunstkreis Germering. Faszinierend findet sie das Licht,<br />
die Farben und den Geruch. Jeder Baum ist für sie ein Unikat wie<br />
die Menschen. Anna Kirsch hat sich dem Thema auf eine ganz<br />
eigene Art genähert. Für ihre Fotoarbeiten schlüpfte sie in ein<br />
Camouflage-Kostüm. Nur ihr Kopf schaute noch unverhüllt hervor,<br />
ansonsten war sie „getarnt“. Auf den Bildern wird sie so<br />
zum Teil der Natur. Für die Fotokünstlerin aus Rosenheim ist es<br />
paradox, dass ausgerechnet die Sehnsucht des Menschen nach<br />
der Natur es ist, die die Natur bedroht und zerstört. #<br />
Magic Forest<br />
Ausstellung vom 31. <strong>Januar</strong> bis 10. Februar<br />
Stadthalle Germering<br />
Di bis Do von 17:00 bis 20:00 Uhr,<br />
Fr/Sa von 17:00 bis 21:00 Uhr, So 15:00 bis 19:00 Uhr<br />
www.magic-forest-art.de