SchlossMagazin Fünfseenland Januar 2019
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40 | gesundheit | zurück zur Natur<br />
Zurück zur Natur<br />
Homöopathie und Phytotherapie<br />
Die Nachfrage nach natürlichen Therapien in Arztpraxen, bei Heilpraktikern, aber auch<br />
unter den Wellness-Angeboten steigt ständig. Doch was natürlich ist, muss nicht<br />
automatisch auch hilfreich oder nebenwirkungsfrei sein. Wie verhält es sich z. B. mit<br />
Homöopathie und Phythotherapie? fotos pixabay<br />
Homöopathie<br />
Der Begriff Homöopathie stammt<br />
aus dem Griechischen (homoios =<br />
gleichartig; pathos = Krankheit) und<br />
leitet sich vom Ähnlichkeitsprinzip her, einem der Grundprinzipien<br />
der homöopathischen Therapie. Der deutsche Arzt Samuel<br />
Hahnemann (1755 – 1843) begründete die alternative<br />
Heilmethode. Hierbei wird Gleiches mit Gleichem therapiert<br />
(„Similia similibus curentur“): Die Symptome, die ein natürlicher<br />
Ursprungsstoff in hohen Dosen bei einem gesunden<br />
Menschen auslösen würde, werden mit demselben Stoff in einer<br />
starken Verdünnung (Potenzierung) behandelt. Symptome<br />
einer Krankheit sind für die Homöopathie Versuche des Körpers,<br />
sich selbst zu heilen. Deshalb sollen homöopathische<br />
Mittel diese Symptome nicht bekämpfen, sondern die Selbstheilungskräfte<br />
des Körpers aktivieren. Daher kann es während<br />
einer homöopathischen Behandlung zu einer „Erstverschlimmerung“<br />
kommen. Diese wird jedoch als Zeichen für die Wirksamkeit<br />
der Behandlung gewertet.<br />
Anders als bei klassischen Medikamenten nimmt die Wirksamkeit in<br />
der Homöopathie nicht bei höherer Dosierung, sondern bei höherer<br />
Potenzierung zu. Die starke Verdünnung wird verwendet, um toxische<br />
Überreaktionen zu vermeiden. Rein rechnerisch ist ab einer<br />
Potenz von D12 (12 mal 1:10 verdünnter Ausgangsstoff) gar kein<br />
Wirkstoffmolekül mehr nachweisbar – und dennoch wirkt sie. Um<br />
einen von Homöopathie-Gegnern gerne angebrachten Placebo-Effekt<br />
kann es sich jedoch nicht handeln, denn Homöopathie wirkt<br />
auch bei Säuglingen und Tieren. Natürlich funktioniert sie nur,<br />
wenn das richtige Mittel unter Berücksichtigung der ganzheitlichen<br />
Situation des Patienten ausgewählt wird – dabei wird es sehr komplex.<br />
Eine Selbstbehandlung ist daher sehr schwierig und man sollte<br />
lieber einen ausgebildeten Homöopathen zu Rate ziehen.<br />
Homöopathie wird eingesetzt bei chronischen Leiden, akuten Infekten,<br />
aber auch, um individuelle Probleme wie Schlaflosigkeit,<br />
Stressgefühl oder Angstzustände zu verbessern – aus diesem<br />
Grund ist die Homöopathie inzwischen auch im Wellnessbereich angekommen.<br />
Gerade die so genannten Komplexmittel – Kombi-