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architektur Fachmagazin Ausgabe 2 2019

Architektur Fachmagazin - Heft 2 / 2019 - Februar März 2019 - Bauwirtschaft - Planer - Ingenieure - Architekten - Wissen - Bildung - Baukultur

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23<br />

Magazin<br />

Bewertung aller Informationen und Daten<br />

wird eine Vernetzung und Interoperabilität<br />

der Systeme ermöglicht, wodurch eine gezielte<br />

Prozesssteuerung und -optimierung<br />

erfolgen kann. Die im Gebäude installierten<br />

3.750 Sensoren, 750 Beacons (Sender<br />

mit Bluetooth Low Energy) und 140 Mobilfunkantennen<br />

ermöglichen ein Tracking of<br />

Everything nach den Vorgaben der DSGVO.<br />

Sogenannte Heat Maps können die Raumbelegungen<br />

abbilden, die Bewegungen verfolgen<br />

und die Auslastung visualisieren, die<br />

dann auch zur Prozessoptimierung genutzt<br />

werden kann. Das reicht vom Buchungssystem<br />

bis hin zur individuellen Bedienung des<br />

Arbeitsplatzes und der Behaglichkeit.<br />

Weitere Features des Gebäudes sind: Berechtigungsvergabe<br />

und -entzug in Echtzeit<br />

und online, Smartphone (Bluetooth) als<br />

IF-Merkmal, Prozessoptimierung, Zutrittsmanagement,<br />

Infrastruktur für Tracking<br />

von Personen (via Bluetooth-Device) und<br />

Assets (via Beacon – DSGVO-konform),<br />

Platzbuchung bei Desk-Sharing, Belegungs-Heatmaps<br />

zur Optimierung von<br />

Bürokonzepten (anonymisiert und personalisiert),<br />

Ermittlung der Hauptbewegungspfade,<br />

Darstellung der Auslastung,<br />

Steigerung der Energieeffizienz, ortsbezogene<br />

Dienste (Push Nachrichten), Darstellung<br />

von anlagenbezogenen Informationen<br />

und allgemeine Informationsbereitstellung,<br />

nutzerindividuelle Steuerung von Beleuchtung,<br />

Jalousie, Temperatur per Smartphone<br />

(=BYOD), Navigation im Gebäude zu<br />

Räumlichkeiten oder Personen, Lockersystem<br />

für die Postsendungen, Desk Sharing<br />

und Clean-Desk-Philosophie, E-Mobilität<br />

als Teil des aktiven (elektrischen) Lastmanagements,<br />

Elektroauto als Speicher zum<br />

Laden und Entladen um Lastspitzen des<br />

Gebäudes zu vermeiden, Buchungssystem<br />

mit Integration in Outlook, Buchungssystem<br />

für Parkplätze zur Mehrfach-Nutzung<br />

(Parkplatz-Sharing).<br />

Die Grundlagen für das digitale System<br />

waren im Demozentrum der Cluster Smart<br />

Logistik auf dem Campus der RWTH Aachen<br />

– der mittlerweile als Silicon Valley<br />

Deutschlands gilt – geschaffen worden.<br />

Hier konnte das Zusammenspiel verschiedener<br />

Digitalisierungsbausteine aus den<br />

Bereichen Hard- und Software bereits vor<br />

Inbetriebnahme des cube berlin im Modell<br />

abgebildet und hinsichtlich vieler Kriterien<br />

getestet werden. Peter Reischer konnte im<br />

Sommer 2018 eine Demonstration der wichtigsten<br />

Merkmale in Aachen miterleben und<br />

auch Fragen dazu stellen.<br />

Die Frage, ob der cube berlin aufgrund seiner<br />

„Intelligenz“ nicht vielleicht nach dem<br />

Vorbild von HAL 9000 aus Stanley Kubricks<br />

Weltraumepos „2001: Odyssee im<br />

Weltraum“ die komplette Steuerung des<br />

cube übernehmen könnte, und die Menschen<br />

somit als Geiseln der Architektur<br />

behandeln – konnte (oder wollte) niemand<br />

beantworten. Ebenso erhielt man auf die<br />

Frage, welche Auswirkungen die Tausenden<br />

verlegten Leitungen durch ihre Strahlung<br />

auf den menschlichen Organismus heben<br />

werden nur die lapidare Antwort: Das ist zu<br />

evaluieren! Interessant ist auch die Verbindung<br />

von Sicherheit und Datenschutz. Hier<br />

erhielt man die Auskunft, dass man in Zusammenarbeit<br />

mit Juristen des Bauherrn/<br />

Investors Digitalisierungskonzepte erarbeite,<br />

die der Datenschutz-Grundverordnung<br />

(DSGVO) entsprechen. In sogenannten<br />

Penetration-Tests ermittelt man die<br />

Empfindlichkeit des zu testenden Systems<br />

(Software) gegen Angriffe. Das Prinzip „Security<br />

by Design“ ist bereits bei der Planung<br />

digitalisierter Gebäude unerlässlich. Schon<br />

während der Planungsphase eines Gebäudes<br />

müssen Sicherheitsanforderungen an<br />

Soft- und Hardware berücksichtigt werden,<br />

um spätere Sicherheitslücken zu verhindern.<br />

Nach Inbetriebnahme ist das Thema<br />

Cyber Security jedoch nicht abgeschlossen.<br />

Die Investoren und Bauherren benötigen<br />

eine fortlaufende Cyber-Security-Organisationseinheit,<br />

die einen sicheren Betrieb des<br />

Gebäudes gewährleisten.

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