architektur Fachmagazin Ausgabe 2 2019
Architektur Fachmagazin - Heft 2 / 2019 - Februar März 2019 - Bauwirtschaft - Planer - Ingenieure - Architekten - Wissen - Bildung - Baukultur
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<strong>architektur</strong> FACHMAGAZIN<br />
48<br />
Technik & Fassade<br />
Revival of the<br />
Betonmonster<br />
Coworking Spaces & Serviced Offices / Brüssel / Constantin Brodzki<br />
Fotos: Luis Asín, Paredes Pedrosa Arquitectos<br />
Neun Geschosse Beton, lauter gleiche, ovale Fenster mit<br />
gelblichen Glasscheiben erinnern an alte Scifi-Filme.<br />
Der Bau von Architekt Constantin Brodzki, in der Nähe<br />
von Brüssel gelegen, wurde renoviert und mit einem<br />
Konzept der Innenarchitekten vom Studio Going East<br />
in aufregende Coworking Spaces und Serviced Offices<br />
für Fosbury & Son – einem Unternehmen, das sich mit<br />
der Kreation von neuen Arbeitskonzepten befasst –<br />
transformiert.<br />
Wie bei jeder Wiedergeburt kann man auch hier staunen:<br />
Das von Constantin Brodzki in den 70er Jahren<br />
erbaute Bürogebäude mit den ovalen Fenstern, in<br />
Boitsfort bei Brüssel gelegen, könnte auch aus einem<br />
Scifi-Film stammen. Perfekt und seriell ist die Gestaltung,<br />
ein Musterbeispiel einer Brutalismusikone mit einem<br />
doch sensiblen Charme. Der noch lebende, heute<br />
94 Jahre alte Brodzki kann die Wiedergeburt und Neubenutzung<br />
dieses Stahlbetonbaus noch genießen und<br />
sich darüber freuen, dass vom Studio Going East für<br />
Fosbury & Sons in diesem neungeschossigen Hochhaus<br />
stilvolle Coworking Spaces gestaltet wurden.<br />
Einige der Innenräume wirken in ihrer Eleganz und Gestyltheit<br />
ebenso fast einem Film entnommen.<br />
Dieses Projekt ist ein Beispiel für den Wandel, der<br />
gerade in der Architekturszene stattfindet. Nicht nur,<br />
dass immer öfter bestehende Bauten renoviert und<br />
neuen Inhalten zugeführt (statt abgerissen) werden,<br />
auch die Funktionen der Architektur sind nicht mehr<br />
auf „nur“ Nutzen abgestimmt. So wird in diesem Projekt<br />
zwar hochfunktioneller Büroraum geboten, aber<br />
gleichzeitig kommt ein Service dazu, das einerseits<br />
aus einem Marketinggedanken entspringt, aber auch<br />
den Menschen wieder mehr in den Mittelpunkt rückt.<br />
Es soll das Gefühl eines Zuhause-Seins, eines Willkommens<br />
vermittelt werden. Denn so lassen sich in<br />
unserer Welt, die vom IoT bestimmt ist, wieder Motivation<br />
und Identität erzeugen.<br />
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