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B12 <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 136 · 1 5./16. Juni 2019<br />
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Rätsel<br />
S C H A C H M E I S T E R<br />
B E R Ü H M T E<br />
L E U T E<br />
Alexander<br />
Konstantinopolski<br />
Die Stadt Schitomir fiel nach der<br />
Zweiten Polnischen Teilung an das<br />
Russische Zarenreich und wurde die<br />
Hauptstadt vomWolhynischen Gouvernement.<br />
Heute gehört die knapp 300<br />
Tausend Einwohner zählende Stadt zur<br />
Ukraine. Hier wurde Alexander Konstantinopolski<br />
(1910-1990) geboren.<br />
Zwischen 1932 und 1936 gewann er<br />
fünfmal hintereinander die ukrainische<br />
Schachmeisterschaft. Bei seiner ersten<br />
Teilnahme an der UdSSR-Meisterschaft<br />
1937 kam er mit Ragosin auf den geteilten<br />
2. Platz hinter GrigoriLöwenfisch.<br />
Biszum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges<br />
war er in der Ukraine als Trainer<br />
tätig. Sein Zögling war David Bronstein,<br />
den er als Dreizehnjährigen im Kiewer<br />
Kinderschachzirkel entdeckte. Bis zum<br />
WM-Kampf gegen Botwinnik 1951<br />
blieb er Bronsteins Trainer und Sekundant.<br />
Konstantinopolski lebte ab 1944<br />
in Moskau und zählte zu den führenden<br />
sowjetischen Schachtheoretikern und<br />
Trainern. Zwanzig Jahrelang betreute er<br />
erfolgreich die sowjetische Frauen-Nationalmannschaft.<br />
Die FIDE verlieh ihm 1950 den Titel<br />
„Internationaler Meister“. 1983 erhielt<br />
er den Großmeistertitel ehrenhalber.<br />
Alexander Konstantinopolski wurde<br />
1950 erster UdSSR-Meister im Fernschach.<br />
1961 gewann er mit der UdSSR-<br />
Auswahl die Goldmedaille bei der 3.<br />
Fernschach-Olympiade.<br />
Der tiefgründige Stratege und gewiefte<br />
Taktiker Konstantinopolski bereicherte<br />
die Schachwelt mit vielen<br />
schönen Partien. Als hoch geschätzter<br />
Autor verfasste er zahlreiche eröffnungstheoretische<br />
Artikel und gab viel<br />
beachtete Turnierbücher heraus.<br />
A. Konstantinopolski -A.Tolusch<br />
Moskau 1936<br />
1.d4 Sf6 2.Sf3 b6 3.Lg5 Se4 4.Lh4 Lb7<br />
5.Sbd2 c5 6.e3 g6 7.S:e4 L:e4 8.Lc4 f6<br />
9.0–0 Lb7 10.e4 L:e4 11.Te1 d5 12.Lb5+<br />
Kf7 13.d:c5 Lg7 14.c4 b:c5 15.c:d5 L:d5<br />
16.Tc1 Dd6 17.b4! c:b4<br />
18.Tc7! D:c7 19.D:d5+ Kf8 20.D:a8 g5<br />
21.Lg3 e5 22.Sd4! Db6 23.Dd5 1–0<br />
Paul Werner Wagner<br />
Lösung vom<br />
8./9. Juni<br />
Ratekrimi: Der Kassettenrekorder. Die vierjährige<br />
Tochter hatte ein Hörspiel gehört, als der Strom<br />
ausfiel. Als der Strom später wiederkam, lief die<br />
Kassette weiter.<br />
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Rätsel-Aktionen: KennwortPREISRÄTSEL am Samstag, Postfach 11 02 01,<br />
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(Poststempel). Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Mitarbeiter des <strong>Berliner</strong> Verlages und deren<br />
Angehörige dürfen nicht teilnehmen. DerRechtsweg ist ausgeschlossen. Gewinner werden telefonisch oder<br />
schriftlich benachrichtigt und an dieser Stelle bekannt gegeben.<br />
Lösung vom8./9.6.2019: KLEIDUNG. Gewinnerin: Ulrike Beneke,10707 Berlin.<br />
Die Stimme<br />
Amerikas<br />
Eigentlich hieß er Kemal, doch die<br />
wenigsten Fans kannten ihn unter<br />
diesem Namen. DerSohn libanesischer<br />
Einwanderer kam Ende Aprildes Jahres<br />
1932 in Detroit zur Welt, einer Industriestadt<br />
im US-Bundesstaat Michigan.<br />
Dort besuchte er nach seiner Schulzeit<br />
die Wayne State University. Eine Zukunft<br />
im Einzelhandel, schließlich besaßen<br />
und betrieben seine Elterneinen<br />
Markt für Lebensmittel, sah er für sich<br />
nicht. Stattdessen liebäugelte Kemal<br />
bereits früh mit dem Radio.Konnte dieses<br />
Medium ihm eine berufliche Zukunft<br />
bieten?<br />
Schon während seiner schulischen<br />
und universitären Jahrehatte er sich am<br />
Mikrofon ausprobiert und Gefallen<br />
daran gefunden. Als die US-Armee ihn<br />
Anfang der 1950er-Jahre zum Wehrdienst<br />
einzog, arbeitete er als Disc Jockey<br />
für den Soldatensender in Korea.<br />
Nach dem Krieg kehrte er in die USA zurück<br />
und stellte sein Talent auf die<br />
Probe: Erste Anstellungen in lokalen<br />
Sendernfolgten,beispielsweise in Flint,<br />
Michigan, aber auch in Detroit, Cleveland<br />
und in Buffalo,New York.Nach einem<br />
Umzug an die Westküstefand er in<br />
Los Angeles schließlich seinen Platz –<br />
und seinen ganz persönlichen Moderationsstil.<br />
So faszinierte der junge Radio-<br />
DJ seine Hörer schnell mit seiner Sitte,<br />
zu vielen anzumoderierenden Musiktiteln<br />
gleich informative Hintergrundgeschichten<br />
mitzuliefern – eine Angewohnheit,<br />
die ihn von vielen Kollegen<br />
unterschied. Auch sein traditioneller<br />
und stets gleicher Abschiedsgruß, mit<br />
dem er seine Sendungen schloss,wurde<br />
zu einem echten Kultphänomen, lange<br />
bevor dieser Begriff inflationäre Verwendung<br />
fand.<br />
Doch nicht nur das Radio konnte<br />
gute Stimmen gebrauchen. Auch die<br />
Schauspielerei, so ist zu vermuten, war<br />
Grund für den Umzug des Moderators<br />
nach Los Angeles. Unser Gesuchter<br />
fand insbesondere als Sprecher, als so<br />
genannter voice actor, einen Markt für<br />
sich und lieh beispielsweise der weltberühmten<br />
Trickfigur Scooby-Doo jahrzehntelang<br />
seine Stimme. Millionen<br />
Kinder wuchsen mit dem von ihm gesprochenen<br />
Zeichentrickhund auf. Und<br />
Millionen Jugendliche sowie Erwachsene<br />
erfreuten sich an den Radiosendungen<br />
des stets freundlich und positiv<br />
auftretenden Moderators, der in den<br />
Siebzigern und Achtzigern auch zur<br />
landesweit bekannten Werbestimme<br />
für Unternehmen wie Sears, Ford,<br />
Chevron und Oscar Mayer avancierte<br />
und sich im Kinoerfolg „Ghostbusters“<br />
kurzerhand selbst spielte.<br />
1970 startete der engagierte Medienmacher<br />
ein Radioformat, das Maßstäbe<br />
setzen sollte.Seine Sendung „American<br />
Top40“, ein Countdownder aktuell gefragtesten<br />
Singles, wurde zum Dauerbrenner<br />
und zueiner regelrechten Institution<br />
–und das zueiner Zeit, in der<br />
der Trend eigentlich weg vom Pop des<br />
Mainstreams und hin zu albumorientiertem<br />
Radio zu gehen schien. Unser<br />
Gesuchter bewies das Gegenteil –<br />
knapp vierzig Jahrelang.<br />
Privat war der vierfache Vater und<br />
überzeugteVeganer zwei Mal verheiratet.<br />
Ende 2013 machte der stets besonnen<br />
und optimistisch aufgetretene Star<br />
mit gesundheitlichen Problemen<br />
Schlagzeilen –kurz darauf mit einem<br />
erbitterten Streit zwischen seinen Kindern<br />
undseinerEhefrau.Erstarb am 15.<br />
Juni 2014 in GigHarbor, Washington.<br />
Wielautete sein Name?<br />
Christian Humberg<br />
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