02.07.2019 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 04 / 2019

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe sechs Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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Branchen & Betriebe |<br />

Landrat Michael Kreuzberg (l.) und Susanne Kayser-Dobiey, Geschäftsführerin<br />

WFG, (r.) im Talk mit Moderator Sebastian Messerschmidt (M.).<br />

pflegen. <strong>Die</strong> <strong>Wirtschaft</strong>sförderung übernehme<br />

dabei eine Lotsenfunktion, stelle<br />

Kontakte her und biete selbst Workshops<br />

zu verschiedenen Themen an.<br />

Chancen durch Big Data<br />

und Künstliche Intelligenz<br />

für einzelne Branchen<br />

Impulse aus Praxis und Forschung rundeten<br />

das zukunftsweisende Programm der<br />

Innovationskonferenz ab. Was heute schon<br />

angewendet wird und welche Chancen sich<br />

daraus für den Einzelhandel ergeben, erläuterte<br />

Dr. Peter Jung, niologic GmbH,<br />

Hürth, in seinem Vortrag „Kundenanalysen<br />

– die Chance von Big Data und künstlicher<br />

Intelligenz für den Einzelhandel“.<br />

Hierbei zeigte er auf, wie durch die Verarbeitung<br />

riesiger Datenmengen Prognosen<br />

für die Auswirkungen einer Rabattaktion<br />

getroffen werden können. Beim Abgleich<br />

der tatsächlichen Daten zu den prognostizierten<br />

werden Fehlerquellen ermittelt und<br />

behoben. In dem sich ständig wiederholenden<br />

Prozess ändern sich die Parameter<br />

fortlaufend und es müssen immer größere<br />

Datenmengen verarbeitet werden. Dabei<br />

werden die Prognosen im Laufe der Zeit<br />

immer genauer.<br />

Auf die „künstliche Intelligenz in der industriellen<br />

Anwendung“ ging Daniel Lütticke<br />

von der RWTH Aachen besonders ein.<br />

Er erklärte die unterschiedlichen Formen<br />

des „Lernens“ eines intelligenten Systems,<br />

je nachdem, welche Daten ihm zur Verfügung<br />

gestellt werden. Auf Basis versteckter<br />

Muster in Daten kann das System gewonnene<br />

Erkenntnisse analysieren und bereits<br />

erste eigene Entscheidungen treffen. <strong>Die</strong>ses<br />

Lernverhalten verbessert sich ständig, beinhaltet<br />

jedoch noch Fehler und muss vom<br />

Menschen überprüft werden. So kann beispielsweise<br />

eine verlangte Zuordnung von<br />

Männern und Frauen fehlerhaft sein, weil<br />

das System „gelernt“ hat, dass Männer immer<br />

weiße Hemden mit Krawatten tragen<br />

und Frauen lange Haare haben. Es erkennt<br />

nicht, dass es sich um eine Frau handelt,<br />

wenn sie eine weiße Bluse mit einem entsprechend<br />

gebundenen Tuch trägt. Ebenso<br />

wie ein Mann mit langem Haar in die Kategorie<br />

Frau einsortiert würde. Für den Nutzer<br />

ist im Nachgang nicht erkennbar, warum es<br />

zu falschen Zuordnungen gekommen ist, da<br />

das System aus ihm vorliegenden Parametern<br />

selbstständig die Kriterien ermittelt.<br />

André Pomp, RWTH Aachen, berichtete<br />

in seinem Beitrag aus der Praxis über den<br />

„1. Hackathon Handwerk Rhein-Erft“. Dabei<br />

hob er insbesondere die Bedeutung von<br />

Sensorik im Handwerk hervor. Sie liefern<br />

Daten zum Zustand von Materialien, zur optimalen<br />

Terminierung von Arbeitsprozessen<br />

oder zur Beschaffenheit der Umgebung.<br />

Rund 110 Personen aus den Unternehmen im Kreis, aus Politik und<br />

Gesellschaft sowie Interessierte von Kammern und Verbänden waren<br />

der Einladung der <strong>Wirtschaft</strong>sförderung Rhein-Erft GmbH gefolgt.<br />

Einige Teilnehmende des Hackathons, der<br />

gemeinsam von der Kreishandwerkerschaft<br />

Rhein-Erft und der WFG in Zusammenarbeit<br />

mit dem Kompetenzzentrum Digitales<br />

Handwerk (Koblenz) und dem Cybernetics<br />

Lab IMA & IfU der RWTH Aachen vor wenigen<br />

Wochen ausgerichtet worden war, waren<br />

unter den Gästen der Konferenz und<br />

berichteten von ihren Erfahrungen beim<br />

anschließenden Networking.<br />

Begleitende Ausstellung<br />

mit Prototypen<br />

Besonders begrüßten die Besucher der Innovationskonferenz<br />

die begleitende Ausstellung.<br />

<strong>Die</strong> Anwendung fortschrittlicher Automatisierungstechnik<br />

sowie die Nutzung von<br />

Künstlicher Intelligenz wurden anhand von<br />

Prototypen vorgestellt. Auf großes Interesse<br />

beim Publikum stieß der Stand von Stellar<br />

DBS, Hürth, mit dem Iris-Erkennungssystem<br />

„Stellar i-ris-LAB“. Mithilfe dieses<br />

Systems können Krankheiten in einem sehr<br />

frühen Stadion erkannt sowie Drogen- und<br />

Alkoholkonsum im Straßenverkehr nachgewiesen<br />

werden. Als Beleg für eine schnell<br />

fortschreitende Entwicklung sah Kayser-Dobiey,<br />

dass auf der Innovationskonferenz<br />

2018 noch die Planung zum Iris-Erkennungssystem<br />

vorgestellt wurde und nun im<br />

Zeitraum von gut einem Jahr schon die Serienreife<br />

vorliege. Das Projekt wurde mit Mitteln<br />

des Forschungs- und Innovationsprogramms<br />

„Horizont 2020“ der Europäischen<br />

Union sowie des Bundesprogramms „Zentrales<br />

Innovationsprogramm Mittelstand“<br />

gefördert. W<br />

Gastautorin: Sophia Schiffer,<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sförderung Rhein-Erft GmbH<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 27

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