02.07.2019 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 04 / 2019

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe sechs Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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Geld & Geschäft |<br />

LSBTIQ PUSHEN<br />

KÖLNS WIRTSCHAFT<br />

Weltoffenheit und Toleranz sind wichtige <strong>Wirtschaft</strong>sfaktoren für <strong>Köln</strong><br />

Foto: RheinEnergie / Joachim Rieger<br />

<strong>Köln</strong>er Sportstätten und RheinEnergie ließen das Stadion in Müngersdorf<br />

zum Diversity-Tag in den Regenbogenfarben erstrahlen.<br />

<strong>Köln</strong> ist bunt. Das zeigte sich nicht nur am Diversity-Tag Ende Mai, als das Rhein-<br />

EnergieSTADION in den Regenbogenfarben angestrahlt wurde. <strong>Die</strong> Weltoffenheit und<br />

Toleranz ist aus wirtschaftlicher Sicht für die Stadt <strong>Köln</strong> ein erheblicher Standortvorteil.<br />

<strong>Die</strong>s belegt eine von der Stadt <strong>Köln</strong> veröffentlichte Studie zum Thema „LSBTIQ<br />

als <strong>Wirtschaft</strong>sfaktor für <strong>Köln</strong>“.<br />

„Für uns alle ein Gewinn –<br />

auch wirtschaftlich“<br />

In <strong>Köln</strong> identifiziert sich etwa jeder zehnte<br />

Einwohner (10,6 Prozent) als LSBTIQ,<br />

also lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell,<br />

intergeschlechtlich oder queer. Im<br />

Vergleich zum Bundesdurchschnitt (6,9<br />

Prozent) leben anteilig deutlich mehr<br />

LSBTIQ-Menschen in <strong>Köln</strong> als im Rest des<br />

Landes. Nun hat die Stadt <strong>Köln</strong> die Studie<br />

„LSBTIQ als <strong>Wirtschaft</strong>sfaktor für <strong>Köln</strong>“<br />

bei Wenzel Marktforschung in Auftrag gegeben,<br />

basierend auf einer Initiative der<br />

Stadtarbeitsgemeinschaft für Lesben,<br />

Schwule und Transgender (StadtAG LST).<br />

<strong>Die</strong> Ergebnisse der Studie zeigen, dass<br />

<strong>Köln</strong> von einem weltoffenen und toleranten<br />

Image und dem bundesweiten Ruf als<br />

Hochburg von Lesben und Schwulen in<br />

mehrfacher Sicht auch wirtschaftlich profitiert.<br />

Methodisch wurde die Studie auf drei<br />

Säulen aufgebaut. 2.400 Personen wurden<br />

bundesweit befragt. „<strong>Die</strong> Studie bestätigt,<br />

wie sehr wir die Vielfalt schätzen“, sagt<br />

Oberbürgermeisterin Henriette Reker: „In<br />

einer Stadt zu leben, in der nicht nur kulturelle,<br />

sondern auch sexuelle oder die geschlechtliche<br />

Vielfalt offen gelebt werden<br />

kann, ist für uns alle ein Gewinn – auch<br />

wirtschaftlich gesehen.“ <strong>Die</strong> vorliegenden<br />

Ergebnisse zeigen, dass ein offenes, tolerantes<br />

und LSBTIQ-freundliches Umfeld<br />

„die Attraktivität der Stadt in Bezug auf die<br />

Frage der Standortentscheidung gerade für<br />

jüngere Unternehmen oder ,Startups‘ positiv<br />

beeinflusst“, erklärt die Oberbürgermeisterin.<br />

<strong>Die</strong> Attraktivität des Standorts<br />

werde so für hoch qualifizierte Fachkräfte<br />

gestärkt.<br />

<strong>Köln</strong> hat beste Voraussetzungen<br />

für Diversity-Management<br />

<strong>Die</strong> Studie zeigt, dass 95 Prozent der Befragten<br />

der Ansicht sind, dass die LSB-<br />

TIQ-Community in <strong>Köln</strong> einen wesentlichen<br />

Anteil daran hat, dass die Domstadt<br />

als weltoffen und tolerant wahrgenommen<br />

wird. Von den befragten Unternehmen bestätigten<br />

95 Prozent, dass der tolerante<br />

Umgang mit Lesben und Schwulen in <strong>Köln</strong><br />

etwas ist, was die Stadt positiv von anderen<br />

Städten abhebe. 86 Prozent der Unternehmen<br />

stimmen der Aussage zu, dass<br />

„Weltoffenheit und Toleranz <strong>Köln</strong> attraktiver<br />

für hoch qualifizierte Fachkräfte machen“.<br />

Weltoffenheit und Toleranz seien<br />

wichtige Standortvorteile für <strong>Köln</strong>. Mehr<br />

als die Hälfte der befragten Unternehmen<br />

(53 Prozent) stimmten zu, dass Toleranz<br />

und Weltoffenheit in <strong>Köln</strong> bei der Entscheidung,<br />

eine Unternehmensniederlassung in<br />

<strong>Köln</strong> anzusiedeln, eine Rolle spielten. Bei<br />

Unternehmen, die erst seit fünf Jahren in<br />

<strong>Köln</strong> ansässig sind, ist die Zustimmung<br />

bei dieser Aussage noch wesentlich höher<br />

und liegt bei 67 Prozent. 79 Prozent der Befragten<br />

gaben an, dass <strong>Köln</strong> sehr gute Rahmenbedingungen<br />

biete, um Diversity-Management<br />

innerbetrieblich umzusetzen.<br />

Der Aussage, dass ihr Unternehmen nicht<br />

genauso erfolgreich wäre, wenn die Bevölkerung<br />

<strong>Köln</strong>s weder tolerant noch weltoffen<br />

wäre, stimmen 63 Prozent zu. <strong>Die</strong><br />

Studie „LSBTIQ als <strong>Wirtschaft</strong>sfaktor für<br />

<strong>Köln</strong>“ untersuchte auch Themenbereiche:<br />

Demografie, Beruf, Einkommen, Konsumund<br />

Freizeitverhalten der LSBTIQ-Menschen<br />

bundesweit, sowie die Attraktivität<br />

als Reiseziel und die Beweggründe der <strong>Köln</strong>er<br />

LSBTIQ, warum sie in der Domstadt leben<br />

und arbeiten.<br />

„Wir lernen aus der Studie, wie wichtig<br />

es ist, dass uns dieses vielfältige, weltoffene<br />

und tolerante Klima in <strong>Köln</strong> auch in<br />

Zukunft erhalten bleibt“, sagt Henriette<br />

Reker. „Als Oberbürgermeisterin trete ich<br />

für eine vielfältige Stadtgesellschaft ein,<br />

in der alle Menschen Wertschätzung erfahren<br />

und Menschen nicht dafür diskriminiert<br />

werden, wie sie leben oder wen sie<br />

lieben.“ Ihr sei wichtig, „dass Vielfalt auch<br />

aus wirtschaftlicher Perspektive als Stärke<br />

wahrgenommen wird, damit wir die Wettbewerbs-<br />

und Zukunftsfähigkeit <strong>Köln</strong>s sichern<br />

und ausbauen können“. W<br />

Christian Esser<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 35

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