02.07.2019 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 04 / 2019

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe sechs Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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Branchen & Betriebe |<br />

KÖLN IN<br />

DREI WORTEN<br />

Stadt <strong>Köln</strong> steht in Sachen Freizeit und Tourismus, Kunst, Kultur und<br />

<strong>Wirtschaft</strong> im harten Wettbewerb mit anderen Metropolen<br />

Foto: Alex Weis<br />

<strong>Die</strong> Suche nach<br />

dem ultimativen Slogan<br />

Um bei der süßen Brause zu bleiben:<br />

Coca-Colas Konkurrent Afri-Cola schickte<br />

in den 1970er-Jahren den Werbepapst<br />

Charles Wilp an die Front und warb mit<br />

„sexy-super-mini-flower-pop-op-cola –<br />

(‚alles ist in AFRI-COLA …‘)“. <strong>Die</strong> älteren<br />

Leser werden sich erinnern – noch heute<br />

ist der Slogan in den Köpfen und kommt<br />

allein schon beim Betrachten des Afri-Cola-Logos<br />

wieder ans Tageslicht. Doch wie<br />

kann das – natürlich kürzer, aber ebenso<br />

prägnant – auf die Stadt <strong>Köln</strong> angewendet<br />

werden?<br />

<strong>Die</strong> Ansiedlung<br />

neuer Unternehmen<br />

füllt die Stadtkasse<br />

Was könnte <strong>Köln</strong> – neben dem Dom – noch zur Stadtmarke<br />

machen? Ein kurzer knackiger Slogan ist gefragt.<br />

Dabei handelt es sich nicht nur um die weiteren deutschen Millionenstädte Berlin,<br />

Hamburg und München oder den Nachbarn Düsseldorf, sondern um die Großstädte<br />

rund um den Globus.<br />

Umso wichtiger ist es, dass auch <strong>Köln</strong> endlich<br />

zu einer eigenen Identität findet, zu<br />

einer Stadtmarke, wie sie in Düsseldorf<br />

vor Kurzem etabliert wurde. Und wie es<br />

sie in Hamburg schon seit langen Jahren<br />

gibt. Gerade der rheinische Nachbar, gerne<br />

auch als Rivale bezeichnet, hat da in den<br />

vergangenen Jahren ganze Arbeit geleistet.<br />

„Düsseldorf – Nähe trifft Freiheit“ war<br />

das Ergebnis eines Prozesses, der im Zusammenspiel<br />

von politischem Willen, dem<br />

Oberbürgermeister sowie dem konstruktiven<br />

Dialog mit allen Beteiligten gedeihen<br />

konnte. Grund genug für „Stadtmarketing<br />

<strong>Köln</strong> e. V.“, sich des Themas auf einer Mitgliederveranstaltung<br />

in den Räumen des<br />

Käthe-Kollwitz-Museums am Neumarkt<br />

anzunehmen.<br />

Was Düsseldorf in weniger als drei Jahren<br />

geschafft hat, steht in <strong>Köln</strong> eigentlich<br />

schon seit 2007 auf der Agenda. Seinerzeit<br />

hatte der <strong>Köln</strong>er <strong>Wirtschaft</strong>sdezernent Norbert<br />

Walter-Borjans dieses Thema im Blick<br />

gehabt – es wurde nicht vollendet, da er<br />

als <strong>Wirtschaft</strong>sminister nach Düsseldorf<br />

ging. Seine Nachfolgerin Ute Berg hat es<br />

dann im Jahr 2011 wieder aufgegriffen und<br />

konnte aus einem bereitgestellten Etat von<br />

immerhin 250.000 Euro schöpfen. Einzig<br />

greifbares Ergebnis: Im Jahr 2014 wurde<br />

ein Logo vorgestellt. Zwei rote Domspitzen<br />

und eine blaue Linie. Danach herrschte zu<br />

diesem Thema Funkstille seitens der Stadt.<br />

In Hamburg legte man die Entwicklung<br />

der Stadtmarke in die Hände der dortigen<br />

Unternehmensberatung Brandmeyer. <strong>Die</strong><br />

Experten ermittelten, was die Einwohner<br />

der Stadt, aber auch Touristen, was die ansässigen<br />

Unternehmen wie auch Firmen<br />

weltweit, die mit Hamburg geschäftlich<br />

verbunden sind, mit der Hansestadt assoziieren.<br />

<strong>Die</strong>se Umfragen wurden im Abstand<br />

von etwa drei Jahren erneut durchgeführt,<br />

um zu sehen, wie sich die Wahrnehmung<br />

von HH als Marke positiv geändert hat.<br />

Doch warum ist es wichtig, einer Stadt überhaupt<br />

eine Marke, ein Image zu verpassen?<br />

Warum muss eine Metropole ähnlich geführt<br />

werden wie Apple, BMW und Coca-Cola?<br />

Nun, solch international renommierte<br />

Marken versprühen eine gewisse Faszination,<br />

aber sie polarisieren auch. Meist werden<br />

sie angenommen und sind auf fast ganzer<br />

Breite akzeptiert, selten werden sie abgelehnt.<br />

Dazwischen gibt es nichts.<br />

Günter Lewald, Vorstand von Stadtmarketing<br />

<strong>Köln</strong> und Moderator der Veranstaltung,<br />

sieht zwischen den beiden<br />

Nachbarn der Rheinschiene zahlreiche<br />

Parallelen, aber eben auch eine Vielzahl<br />

an Unterschieden. „Das macht das Verhältnis<br />

der beiden Städte so interessant“,<br />

so Lewald zu den anwesenden 50 Experten<br />

aus Marketing, Handel und Tourismus.<br />

Auf alle Fälle sollte auch <strong>Köln</strong> das<br />

Thema einer eigenen Stadtmarke in den<br />

folgenden Monaten nochmals beherzt<br />

angehen. Denn die Chancen, die sich daraus<br />

für die Stadt ergeben, müssen genutzt<br />

werden. Auswärtigen Unternehmen<br />

und Investoren muss signalisiert<br />

werden: In <strong>Köln</strong> seid ihr willkommen,<br />

in <strong>Köln</strong> findet ihr alles, was ihr für ein<br />

erfolgreiches Business benötigt. Eure<br />

Mitarbeiter und ihre Familien finden in<br />

<strong>Köln</strong> zahlreiche Bildungseinrichtungen,<br />

eine Vielzahl an Vereinen und Freizeitmöglichkeiten.<br />

Von Kunst und Kultur<br />

einmal ganz abgesehen. Neue Institutionen<br />

tragen frisches Geld in die Stadt<br />

und finanzieren sie auf diese Weise<br />

auch – ein nicht unerheblicher Faktor.<br />

Den Touristen muss vermittelt werden,<br />

dass <strong>Köln</strong> weit mehr als nur der Dom ist.<br />

Nicht zuletzt müssen auch die <strong>Köln</strong>er mit<br />

einem griffigen Slogan mit ins Boot genommen<br />

werden. Eine gute Gelegenheit<br />

für die neu geschaffene <strong>Wirtschaft</strong>sförderungs-GmbH,<br />

sich an dem Projekt zu<br />

versuchen – hoffentlich unter der Einbeziehung<br />

der vielen Institutionen, denen<br />

die Stadt am Herzen liegt. W<br />

Heribert Eiden<br />

www.diewirtschaft-koeln.de 31

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