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Berliner Zeitung 19.10.2019

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12 * <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 243 · 1 9./20. Oktober 2019<br />

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Berlin<br />

POLIZEIREPORT<br />

Millionenbetrug mit Kunstwerken.<br />

DiePolizei hat in Charlottenburgeinen<br />

67-Jährigen festgenommen, der<br />

im Zusammenhang mit dem Kauf<br />

hochwertiger Kunstwerke mehrere<br />

Personen betrogen und dabei einen<br />

Schaden vonmehreren Millionen<br />

Euro verursacht haben soll. DasLandeskriminalamt<br />

habe am Donnerstag<br />

Räume an fünf Orten in Berlin<br />

und zwei Adressen in Brandenburg<br />

durchsucht, Vermögenswerte des<br />

Verdächtigen gepfändet und Beweismittel<br />

sichergestellt, teilte die Polizei<br />

am Freitag mit. DerMann, gegen den<br />

wegen schweren Betruges und Urkundenfälschung<br />

ermittelt werde,<br />

sei einem Haftrichter vorgeführt<br />

worden, der aber auf Haftverschonung<br />

plädierte.Den Angaben zufolge<br />

muss der Verdächtige sich nun<br />

regelmäßig bei der Polizei melden.<br />

Schüsse in Wohnung.<br />

Ein13-Jähriger hat am Donnerstagabend<br />

in einer Wohnung in Gesundbrunnen<br />

eine Schreckschusspistole<br />

ausprobiert. Eine Zeugin hörte die<br />

Schüsse und alarmierte die Polizei.<br />

DieBeamten sperrten die Straße ab<br />

und drangen in dieWohnung ein,<br />

teilte die Polizei mit. Dortfanden sie<br />

den Jungen, der zunächst abstritt, geschossen<br />

zu haben. Dann aber gab er<br />

zu, dieWaffe des 17 Jahrealten Freundes<br />

seiner Schwester ausprobiertzu<br />

haben. DieWaffe wurde beschlagnahmt.<br />

Es wirdwegenVerstoßes gegen<br />

dasWaffengesetz ermittelt.<br />

Überfall am Ostkreuz.<br />

Zwei mutmaßliche Räuber haben in<br />

der Nacht zu Freitag eine Gruppe Jugendlicher<br />

zwischen 17 und 18 JahrenamBahnhof<br />

Ostkreuz in Friedrichshain<br />

überfallen. Einem der<br />

Teenager schlugen sie mit der Faust<br />

ins Gesicht. Die19und 20 Jahrealten<br />

Angreifer erbeuteten ein Handy und<br />

einen Lautsprecher und flüchteten<br />

zunächst, teilte die Polizei mit. Polizisten<br />

nahmen die beiden in der<br />

Nähe des Tatorts fest.<br />

Antisemitische Beleidigung.<br />

Am Freitag gegen 9Uhr ist ein Mann<br />

am Siegfried-Aufhäuser-Platz in<br />

Neukölln voneinem anderen Mann<br />

antisemitisch beleidigt worden. Die<br />

Polizei stellte bei dem tatverdächtigen<br />

34-Jährigen einenWert vonrund<br />

1,8 Promille fest. DerStaatsschutz<br />

übernimmt die Ermittlungen. (BLZ)<br />

WieKleinkleckersdorf<br />

Der Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg will ein anderes Hochhaus an der Warschauer Brücke<br />

VonGerhard Lehrke<br />

und MikeWilms<br />

Der Entwurf eines glänzenden<br />

Hochhausturms<br />

an der Warschauer Brücke<br />

könnte ein Entwurf<br />

bleiben. Florian Schmidt (Grüne),<br />

Baustadtrat von Friedrichshain-<br />

Kreuzberg, will das bereits erteilte<br />

Baurecht für den knapp 140 Meter<br />

hohen Büroturm „Edge“ kippen, in<br />

den –wie berichtet –der Versandhandel<br />

Amazon einziehen möchte.<br />

In einem Schreiben an die in der<br />

Stadtentwicklungsverwaltung angesiedelte<br />

Senatsbaudirektorin Regula<br />

Lüscher beklagt Schmidt, dass der<br />

Bauherr Edge Technologies und das<br />

ArchitektenbüroBjarke Ingels Group<br />

sich nicht an geschlossene Verträge<br />

hielten. Der zuletzt vorgestellte Entwurfhabe<br />

nichts mit den ursprünglichen<br />

Darstellungen zu tun.<br />

Laut einem städtebaulichen Vertrag<br />

von 2004 habe sich der Käufer<br />

des Grundstück zu einem Architektenwettbewerb<br />

verpflichtet. Gegeben<br />

habe es aber nur ein Gutachterverfahren,<br />

zu dem drei Architekturbüros<br />

eingeladen wurden. Das Ergebnis,<br />

soSchmidt, habe zunächst<br />

alle Beteiligten zufriedengestellt.<br />

Doch dann sei das Verfahren aus<br />

dem Ruder gelaufen. Der Stadtrat:<br />

„Im Bauantrag wurde ein vollkommen<br />

anderer Entwurf eingereicht.“<br />

Formal hätte er aber am 2. September<br />

2019 genehmigt werden müssen,<br />

weil der städtebauliche Vertragkeine<br />

Handhabe dargestellt habe, die Genehmigung<br />

zu versagen.<br />

Schmidt schlägt daher vor, einen<br />

neuen, echten Architektenwettbewerb<br />

zu erzwingen, gegebenenfalls<br />

über den Weg einer Klage. Man<br />

müsse versuchen, den Vertrag<br />

durchzusetzen, da der Bauherr rund<br />

40 Prozent der Grundstücksfläche an<br />

die benachbarte East Side Mall verloren<br />

habe und sich dadurch neue<br />

Grundbedingungen ergeben hätten.<br />

Am Ende müsse ein Gebäude entstehen,<br />

das gemäß der <strong>Berliner</strong><br />

Hochhausleitlinie eine „besonders<br />

hohe städtebauliche und architektonische<br />

Qualität aufweise“. Die Senatsverwaltung<br />

prüft jetzt, ob<br />

Schmidts Vorschlag rechtlich umgesetzt<br />

werden kann.<br />

Der Ursprungsentwurf, der auf<br />

allgemeine Zustimmung stieß.<br />

Amazon: Der Versandhändler<br />

will 28 von35Etagen des<br />

Edge-Hochhauses vomJahr<br />

2024 an nutzen, insgesamt<br />

55 000 Quadratmeter.Amazon<br />

möchte die Zahl seiner<br />

vorwiegend in Forschung und<br />

Entwicklung tätigen Mitarbeiter<br />

von2000 auf 3400<br />

erhöhen, sie sollen im Edge<br />

Towerander East Side<br />

Galleryunterbringen.<br />

PROMO<br />

HIGHTECH AUF 28 ETAGEN<br />

Baukollegium: Das Gremium<br />

–bestehend aus der<br />

Senatsbaudirektorin und<br />

sechs unabhängigen Expertinnen<br />

und Experten –hat<br />

sich bereits vier Mal mit dem<br />

Projekt befasst, ohne mit<br />

den Änderungen am Entwurf<br />

zufrieden zu sein. Das Baukollegium<br />

Berlin versteht<br />

sich als Gremium zur Sicherung<br />

der Baukultur in Berlin.<br />

Der Entwurf aus dem Bauantrag –<br />

erkennbar anders.<br />

Gentrifizierungskritiker:<br />

Proteste gegendie Amazon-<br />

Ansiedlung werden bereits<br />

vonder Initiative„Make<br />

Amazon pay“ angekündigt.<br />

Die Aktionen würden nun<br />

anlaufen, so ein Sprecher.In<br />

den sozialen Netzwerken äußernsich<br />

auch Gruppen<br />

wie „BlockupyBerlin“ und<br />

„Bizim Kiez“ ablehnend<br />

gegenüber der Ansiedlung.<br />

PROMO<br />

Der Stadtrat, der bereits versucht<br />

hatte, einen historisierenden Neubau<br />

von Karstadt am Hermannplatz<br />

zu verhindern, sieht jetzt große Unterstützung<br />

für sein Vorhaben. Der<br />

Bauausschuss des Bezirks habe<br />

„konsterniert“ auf den Entwurf reagiert.<br />

Das Stadtentwicklungsamt sei<br />

darüber hinaus zu der Erkenntnis<br />

gelangt, dass die Gestaltung des<br />

Hochhauses „unbefriedigend“ sei:<br />

„Fassaden wie aus dem Bauantrag<br />

sind bereits in Bangkok und Singapur<br />

gebaut worden.“ Für Berlin sei<br />

der Entwurfunpassend und banal.<br />

Das deckt sich mit Äußerungen<br />

aus dem Baukollegium, einem aus<br />

Architekten und Stadtplanern gebildeten<br />

Beratergremium unter Vorsitz<br />

Lüschers. Die Architekten des Edge<br />

seien trotz mehrfacher Aufforderung<br />

nicht willens oder in der Lage gewesen,<br />

die unteren Etagen „rau und<br />

wild“ zu gestalten, um sie der Umgebung<br />

anzupassen und kein glattes,<br />

abweisendes Gebäude zu schaffen.<br />

Denkbar gewesen seien der Einsatz<br />

vonrohem Beton, Fassadenbepflanzung<br />

oder Kunst am Bau. Ein Mitarbeiter<br />

des Kollegiums, das sich von<br />

dem Entwurf distanzierte: „Sie<br />

glaubten offenbar, dass man in Berlin<br />

machen kann, was man will, und<br />

uns an der Nase herumführen.“<br />

Christian Gräff, wirtschaftspolitischer<br />

Sprecher der CDU-Fraktion,<br />

wittert für Schmidts Vorstoß ganz<br />

andere Motive. Der Stadtrat wolle<br />

Amazon als Mieter verhindern,<br />

nachdem schon Google mit seinem<br />

Campus-Plan aus dem Bezirk vergrault<br />

worden sei: „Mit seinem Kulturkampf<br />

gegen jeden Investor von<br />

Weltruf verhindert der selbstherrliche<br />

Stadtrat großartige Zukunftschancen<br />

für den Bezirk und unsere<br />

Stadt. Der Ruf unseres Wirtschaftsstandortes<br />

erleidet dadurch einmal<br />

mehr Schaden.“ Schmidt wolle Berlin<br />

zum „Kleinkleckersdorf“ zurückbauen,<br />

deshalb solle der Regierende<br />

Bürgermeister Michael Müller (SPD)<br />

„den Fall Amazon an sich ziehen“.<br />

EinVorwurf, den Schmidt mit dem<br />

zeitlichen Ablauf kontert. Der Brief<br />

des Bezirksamts an Lüscher sei am<br />

11. Oktober abgeschickt worden, von<br />

Amazon als voraussichtlichem Mieter<br />

aber habe man erst am 14. Oktober<br />

aus der <strong>Zeitung</strong> erfahren.<br />

Zehn Starts<br />

fallen Streik<br />

zum Opfer<br />

Kabinenpersonal legt am<br />

Sonntag die Arbeit nieder<br />

Der für Sonntag angekündigte<br />

Warnstreik bei der Lufthansa<br />

wird nun auch <strong>Berliner</strong> treffen: Die<br />

Kabinengewerkschaft Ufo hat am<br />

Freitag die Beschäftigten der Lufthansa-Töchter<br />

Eurowings, Germanwings,Lufthansa<br />

Cityline und Sun-<br />

Express für Sonntag zwischen 5und<br />

11 Uhr zum Streik aufgerufen. In<br />

Berlin sind zehn Flugverbindungen<br />

betroffen –und damit schätzungsweise<br />

2000 Passagiere. Insgesamt<br />

könnten dem Warnstreik 340 Starts<br />

zum Opfer fallen. Die ursprünglich<br />

für Sonntag ab 12 Uhr geplante Arbeitsniederlegung<br />

bei der Lufthansa-Kerngesellschaft<br />

sagte die Gewerkschaft<br />

dagegen ab.<br />

Ufo zeigte sich unbeeindruckt<br />

von der kurzfristigen Ankündigung<br />

des Konzerns, die Gehälter für die<br />

Beschäftigten der Kernmarke freiwillig<br />

um 2,0 Prozent zu erhöhen und<br />

damit die Forderung von1,8 Prozent<br />

überzuerfüllen. Damit sei zunächst<br />

nur die Forderung für eine von fünf<br />

Gesellschaften erfüllt, erklärte ein<br />

Sprecher. Zudem sei eine freiwillige<br />

Zahlung etwas völlig anderes als eine<br />

tarifliche Vereinbarung.<br />

Urabstimmung bis 1. November<br />

„Auf zynische Weise stilisiert Lufthansa<br />

den langen Konflikt nun zu<br />

einem Show-down auf dem Rücken<br />

der Kunden und Mitarbeiter,indem<br />

sie droht und es darauf ankommen<br />

lässt, Flüge mit Streikbrechern<br />

durchzuführen“, erklärte der frühere<br />

Ufo-Chef Nicoley Baublies in<br />

einer Mitteilung. Da keine schnelle<br />

Änderung zu erwarten sei, würden<br />

alle Ufo-Mitglieder zu Urabstimmungen<br />

über unbefristete Streiks<br />

aufgerufen. Die Abstimmungen<br />

sollten bis zum 1. November dieses<br />

Jahres laufen.<br />

Bei500 Flügen wären schätzungsweise<br />

rund 100 000 Passagierebetroffen.<br />

Hunderte Flugbegleiter sind zum<br />

Streik aufgerufen. In Mittelstreckenflugzeugen<br />

sind üblicherweise vier<br />

Flugbegleiter an Bord, inden größeren<br />

Übersee-Jets sind es bis zu 20 im<br />

Fall des Airbus A380. (dpa, BLZ)<br />

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In dem Nachlassverfahren der am 12.03.1917<br />

geborenen und am 24.12.1998 verstorbenen, zuletzt<br />

Davoser Straße 20, wohnhaft gewesenen<br />

Margot Erika Herta Reimann, geb. Friedländer<br />

kämen als Erben in Betracht: Abkömmlinge nach<br />

Frau Anna Shercliff, geb. Friedländer, verstorben<br />

am 06.09.1975. Meldet binnen 6Wochen nach<br />

Veröffentlichung niemand aus dem gesuchten Personenkreis<br />

seine Rechte unter genauer Darlegung<br />

des Verwandtschaftsverhältnisses beim hiesigen<br />

Gericht an, wird ein Erbschein ohne Berücksichtigung<br />

dieser Rechte erteilt werden.<br />

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