<strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 270 · M ittwoch, 20. November 2019 – S eite 28 * ························································································································································································································································································· Panorama LEUTE NACHRICHTEN Asap Rocky (31) will nach seinem Ärger mit dem schwedischen Rechtsstaat nun Kleidung für Gefängnisinsassen spenden. Laut der <strong>Zeitung</strong> Aftonbladet hat der Rapper der Stockholmer Haftanstalt Kronoberg, in der er im Sommer selbst vier Wochen in Untersuchungshaft saß, grüne Pulloverund Jogginghosen angeboten. High Fashion für den nächsten Haftprüfungstermin. Wolfgang Heß (57) ist eingefleischter Grönemeyer-Fan und sammelt seit über 40 Jahren alles,was ihm zu Herbie in die Finger kommt. Jetzt will Heß, der hauptberuflich ein Uhrenund Schmuckgeschäft betreibt, mit seinen Devotionalien ein Fanmuseum für den Musiker einrichten – und zwar im schönen Cadenberge bei Cuxhaven. Bochum wärenatürlich noch schöner gewesen. Céline Dion (51) hat als Sängerin des „Titanic“-Titelsongs einen wichtigen Beitrag zur Tür-Kontroverse in der Kenter-Schmonzette geliefert. Zur Frage also,obRose nicht Jacks Leben hätte retten können, wenn sie auf der nach dem Schiffsuntergang im eisigen Atlantik treibenden Tür ein Stück zur Seite gerutscht wäre. Kapazitäten wie James Cameron und Kate Winslet haben sich in dieser Causa ja bereits eingelassen. Dion nun, befragt vonEntertainer Jimmy Fallon, sieht die Schuld nicht etwa bei einer rutschunwilligen Rose.Diese sei doch nachweislich nicht mehr bei sich gewesen, so die Sängerin. Jack hingegen habe doch wohl keine Extra-Einladung gebraucht. Hätte er sich nicht einfach zu Rose hinaufziehen können? Nun, so Dion salomonisch, vielleicht sei er aber vomkalten Ozeanwasser auch so durchgefroren gewesen, dass er nicht mehr die Kraft dazu hatte.Bibber. (avo.) Könnte Jack noch leben? Sie weiß es doch auch nicht. IMAGO IMAGES TIERE Schwanenvater Olaf Nieß bei der Arbeit mit dem Federvieh. DPA/AXEL HEIMKEN Und tschüss: In Hamburgist am Dienstag die Schwanensaison auf der Alster zu Ende gegangen, etwa 120 Höckerschwäne wurden vonOlaf Nieß in ihrWinterquartier gebracht. Dafür stehen dem offiziell bestallten Schwanenvater einige Mitarbeiter zurVerfügung sowie zwei kräftigblaue Boote,indenen die weißen Langhälse beim Abtransportsehr fotogen zur Geltung kommen. Daserwärmt wohl nicht nur des Hanseaten Herz. Aber gut …Kommen wir zum Angeberwissen:Wussten Sie, dass es das Amt des Schwanenvaters seit 1674 gibt und Olaf Nieß damit wohl die älteste Planstelle der Stadt Hamburg besetzt? Unddass er auch für die Rettung vonWildtieren, Seuchenschutz, den Kampf gegenWilderei zuständig ist? EinTraumjob! (schl.) Gegen die Eisschmelze anfliegen Victor dreht in den Alpen seine Kreise.Der Seeadler hat es zu einiger Berühmtheit gebracht, mit einer Kamera auf dem Rücken überflog er bereits das arktische Eismeer,den Mont Blanc sowie Städte wie Köln, Paris, London oder Dubai. Victor für seine YouTube-viralen Flüge hierhin und dorthin zu transportieren, ist gewiss ein CO 2 -intensives Unterfangen, Ruhe am Regal In Neuseeland führen Supermärkte eine stille Stunde für Autisten ein. Auch andere Kunden freuen sich VonSissi Stein-Abel, Christchurch Esist zunächst eine ganz alltägliche Situation: Zwei Arbeitskollegen sind auf dem Weg in den Supermarkt. Sie plaudern angeregt über den grauen Himmel und die fehleranfällige Software imBüro. An der Drehschranke verstummt ihr Gespräch zwar nicht, aber plötzlich sprechen die beiden nur noch im Flüsterton miteinander. Ihre gedämpften Stimmen sind eine Reaktion auf die Mitteilung, die auf vier kleinen Plakaten im Eingangsbereich zu lesen ist. „Enjoy aQuiet Hour“, steht darauf. Genießen Sieeine ruhige Stunde. Jeden Mittwoch von 14.30 bis 15.30 Uhrist seit Ende Oktober in den meisten der 180 Filialen einer der größten Supermarktketten Neuseelands größtmögliche Stille angesagt –um, wie im Kleingedruckten auf den grünen Papierbögen steht, „Kunden mit sensorischen Problemen und ihren Familien zu helfen“. Einkaufen als Horrortrip Dassind in erster Linie vonAutismus und ähnlichen Entwicklungsstörungen betroffene Kinder und Erwachsene, für die ein alltäglicher Besuch im Supermarkt wegen der konstanten Reizüberflutung, die sie nicht verarbeiten können, kein audiovisuelles Erlebnis-Shopping ist, sondern ein Horrortrip. Aber auch langsame, licht- und lärmempfindliche Menschen, für die das laute Leben purer Stress bedeutet, profitieren von der Neuerung der Countdown-Supermärkte,die zum australischen Woolworths-Imperium gehören. Das, was unter dem Begriff Erlebnis-Shopping firmiert, kennt man: grelle, reflektierende Neonröhren, brüllende Babys, herumrennende Schulkinder, laute Hintergrundmusik, Gelächter und Gespräche,schallende Durchsagen, das Geräusch vonPappkartons,die beim Auffüllen der Regale aufgerissen werden, das Dingeling an der Kasse und das Quietschen der Einkaufswagen, wenn sie dutzendweise vom Parkplatz in den Vorraum gerollt werden. Kiri Hannifin von Countdown: kleine Änderungen, großer Unterschied. Während der 60 Minuten am Mittwochnachmittag – das ist die Zeit, wenn die meisten Mütter ihreKinder vonder Schule abholen und auf dem Nachhauseweg ihre Besorgungen machen –wird das grelle Licht gedimmt und unnötiger Lärm vermieden. Die Hintergrundmusik ist so leise, dass sie nur wahrnehmbar ist, wenn man die Ohrenspitzt. Durchsagen gibt’s nur bei Notfällen, die Vorräte in den Regalen werden nicht nachgefüllt, und selbst das Gebimmel an den Kassen ist nur als entferntes Klingeln wahrnehmbar. An diesem Nachmittag haben zwei junge Frauen die Plakate offenbar nicht gesehen oder nicht verstanden – auch nicht das Piktogramm mit dem Finger über dem Mund. Denn gleich hinter dem Eingang in der Obst- und Gemüseabteilung unterhalten sie sich lautstark miteinander und kurz danach auch noch am Handy. Zwei Minuten später hüpft die Tochter einer der Frauen kreischend in den Laden und verkündet eine unverständliche frohe Botschaft. „Wäre das so weitergegangen, wären wir einfach zu den Frauen gegangen und hätten mit ihnen geredet“, sagt die Mitarbeiterin beim Kundenservice der Filiale im Eastgate-Einkaufszentrum in Christ- COUNTDOWN church. Dennoch hat sich die Neuerung nicht überall herumgesprochen. „Einige Leute haben uns angesichts der spärlichen Beleuchtung schon gefragt, ob wir die Stromrechnung nicht bezahlt haben“, erzählt sie. „Ansonsten wird das Angebot sehr gut angenommen und die Kunden haben Verständnis dafür.“ Rund 80 000 Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung leben in der 4,8-Millionen-Einwohner-Nation Neuseeland. Für sie stellen Situationen, die für andere Leute völlig normal sind, eine große Herausforderung dar,und sie reagieren mit Rückzug, Hyperaktivität, Weinen oder Wutanfällen auf die geballte Ladung an Sinnesanregungen. „Als meine Tochter jünger war, war das Einkaufen eine Qual“, sagte Tanya Blakey, die bei der nationalen Autismus-Gesellschaft Autism New Zealand Aufklärungskampagnen leitet. „Aber die strafenden Blicke der Leute waren das schlimmste. Ich konnte doch nicht jedem Einzelnen erklären, dass mein Kind nicht ungezogen war, sondernbloß mit der Situation nicht zurechtkam.“ Auch eine Kollegin vonKiriHannifin, die bei Countdown für Unternehmensbelange, Sicherheit und Nachhaltigkeit zuständig ist, hat eine autistische Tochter. Als sie Hannifin von DPA/EAGLE WINGS FOUNDATION/CHOPARD gleichwohl sollte sein Einsatz über ehemaligen Gletscherregionen in den Alpen auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam machen. So lautet jedenfalls die Idee derEagleWings Foundation: schöne Bilder für den guten Zweck. DieZeitdrängt, seit 1900 hat sich das Volumen der Gletscher halbiert, seit den 80ernschmelzen die Eismassen beschleunigt. (schl.) dem Problem mit ihr beim Einkaufen erzählte, war die Idee der „Quiet Hour“ geboren. Nach einer einjährigen Testphase in einigen Filialen und überwältigend positivem Feedback wurde das zusammen mit Autism New Zealand entwickelte Konzept kürzlich landesweit eingeführt. „Wir wollen unsere Supermärkte offen und einladend für alle Neuseeländer und ihre Familien gestalten“, sagt Hannifin. „Ich hoffe,dasswir,indem wir einige kleine Änderungen vornehmen, einen großen Unterschied machen können.“ Dane Dougan, der Geschäftsführer von Autism New Zealand, meint, durch die stille Stunde werde nicht nur das Leben von Menschen mit dieser Entwicklungsstörung verbessert, sondern„es trägt auch zur Aufklärung bei, was es bedeutet, mit Autismus zu leben“. Fast wieMeditieren An diesem Mittwochnachmittag ist die Countdown-Filiale im Eastgate- Einkaufszentrum nur schwach besucht. Mütter mit lärmenden Schulkindern meiden während der stillen Stunde ganz offenbar das Geschäft; bei der Konkurrenz –das sind die Supermarkt-Ketten New World, Pak’n’Save und Four Square, die zum Marktführer Foodstuffs gehören – geht’s lebhaft und hektisch zu wie immer um diese Uhrzeit. Dafür nutzenzahlreiche Senioren, die nicht im Gedränge durch die Regalreihen rasen, sondern in ihrem eigenen Tempo einkaufen wollen, die fast idyllische Ruhe. Selbst das Personal empfindet es so. Ineinem Rundfunkbeitrag sagte David Colli, Manager einer Countdown-Filiale in Auckland: „Wenn man die Lichter aus- und die Musik abschaltet, merkt man erst, wie hell und laut ein Supermarkt ist. Diese Stunde hat eine beruhigende und wohlige Wirkung. Es ist fast wie eine Stunde Meditation.“ Sissi Stein-Abel mag die „Stille Stunde“, sie kauft gern in Ruhe ein. Lage in Österreich entspannt sich vorerst Nach den durch heftige Niederschläge ausgelösten Bergrutschen und Lawinen in Österreich haben die betroffenen Regionen eine erste Zwischenbilanz gezogen. DieRegierung des Bundeslandes Tirolschätzte die Schäden am Dienstag auf rund zehn Millionen Euro.Kärnten kündigte Hilfszahlungen in Höhe von5,5 Millionen Euro an die betroffenen Gemeinden und Bewohner an. Die Lage in den Katastrophenregionen entspannte sich, es gab aber weiter Stromausfälle und Straßensperrungen. Auch am Dienstag drohten in Oberkärnten und Osttirol Lawinen in die Täler zu krachen, zahlreiche Hänge rutschtentatsächlich ab.Die günstige Wettersituation konnte aber auch schon für Aufräumarbeiten genutzt werden. (AFP;dpa) Umstrittener Prinz Andrew verliertSponsor Derwegen Missbrauchsvorwürfen umstrittene britische Prinz Andrew (59) hat einen wichtigen Sponsor für ein Projekt verloren. DieWirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG unterstützt nicht mehr Andrews Initiative „Pitch@Palace“, wie es am Dienstag hieß. DerVertrag lief nach Angaben des Buckingham-Palastes bereits Ende Oktober aus.„Pitch@Palace“ ist ein Mentoring-Programm für Technologie-Start-ups. (dpa) Brückeneinsturz bei Toulouse: Lkw warzuschwer Die Überreste der HängebrückeinMirepoix-sur-Tarnbei Toulouse. AFP DerBrückeneinsturzimSüdwesten Frankreichs mit zwei Todesopfern wurde vermutlich durch einen zu schweren Lastwagen ausgelöst. Der am Montag in den Fluss Tarn gestürzte Lkw habe mehr als 40 Tonnen gewogen, sagte der Bürgermeister des Ortes Mirepoix-sur-Tarnam Dienstag. DasFahrzeug war damit mehr als doppelt so schwer wie das zulässige Höchstgewicht von19Tonnen auf der Hängebrücke.Der Schwerlaster diente laut örtlichen Behörden zum Transportvon Baumaschinen. Er gehörte einer Firma der Region nördlich der Großstadt Toulouse,deren Büros nach dem Unglück durchsucht wurden. Der Fahrer des Lkw kam bei dem Unglück ums Leben. Daszweite Todesopfer ist eine 15-Jährige,die mit ihrer Mutter im Auto die Brücke überquerte.Die Mutter konnte aus dem Flussgerettet werden. (AFP) Größtes Drogenlabor Russlands ausgehoben Aufeinem früheren Bauernhof in der Nähe vonMoskau hat die russische Polizei das größte Drogenlabor des Landes ausgehoben. Diefabrikähnliche Anlage sei für die monatliche Produktion vonanderthalb Tonnen synthetischer Drogen ausgerichtet gewesen, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums.Dortseien tonnenweise Chemikalien für die Herstellung der Drogen sowie fertige Ware sichergestellt worden. (AFP)
Sonderveröffentlichung Nr.1|<strong>20.11.2019</strong> ERLEBNIS WASSER Das Magazin für Sport, Freizeit und Erholung am Wasser Boot &Fun 2019 Die ganze Welt des Wassersports Let’s GoFishing Alle Trends: AngelWelt und AngelBoot Haus auf dem See Hausboote bieten ein besonderes Vergnügen