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#365-375 2010

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September KONTAKT <strong>2010</strong><br />

Start ins neue Arbeitsj ahr<br />

Bereits im Jahr 1966 prägte Karl Rahner den Satz: „Der<br />

Fromme von morgen wird ein Mystiker sein ...". Dieses<br />

Wort vom Frommen der Zukunft war ursprünglich so gemeint,<br />

dass es auf die Glaubensüberzeugung und —entscheidung des<br />

Einzelnen ankommen wird. Das Christsein wird also nicht<br />

mehr vom Milieu,<br />

den Bräuchen<br />

oder den gesellschaftlichen<br />

Beziehungen<br />

getragen werden.<br />

Die alten Formen<br />

werden für<br />

Kirche sein nicht<br />

ausreichen.<br />

Ein Christ der<br />

Zukunft wird aber<br />

sicher nicht isoliert<br />

sein können. Er<br />

braucht eine Gemeinschaft,<br />

die<br />

ihn zum Glauben<br />

anstiftet, ihn mitnimmt<br />

und trägt<br />

und auch aushält.<br />

Christ sein, Glau-<br />

Startschuss ...<br />

ben leben kann<br />

man nicht allein,<br />

sondern nur in einer Gemeinschaft.<br />

Das Bild der Kirche hat sich in den letzten Jahrzehnten<br />

ziemlich gewandelt. Hat sich früher alles um den Pfarrer<br />

gedreht, so arbeiten bereits jetzt in vielen Pfarren getaufte<br />

und gefirmte Christinnen und Christen mit und übernehmen<br />

immer mehr Verantwortung.<br />

Untergang oder Übergang — Antworten auf diese Frage<br />

finden wir im Evangelium, wo Jesus selbst sagt: „Himmel<br />

und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht<br />

vergehen".<br />

Im Mai durfte ich in Mariazell am eGR-Kongress<br />

teilnehmen, der unter dem Motto: „Wo Gott ist, da ist<br />

Zukunft" stand. Es war eine gute Begegnung, eine Stärkung<br />

im Glauben. Dabei ist immer wieder deutlich geworden,<br />

dass die Pfarren bei allem Ringen um Reformen mehr<br />

sind als gute Dienstleistungsanbieter. Pfarren sind Orte der<br />

Sinnsuche ebenso wie Orte des Konflikts und der gelebten<br />

Nächstenliebe. Übereinstimmender Tenor: „Es gibt sie<br />

in unseren Pfarrgemeinden, die Samariter von heute, die<br />

verbinden und heilen. Es sind dies Zeugen einer Liebe, die<br />

nicht rechnet, sondern gibt."<br />

besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch<br />

Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi."<br />

Diese Worte sollten uns allen als Leitmotiv dienen und in<br />

diesem Sinne müssen Pfarren einen neuen Gleichklang finden.<br />

Ich meine, dass wir die Sorgen und Nöte, die Zukunftsängste<br />

unserer Mitmenschen sehr ernst nehmen und als Christen<br />

helfen müssen, wo es 1nur möglich ist. Für dieses Immer<br />

-mehr-Mensch-<br />

Werden, dieses<br />

Reifen im<br />

Glauben, schenkt<br />

uns Gott Zeit.<br />

„Zeit ist Gnade".<br />

Es gilt also die<br />

uns geschenkte<br />

Zeit zu nutzen.<br />

Feuer neu<br />

entfachen<br />

Traurig und enttäuscht<br />

machen<br />

mich die vielen<br />

fidDas<br />

Kirchenaustritte.<br />

Ich frage mich,<br />

worum geht es<br />

diesen Menschen?<br />

„Glaubenskrise<br />

Protest -verhal<br />

ten?"<br />

Schrecklich wäre<br />

es, wenn wir als<br />

seine Kirche in unserer Zeit keine Antworten auf die vielen<br />

Lebensfragen vermitteln könnten. Es wird wohl an uns allen<br />

liegen, wie wir zu diesen Menschen, die verärgert und verletzt<br />

worden sind, wieder einen neuen Zugang finden. Hier sind<br />

Geduld und differenzierte Betrachtung erforderlich.<br />

..für unsere Pfarre. Mit neuem Mut, frischen Ideen und großen Plänen geht es nach den<br />

Sommerferien in unseren Arbeitskreisen wieder los. Unterstützen Sie uns - im Gebet,<br />

durch Ihr Dabeisein, vielleicht sogar, indem Sie mitmachen?<br />

Wichtig scheint mir, dass wir in der heutigen Zeit, bei allen<br />

Unannehmlichkeiten, die gerade in den letzten Monaten<br />

geschehen sind, das Positive von Kirche, vom Reich Gottes<br />

nicht einfach zudecken. Für unsere Kirche, ja für unseren<br />

Glauben als Christen, wird es besonders in den nächsten<br />

Monaten und Jahren notwendig sein, dass wir als Getaufte<br />

und Gefirmte unsere Ideen und Anliegen einbringen und<br />

durch unser Reden und Tun, durch unser Leben, immer<br />

mehr Glaubenszeugen werden. Nur im Miteinander<br />

ist es möglich, dass das Reich Gottes lebendig werden<br />

kann. Wir dürfen mitbauen' an seiner Kirche. Gott lädt<br />

jedemn ein. Er ist der Bauherr. Lassen wir uns von ihm<br />

in den Dienst nehmen. Ich traue mir zu sagen, dass dann<br />

auch in Zukunft unser Pfarrleben einladend, lebendig und<br />

abwechslungsreich sein wird.<br />

Das in den letzten Wochen oft zitierte Konzilsdokument<br />

„Gaudium et spes" beginnt mit den Worten: „Freude und<br />

Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute,<br />

Ihr Diakon Peter

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