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#365-375 2010

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Dezember KONTAKT <strong>2010</strong><br />

ADVENT — ÖFFNET die TÜR<br />

Die Adventzeit ist wie eine Drehtür zwischen<br />

Vergangenheit und Gegenwart, indem unser<br />

Warten auf die Wiederkehr Christi mit dem<br />

früheren Warten auf das Kommen des Messias<br />

verschmilzt. Der Liturgiekreis unserer Pfarre hat<br />

für heuer die Adventzeit unter das Motto: „Öffnet<br />

die Tür" gestellt. So etwas wie Tore wollen die<br />

vier Adventsonntage für uns sein. Sie öffnen sich<br />

nur langsam, so nach und nach. Sie wollen uns<br />

herausfordern nachzudenken. Sie wollen uns bereit<br />

machen, zu Weihnachten, die Ankunft Gottes in<br />

unserer Welt zu feiern. Ohne Vorbereitung laufen<br />

wir Gefahr, das große Fest zu verpassen. Bei all dem<br />

Trubel in der „ach so stillen Zeit" laufen wir Gefahr,<br />

das Entscheidende zu übersehen: das schlichte, kleine<br />

Kind in der Krippe. Das Kind, das jedem Menschen<br />

zusagt: „Ich bin gekommen, damit du das Leben hast<br />

und es in Fülle hast".<br />

Seid wachsam:<br />

Christen sollen wachsam<br />

sein, obwohl auch sie<br />

nicht die Stunde wissen;<br />

sie sollen sich bereithalten,<br />

obwohl auch sie vom<br />

unerwarteten Kommen<br />

des Menschensohnes<br />

‘1-<br />

überrascht sein werden.<br />

Wie aber sieht solches Wachsamsein aus und solches<br />

Sich-Bereithalten? Zum einen gilt es, die Zeichen der<br />

Zeit zu erkennen und zu verstehen. Die Welt- und<br />

Menschheitsgeschichte geht einem Ziel entgegen:<br />

der Vollendung und Umwandlung in Christus, dem<br />

Alpha und Omega. Nicht apokalyptische Ängste<br />

gilt es zu schüren, sondern es geht darum, dass wir<br />

in der Gegenwart des lebendigen und doch noch<br />

verborgenen Gottes leben, in Verantwortung für<br />

seine Schöpfung, für das Leben und Überleben der<br />

Menschheit, in tätiger Sorge und in zuversichtlicher<br />

Hoffnung zugleich.<br />

0<br />

Kehrt um: Der Herr<br />

ir____ ist ein barmherziger und<br />

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gütiger Gott, langmütig,<br />

reich an Huld und Treue.<br />

Und weil Gottes Langmut<br />

so bewundernswert ist,<br />

wird uns in der Gnadenzeit<br />

des Advents die Chance<br />

angeboten, unsere Lebensorientierung zu überprüfen.<br />

Der Herr will, dass alle zur Umkehr finden. Wir<br />

sollen auf den Weg zurückfinden, der uns durch<br />

Gottes Weisung angezeigt ist: die beiden Arme der<br />

Liebe auszustrecken, den einen, der Gott umfasst,<br />

und den anderen, der sich dem Nächsten zuwendet.<br />

Sinn und Erfüllung, also umfassende Orientierung<br />

für das Leben, gibt es nur von Gott her, von einem<br />

Gott, der das Sinnen und Trachten von uns Menschen<br />

kennt, der um unsere Schwachheit weiß und helfend<br />

und heilend uns gegenübertritt. Wir dürfen mitbauen<br />

am Reich Gottes hier auf Erden, einem Reich des<br />

Friedens, der Liebe, des Vertrauens und der Toleranz.<br />

Darum: „Kehrt um!"<br />

Freuet euch: „Freut<br />

euch im Herrn zu jeder<br />

Zeit! Noch einmal sage<br />

ich: Freut euch! Denn<br />

der Herr ist nahe." Dieser<br />

Eröffnungsvers steht als<br />

Überschrift an diesem 3.<br />

Adventsonntag. Es ist die<br />

Freude über Gottes Barmherzigkeit und Liebe! Gott<br />

ist uns nahe. Er lässt uns nicht allein, auch wenn wir<br />

schuldig geworden sind. Freuen wir uns? Freude kann<br />

nicht befohlen werden; sie stellt sich dort ein, wo<br />

Menschen von ihren inneren und äußeren Zwängen<br />

befreit werden und sich in Freiheit entfalten können.<br />

Wir sind aufgerufen zu erkennen, dass Gott es mit<br />

jeder/m von uns gut meint und dass wir seiner Liebe,<br />

Gnade und Barmherzigkeit unser Leben anvertrauen<br />

dürfen.<br />

Gott mit uns: Ein<br />

jüdisches Sprichwort sagt:<br />

„Gott wohnt, wo man ihn<br />

einlässt." Erwarten wir<br />

wirklich das Kommen<br />

des Gottessohns und ist<br />

uns bewusst, dass durch<br />

die Geburt Jesu „Gott —<br />

mit — uns" zum Wegbegleiter unseres ganzen Lebens<br />

geworden ist? Advent: das ist unsere Sehnsucht, uns<br />

auf andere verlassen zu können, ohne verlassen zu<br />

werden. Gott ist ein treuer Gott. Auch wenn wir ihn<br />

verlassen, er verlässt uns nie.<br />

Ich wünsche uns allen einen gesegneten Advent,<br />

damit das Fest wirklich stattfindet.<br />

Ihr Diakon Peter

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