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#365-375 2010

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September KONTAKT <strong>2010</strong><br />

33. Fußwallfahrt nach Mariazell<br />

„ Wo ein Wille, da ein Weg", ein „Neuer" berichtet<br />

Zu Fuß von Güssing nach Mariazell? Täglich ca.<br />

40 km über Berg und Tal und das in vier Tagen?<br />

Warum tue ich mir so etwas an? Diese und ähnliche<br />

Fragen beschäftigten mich schon lange.<br />

Ein persönliches Ereignis stimmte mich eines Tages<br />

um, ich will mitmachen und meldete mich an.<br />

So einfach geht das nicht: „Da ist schon ein<br />

entsprechendes Training notwendig", so unisono<br />

die Aussagen von Gerhard Krammer und Peter<br />

Marakovits. Also beginne ich mit dem Marschtraining<br />

in der Gruppe. Ich kenne nun die Wald- und<br />

Wiesenwege in der Umgebung Güssings bestens<br />

und lerne dabei auch die „alten" gut trainierten und<br />

langjährigen Fußwallfahrer kennen. Durchwegs<br />

überaus nette und freundliche Leute.<br />

Ein neues Schuhwerk, entsprechende Regenbekleidung<br />

und Ausrüstung wird angeschafft. Jetzt<br />

kann es losgehen. Der Abmarschtag rückt immer<br />

näher. Werde ich es mit meinem, doch vorgerückten<br />

Alter schaffen?<br />

Donnerstag, 3.45 Uhr, Treibunkt vor der Kirche,<br />

Gottesdienst und Verabschiedung, dann geht's los.<br />

37 Wallfahrer machen sich auf den Weg. Voraus das<br />

Kreuz mit dem Korpus, ich als Neuer mitten drin. Es<br />

geht zügig über Bocksdorf, Stegersbach dann entlang<br />

des Lafnitztales nach St. Magdalena. Wir machen<br />

öfters Station, singen und beten den Rosenkranz. Die<br />

Zeit vergeht, die Fußsohlen brennen, die Beinmuskeln<br />

machen sich bemerkbar und ich frage mich zum ersten<br />

Mal: „Warum mache ich das?" Erschöpft erreichen<br />

wir am Abend das Quartier in Hartberg. Ich freue<br />

mich, dieser Tag ist geschafft. „Freue dich nicht zu<br />

früh, morgen geht es über den Masenberg", so baut<br />

mich unser Streckenführer Peter auf.<br />

Freitag, 5.00 Uhr früh Abmarsch. Nach ca.<br />

vier Stunden stetigen Anstiegs erreichen wir die<br />

Kernstockhütte in 1260m Höhe. Unser Begleitfahrzeug<br />

ist schon da, Bruder Paul sorgt für unser leibliches<br />

Wohl. Bei leichtem Regen geht es weiter über den<br />

Kreuzwirt, Strallegg nach Fischbach. Wir kommen<br />

dort erst gegen 8.00 Uhr abends an. Ich bin geschafft.<br />

Es war der längste Tag mit den meisten Höhenmetern.<br />

Bei vielen von uns tauchen die ersten Probleme auf.<br />

Alle helfen zusammen, jeder unterstützt jeden.<br />

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