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#365-375 2010

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März KONTAKT <strong>2010</strong><br />

Faschingspredigt (Auszug)<br />

Der Winter ist noch nicht vergangen,<br />

auch wenn wir schon danach verlangen,<br />

dass die Natur wird wieder grün<br />

und auch die ersten Sträucher blühn.<br />

Ein Wunderwerk ist doch die Schöpfung.<br />

Im Menschen keimt da neue Hoffnung.<br />

Wenn Jesus spricht vom Gottesreich -<br />

die Natur dient oft für einen Vergleich.<br />

Das taten schon die alten Propheten<br />

in ihren Reden und Gebeten.<br />

So nahm Jeremia in der Lesung<br />

den Baum als Bild zur Lebensdeutung.<br />

Der Mann, der wie ein kahler Strauch -<br />

er meint da weder Haupt noch Bauch -<br />

auf diese Welt sein Leben baut,<br />

indem er nur dem Menschen traut<br />

Im zweiten Bild ein Lebensbaum,<br />

der Mensch im Leben Gott gibt Raum.<br />

Er ist gepflanzt in guter Erde,<br />

damit aus ihm auch etwas werde.<br />

Zwei Menschen hat der Prophet verglichen:<br />

Menschen, die noch nicht verblichen.<br />

Es geht hier nicht um Mann und Frau:<br />

Um Söhne oder Töchter, ihr wißt's genau!<br />

Der Prophet spricht vom Vertrauen,<br />

von Leuten, die auf Menschen bauen.<br />

Auf schwaches Fleisch sich wollen stützen,<br />

bis sie dann liegen in den Pfützen.<br />

Wem schenken wir unser Vertrauen?<br />

Worauf können wir unser Leben bauen?<br />

Da bleibt einem wohl die Qual!<br />

Auch bei der kommenden Landtagswahl.<br />

Die Rotbuche an der Spitze sitzt,<br />

vor Sorge, dass die Absolute schmilzt.<br />

Die Schwarzerle steht im Hintergrund,<br />

und bläst mit der Trompete im Mund.<br />

Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühn!<br />

Ein gsunder Baum sich kleidet grün.<br />

Hat nichts zu tun mit dem Messgewand,<br />

das gehört nun mal zum Priesterstand.<br />

Große Hoffnung sich die Blaufichte macht,<br />

in ihrer selbstherrlichen Pracht.<br />

Orangenbäume wachsen nicht im Land,<br />

soweit mir sagt mein Hausverstand.<br />

Die Bäume in die Höhe ranken,<br />

fast so hoch wie manche Banken.<br />

Bäume, die im Sumpf sich weiden,<br />

stehen da wie Trauerweiden.<br />

Verflucht der Mann, der auf Menschen vertraut!<br />

Dies musste erkennen, wer auf Hypo gebaut.<br />

Da sagt doch der Herr: „Weh euch, die ihr reich seid!<br />

In Wahrheit geschieht euch doch kein Leid."<br />

Denn: Der Papa wird's schon richten,<br />

des gehört zu seinen Pflichten.<br />

So sagt es doch ein alter Spruch:<br />

das Vaterland rettet den Fluch.<br />

Wer auf Menschen vertraut,<br />

der hat auf Sand gebaut.<br />

Dies musste erfahren Frau Minister Fekter,<br />

sie sollte doch sein etwas korrekter.<br />

Wie waren einst die Menschen froh!<br />

Der Eiserne Vorhang endlich entfloh!<br />

Und in Berlin die Mauer zerfiel,<br />

zu Ende war ein Trauerspiel.<br />

Doch Vorhang weg und Mauerfall!<br />

Das geschah leider nicht überall.<br />

Die Menschen oft im Herzen bauen,<br />

ganz gewaltig extreme Mauern.<br />

So auch gegen die Asylanten,<br />

die in ihrer Not sich an uns wandten.<br />

Da fehlt es wohl an Gottvertrauen,<br />

den Männern und den lieben Frauen.<br />

Seht doch auf unseren Landespatron,<br />

er hatte keine Aversion<br />

Mit großem Eifer war Martin Christ,<br />

das was man heute oft vermisst.<br />

Er teilte gerne mit den Armen,<br />

denn er hatte viel Erbarmen.<br />

Gesegnet, der auf den Herrn sich verlässt,<br />

so schreitet er zum himmlischen Fest.<br />

Nun, wir müssen keine Christbäume sein,<br />

die glitzern wie ein Heiligenschein.<br />

Der Mensch soll stehen mit beiden Füßen<br />

auf dieser Erde, manches büßen.<br />

Doch auch wie Äste sich erheben<br />

soll er ausrichten Geist und Leben.<br />

Zu Gott, der wahres Leben gibt,<br />

und dich schon immer hat geliebt.<br />

Der Mensch beginnt dann auch zu blühn.<br />

Die Blätter fangen an zu grün.<br />

Die Liebe wird in ihm erglühn,<br />

denn heute ist ja Valentin.<br />

Er ist der Liebenden Patron,<br />

doch nicht für jede Paar-Fusion.<br />

Wohl gilts zu unterscheiden noch,<br />

ob Partnerschaft oder Ehejoch.<br />

Ich wünsch euch allen frohe Tage<br />

Am Mittwoch stellt's euch auf die Waage,<br />

denn dann beginnt die Fastenzeit,<br />

doch bleiben darf die Heiterkeit<br />

P. Raphael<br />

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