#365-375 2010

Mai KONTAKT 2010
Hat die Kirche
ein Ablaufdatum?
Geht die Kirche unter? - Wir wissen zwar
nicht, wie viele Katholiken in den letzten
Monaten aus der Kirche ausgetreten sind.
Doch deutlich sehen kann man, wie hoch das
Durchschnittsalter der Kirchgänger beim
sonntäglichen Gottesdienst ist. Die Jungen
bleiben vielfach aus.
die eine persönliche Gotteserfahrung gemacht
und entdeckt haben, was Gott ihnen und allen
Menschen anbietet. Nur das ist der Grund für
sie, immer neu und unverdrossen Gott in der
Kirche zu suchen und seine Hilfe auch in
Notzeiten zu erfahren, während manche andere
depressiv werden oder sich ängstigen.
Ohne die Erfahrung des lebendigen Gottes
und seiner wirksamen Liebe kann man. die
Turbulenzen in der Kirche, aber auch im eigenen
Leben kaum guten Mutes überstehen.
Aber diese beglückende Erfahrung kann jeder
machen, der Gott ehrlich und beständig darum
bittet. Wenn wir untreu sind, bleibt er doch
treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen.
(2Tim 2:13).
Daniel Kulovits
Wird die Kirche also aussterben? - Nein!
Sie hat die Verheißung Gottes, dass sie weder
durch äußere Gegner noch infolge innerer
Schwächen untergehen wird. Das sicher nicht.
Aber momentan befindet sie sich in einer tiefen
Krise (und das nicht nur wegen berechtigter
und unberechtigter Missbrauchsvorwürfe).
Die Anzahl der Kirchenmitglieder schrumpft
zusehends, und der Tiefpunkt ist noch nicht
erreicht.
Mich erstaunt es aber nicht, dass Menschen
die Kirche verlassen, wenn sie nicht
entdecken konnten, was die echten Schätze
der Kirche sind, was in der Kirche zu bekommen
ist. Wozu sollten sie in einem „Verein"
sein, von dem sie nichts haben? Wozu
sollten sie Mitgliedsbeitrag (Kirchensteuer)
zahlen, wenn sie den Eindruck haben, es lohnt
sich nicht? Dann ist es nur logisch, sich vom
Verein zu trennen und aus der Kirche auszutreten.
Wer jedoch die Erfahrung gemacht hat,
dass in der Kirche nicht nur schwache Menschen
sind, sondern dass Gott selbst in ihr am
Werk ist und seine Hilfe anbietet, der wird die
Kirche nicht verlassen, auch dann nicht, wenn
sie (auch aus eigener Schuld) stürmische Zeiten
erlebt.
Die „Volkskirche" hat in Zeiten wie diesen
keine große Zukunft zu erwarten. Wohl
aber kann eine Kirche allmählich wieder entstehen,
in der Christen zusammenkommen,
Was bedeutet Dreifaltigkeit für uns?
Dass Gott die Welt geschaffen hat, dass er in Gestalt
seines Sohnes Jesus das Leben auf Erden mit den Menschen
geteilt hat und dass er in Gestalt des Heiligen Geistes
jetzt bei uns ist. Gott lebt in Beziehung - mit seinem
Sohn, mit seinem Geist. Und wie er selbst in Beziehung
lebt, so lebt er mit uns in Beziehung. Gott ist kein fernes
Wesen, das auf seinem Platz ruht. „ Gott ist gesellig", hat
Gilbert Keith Chesterton gesagt, er ist gesellig wie jeder
Mensch.
Leben ist nur möglich in Beziehung zu anderen. Das gilt
für unseren Gott, das gilt für Menschen. Und das bedeutet:
Gott ist nie fern. Gott ist immer nah. „Seid gewiss: Ich
bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt."
Impressum:
KONTAKT - Pfarrblatt
Güssing
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e-mail: pfarre.guessing@franziskaner.at
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Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der
Autorinnen wieder. Beiträge, Leserbriefe, Berichte, Fotos
und Anregungen, die bis 15. Mai bei der Redaktion eintreffen,
werden nach Möglichkeit berücksichtigt und veröffentlicht.
Danke.
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