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#365-375 2010

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April KONTAKT 2008<br />

Maria<br />

(Anbetung — Gottesmutter — Jungfrau — Aufnahme<br />

in den Himmel)<br />

Anbetung - Es ist total unsinnig zu behaupten,<br />

wir Katholiken würden Maria anbeten. Auch der<br />

katholische Christ betet nur Gott an. Als gläubige<br />

Christen dürfen wir jedoch eine besondere Verehrung,<br />

Liebe und Hinneigung zur Mutter unseres<br />

Herrn entwickeln. Zu unterscheiden von der Anbetung<br />

Gottes ist das Gebet zu Maria und den<br />

Heiligen. Es gehört zu den Grundregeln des Lebens,<br />

dass ein Mensch für den anderen bei Gott<br />

etwas „tun" kann; das gilt für evangelische wie<br />

katholische Christen. Von daher erklärt sich auch<br />

das Fest „Allerheiligen". Nach<br />

unserem Verständnis sind unsere<br />

Verstorbenen, die das Leben bei<br />

Gott haben, dennoch in enger<br />

Verbindung mit uns hier auf Erden.<br />

So wie wir hier auf Erden für<br />

ihr Seelenheil beten, so können<br />

auch sie im Himmel für uns Fürsprecher<br />

und Bittsteller bei Gott<br />

sein. Maria und die Heiligen können<br />

bei Gott für die Kirche und<br />

mit der Kirche Fürbitte einlegen.<br />

Also nochmals, Maria wird nicht<br />

angebetet, wie der dreifaltige Gott,<br />

sondern wir beten zu ihr und das<br />

ist ein Unterschied. „BITTE für<br />

UNS", das sagt doch alles. Maria<br />

ist Fürsprecherin und Helferin. Dennoch ist sie ein<br />

Geschöpf und kann deshalb nicht angebetet werden.<br />

Maria ist auch nicht die 4. (womöglich weibliche)<br />

göttliche Person. Wenn sie verehrt wird,<br />

dann deshalb, weil Gott besonders gnadenvoll in<br />

ihr gewirkt hat und sie uns — wie dem Johannes<br />

unter dem Kreuz — zur Mutter gegeben hat. Warum<br />

sollte es einem Menschen nicht wohlgefällig<br />

sein, wenn er seine Mutter verehrt?<br />

Gottesmutter - Mutter Jesu<br />

Von Anfang an gab es eine besondere Verehrung<br />

der Mutter Jesu, Maria. Das zeigt sich in den A-<br />

pokryphen der frühchristlichen Zeit, die von der<br />

Kirche nicht in den Kanon der biblischen Schriften<br />

aufgenommen wurden, aber überliefert waren.<br />

Die römisch-katholische Kirche wie die Ostkirche<br />

bezogen die apokryphen Texte über Maria in ihre<br />

Lehre ein. Das Konzil von Ephesus hat Maria als<br />

„Gottesgebärerin" (gr. Theotokos) bezeichnet und<br />

dogmatisiert. Dabei ging es ursprünglich weniger<br />

um die Frage, wer Maria sei, sondern vielmehr um<br />

die Frage, ob Jesus von Nazareth GOTT sei. Der<br />

Begriff „Gottesgebärerin" oder „Gottesmutter"<br />

sollte klarstellen, dass Jesus Christus „wahrer<br />

Mensch und wahrer Gott" sei. Millionen wollen<br />

die Gottesmutter zur Miterlöserin erheben, aber<br />

Maria war anders. Sie hörte die Ankündigung<br />

dessen, was auf sie zukommen soll, und fragte<br />

nach. Sie fragt den Engel, wie das denn geschehen<br />

soll. Sie vertraut dem Anruf Gottes und als Glaubende<br />

stimmt sie aus eigener freier Entscheidung<br />

zu.<br />

Jungfrau - Jesus wurde nach der neutestamentlichen<br />

Überlieferung durch den Heiligen Geist<br />

gezeugt, als Maria Jungfrau war; sie hatte vor<br />

seiner Geburt mit keinem Mann verkehrt. Betrachten<br />

wir die Allmacht des Schöpfergottes, so<br />

fällt mir dazu der Satz ein: „Denn für Gott ist<br />

nichts unmöglich." Die Aussage über<br />

die Jungfräulichkeit bringt aber auch<br />

zum Ausdruck, dass mit der Geburt Jesu,<br />

dem Christus, eine neue Schöpfung beginnt.<br />

Unbefleckte Empfängnis - Maria war<br />

schon im Moment ihrer eigenen Empfängnis<br />

im Leib ihrer Mutter Anna von<br />

der Erbsünde befreit. D.h. Maria, die<br />

Frau, die Gott als Mensch geboren hat,<br />

hat zu Lebzeiten an der Erbsünde keinen<br />

Anteil gehabt. Verwechselt wird diese<br />

Thematik oft mit der Art und Weise der<br />

Zeugung Marias selbst. Sie einen<br />

gewöhnlichen menschlichen Vater, Joachim.<br />

Auch das Dogma der Jungfrauengeburt<br />

wird manchmal mit dem der Unbefleckten<br />

Empfängnis verwechselt.<br />

Leibliche Aufnahme in den Himmel - Hiezu<br />

muss gesagt werden, dass die Mariendogmen in<br />

ihrem Kern Aussagen über Jesus Christus sind.<br />

Maria ist bereits bei Gott vollendet, wie alle Menschen<br />

einmal vollendet werden sollen. Warum, so<br />

frage ich mich, tut es manchen weh, wenn wir mit<br />

dem Blick auf Maria darauf hinweisen, was Gott<br />

mit seinen Kindern vorhat?<br />

Wallfahrten — Rosenkranz: Unzählige Menschen<br />

haben in ihrem Leben durch eine Wallfahrt<br />

neuen Mut und Sinn für ihr Leben gefunden. Maria,<br />

die Trösterin der Betrübten, Maria, die Königin<br />

des Friedens, Maria, die Schwester im Glauben,<br />

Maria, unsere Mutter, die uns an der Hand<br />

nimmt und hinführt zu ihrem Sohn. Warum sollen<br />

wir ihr nicht vertrauen? Eine gute Mutter lässt ihre<br />

Kinder nicht im Stich. Sie hilft uns und führt uns<br />

durch die Nöte und Traurigkeit unserer Zeit, zu<br />

Jesus Christus, ihrem Sohn, der allein unser Herr<br />

und Gott ist. In diesem Sinne freue ich mich schon<br />

auf die vielen Maiandachten und Wallfahrten.<br />

Ihr Diakon Peter.<br />

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