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April KONTAKT 2008<br />
Maria<br />
(Anbetung — Gottesmutter — Jungfrau — Aufnahme<br />
in den Himmel)<br />
Anbetung - Es ist total unsinnig zu behaupten,<br />
wir Katholiken würden Maria anbeten. Auch der<br />
katholische Christ betet nur Gott an. Als gläubige<br />
Christen dürfen wir jedoch eine besondere Verehrung,<br />
Liebe und Hinneigung zur Mutter unseres<br />
Herrn entwickeln. Zu unterscheiden von der Anbetung<br />
Gottes ist das Gebet zu Maria und den<br />
Heiligen. Es gehört zu den Grundregeln des Lebens,<br />
dass ein Mensch für den anderen bei Gott<br />
etwas „tun" kann; das gilt für evangelische wie<br />
katholische Christen. Von daher erklärt sich auch<br />
das Fest „Allerheiligen". Nach<br />
unserem Verständnis sind unsere<br />
Verstorbenen, die das Leben bei<br />
Gott haben, dennoch in enger<br />
Verbindung mit uns hier auf Erden.<br />
So wie wir hier auf Erden für<br />
ihr Seelenheil beten, so können<br />
auch sie im Himmel für uns Fürsprecher<br />
und Bittsteller bei Gott<br />
sein. Maria und die Heiligen können<br />
bei Gott für die Kirche und<br />
mit der Kirche Fürbitte einlegen.<br />
Also nochmals, Maria wird nicht<br />
angebetet, wie der dreifaltige Gott,<br />
sondern wir beten zu ihr und das<br />
ist ein Unterschied. „BITTE für<br />
UNS", das sagt doch alles. Maria<br />
ist Fürsprecherin und Helferin. Dennoch ist sie ein<br />
Geschöpf und kann deshalb nicht angebetet werden.<br />
Maria ist auch nicht die 4. (womöglich weibliche)<br />
göttliche Person. Wenn sie verehrt wird,<br />
dann deshalb, weil Gott besonders gnadenvoll in<br />
ihr gewirkt hat und sie uns — wie dem Johannes<br />
unter dem Kreuz — zur Mutter gegeben hat. Warum<br />
sollte es einem Menschen nicht wohlgefällig<br />
sein, wenn er seine Mutter verehrt?<br />
Gottesmutter - Mutter Jesu<br />
Von Anfang an gab es eine besondere Verehrung<br />
der Mutter Jesu, Maria. Das zeigt sich in den A-<br />
pokryphen der frühchristlichen Zeit, die von der<br />
Kirche nicht in den Kanon der biblischen Schriften<br />
aufgenommen wurden, aber überliefert waren.<br />
Die römisch-katholische Kirche wie die Ostkirche<br />
bezogen die apokryphen Texte über Maria in ihre<br />
Lehre ein. Das Konzil von Ephesus hat Maria als<br />
„Gottesgebärerin" (gr. Theotokos) bezeichnet und<br />
dogmatisiert. Dabei ging es ursprünglich weniger<br />
um die Frage, wer Maria sei, sondern vielmehr um<br />
die Frage, ob Jesus von Nazareth GOTT sei. Der<br />
Begriff „Gottesgebärerin" oder „Gottesmutter"<br />
sollte klarstellen, dass Jesus Christus „wahrer<br />
Mensch und wahrer Gott" sei. Millionen wollen<br />
die Gottesmutter zur Miterlöserin erheben, aber<br />
Maria war anders. Sie hörte die Ankündigung<br />
dessen, was auf sie zukommen soll, und fragte<br />
nach. Sie fragt den Engel, wie das denn geschehen<br />
soll. Sie vertraut dem Anruf Gottes und als Glaubende<br />
stimmt sie aus eigener freier Entscheidung<br />
zu.<br />
Jungfrau - Jesus wurde nach der neutestamentlichen<br />
Überlieferung durch den Heiligen Geist<br />
gezeugt, als Maria Jungfrau war; sie hatte vor<br />
seiner Geburt mit keinem Mann verkehrt. Betrachten<br />
wir die Allmacht des Schöpfergottes, so<br />
fällt mir dazu der Satz ein: „Denn für Gott ist<br />
nichts unmöglich." Die Aussage über<br />
die Jungfräulichkeit bringt aber auch<br />
zum Ausdruck, dass mit der Geburt Jesu,<br />
dem Christus, eine neue Schöpfung beginnt.<br />
Unbefleckte Empfängnis - Maria war<br />
schon im Moment ihrer eigenen Empfängnis<br />
im Leib ihrer Mutter Anna von<br />
der Erbsünde befreit. D.h. Maria, die<br />
Frau, die Gott als Mensch geboren hat,<br />
hat zu Lebzeiten an der Erbsünde keinen<br />
Anteil gehabt. Verwechselt wird diese<br />
Thematik oft mit der Art und Weise der<br />
Zeugung Marias selbst. Sie einen<br />
gewöhnlichen menschlichen Vater, Joachim.<br />
Auch das Dogma der Jungfrauengeburt<br />
wird manchmal mit dem der Unbefleckten<br />
Empfängnis verwechselt.<br />
Leibliche Aufnahme in den Himmel - Hiezu<br />
muss gesagt werden, dass die Mariendogmen in<br />
ihrem Kern Aussagen über Jesus Christus sind.<br />
Maria ist bereits bei Gott vollendet, wie alle Menschen<br />
einmal vollendet werden sollen. Warum, so<br />
frage ich mich, tut es manchen weh, wenn wir mit<br />
dem Blick auf Maria darauf hinweisen, was Gott<br />
mit seinen Kindern vorhat?<br />
Wallfahrten — Rosenkranz: Unzählige Menschen<br />
haben in ihrem Leben durch eine Wallfahrt<br />
neuen Mut und Sinn für ihr Leben gefunden. Maria,<br />
die Trösterin der Betrübten, Maria, die Königin<br />
des Friedens, Maria, die Schwester im Glauben,<br />
Maria, unsere Mutter, die uns an der Hand<br />
nimmt und hinführt zu ihrem Sohn. Warum sollen<br />
wir ihr nicht vertrauen? Eine gute Mutter lässt ihre<br />
Kinder nicht im Stich. Sie hilft uns und führt uns<br />
durch die Nöte und Traurigkeit unserer Zeit, zu<br />
Jesus Christus, ihrem Sohn, der allein unser Herr<br />
und Gott ist. In diesem Sinne freue ich mich schon<br />
auf die vielen Maiandachten und Wallfahrten.<br />
Ihr Diakon Peter.<br />
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