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ahoi! norderney Magazin #31

Das Magazin für Norderney Urlauber.

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oder „der faulste Job der Welt“

eingeben.

Rund 20 verschiedene Jobs hat Hanna seit

ihrem Abitur gemacht - zieht man die reinen

Brot-und-Butter-Jobs ab, immer „irgendwas

mit Medien“. Während des Studiums arbeitet

sie zum Beispiel ein Semester lang in Südafrika

für das Kapstadt Magazin und in Kanada

für das Ottawa Life Magazine; für einen Job im

Marketing eines Reiseveranstalters zieht sie

2017 nach Köln, wechselt kurz darauf in die

TV-Branche; für die Produktionsfirma Fandango

arbeitet sie als Redakteurin bei einer Erfindershow,

als diese eingestellt wird, bei der trashigen

Sozialdoku „Auf fremden Sofas“; damit

war der Einstieg geschafft - und weil sie mehr

Comedy und Studioproduktion machen möchte,

switcht sie zum Produktionsgiganten Brainpool,

wo sie zuletzt für die „Faisal Kawusi Show“ im

Einsatz ist. „Die schnellen Wechsel sind in der

Branche nicht untypisch“, erklärt Hanna. „Du

bist fix angestellt, aber immer nur projektgebunden

mit kurzen Verträgen.“ Direkt nach

dem Studium wollten ihr manche Arbeitgeber

im Bewerbungsgespräch statt der festen Stelle

erstmal ein Praktikum oder Traineeprogramm

andienen. „Die probieren das, solange man

noch unerfahren ist. Aber inzwischen kenne ich

meinen Wert sehr gut.“

Als im Sommer 2019 Freunde und Familie

sie auf den verrückten Job als Inselblogger

aufmerksam machen, ist in Köln gerade mal

wieder eins von Hannas Projekten ausgelaufen.

Zeitlich also kein Problem. Aber warum

die Entscheidung für Norderney? „Ich habe im

Ausland gelebt, auf dem Dorf und in unterschiedlich

großen Städten. Es hat mich gereizt,

ein Jahr auf einer Insel zu verbringen“, sagt

Hanna. „Ausschlaggebend war auch, dass

ich hier mein eigener Chef sein und alles frei

entscheiden kann.“ Als reine Auszeit sieht die

Inselbloggerin die zwölf Monate auf Norderney

nicht. Im Gegenteil. „Ich möchte meine Aufgabe

hier so gut wie möglich erfüllen. Außerdem

knüpft man jede Menge interessante Kontakte.

Ich habe schon bei einer Musikvideoproduktion

mitgemacht und erst letzte Woche war der

NDR zum wiederholten Male da.“ Finanziell

muss Hanna allerdings immer wieder auf ihre

Ersparnisse zurückgreifen. Wer Norderney

kennt, weiß wie weit man mit 15 Euro am Tag

kommt. „Ich werde mir in der nächsten Zeit

einen zusätzlichen Job suchen, um das Budget

ein bisschen aufzubessern. Aber das ist völlig

okay.“ Für ihren Blog plant sie unter anderem,

in den kommenden Monaten für jeweils einen

Tag in unterschiedliche Norderneyer Betriebe

reinzuschnuppern. Außerdem möchte sie das

Thema Nachhaltigkeit weiter vertiefen. „Da gibt

es hier überraschend viele konstruktive Ansätze.“

Hanna genießt es, jeden Tag am Strand und

am Meer sein zu können - und freut sich auf den

Frühling und den Sommer. „Durch die im Vergleich

zur Großstadt begrenzten Möglichkeiten

entsteht schnell ein Zuhausegefühl und man

schließt viel schneller Freundschaften, weil

man sich ständig begegnet. Gleichzeitig fühlt

sich das Leben hier für mich auch nach Monaten

immer noch ein bisschen wie Urlaub an.“

Hanna ahnt, dass ihr beruflicher Weg vielen Älteren

- nicht zuletzt auch ihren Eltern - manchmal

ein wenig unbeständig erscheinen mag.

„Manche denken vielleicht, die weiß nicht, wo

die Reise hingehen soll. Aber ich bin bislang

immer sehr gut damit gefahren, dass ich viel

Neues ausprobiere und mich daran weiterentwickeln

kann.“ Nur in schwachen Momenten

denkt auch die Norderneyer Inselbloggerin an

ein bisschen Sicherheit - eines Tages. „Irgendwann

kommt wohl der Punkt, wo Abenteuer

und Risiko in den Hintergrund treten müssen.

Aber noch ist es nicht so weit.“

15 intro. ahoi! norderney

Foto. Carsten Muecke

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