ahoi! norderney Magazin #31
Das Magazin für Norderney Urlauber.
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fünf Jahren wird sie nach üblichem Gang
der Dinge die gleiche Staatsbürgerschaft
bekommen wie ihr Mann. Auf der Insel
hilft sie Klaus in dessen Geschäft. Und
dann gibt es ja noch den Sport...
freizeit. ahoi! norderney
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Klaus Kohler hat die Kapverden vor über 20
Jahren als Paradies für Surfer entdeckt. Seitdem
verbringt er regelmäßig seine Urlaube dort, trifft
sich mit einer Clique von begeisterten Wassersportlern.
Im Herbst 2016 lernt er Irati beim
Brötchen holen an der Kasse in dem kleinen Supermarkt
kennen. Nach ein bisschen Hin und Her
hat es gewaltig gefunkt. Seitdem sind die zwei
ein Paar. Natürlich möchte Klaus seiner neuen
Freundin auch seine Heimatinsel zeigen - doch
die bürokratischen Hürden erweisen sich als
höher als die höchsten Wellen am Strand. Erst im
Sommer 2018 - als die beiden längst verheiratet
sind - besucht Irati zum ersten Mal Norderney.
„Das war so schön“, sagt sie mit charmantem Akzent.
„Eine kleine Stadt, die so viel bietet - und
in allen Richtungen ist immer gleich überall das
Meer.“ Seit 2019 verfügt Irati über einen deutschen
Aufenthaltstitel, kann jetzt problemlos
ein- und ausreisen und länger bleiben. In vier bis
„Ich habe höchstens ein bisschen Gymnastik
und Schwimmen gemacht früher
in der Schule - ansonsten nichts die
ganze Zeit“, resümiert Irati die sportliche
Laufbahn ihrer Teenagerjahre und
schüttelt den Kopf, als könne sie es
selbst nicht glauben. Für die meisten
Menschen auf den Kapverden ist Wassersport
unerschwinglich und es fehlt
die Zeit. „In den ersten zwei Jahren auf
Sal bin ich nur zweimal am Strand gewesen.“
Erst als sie Klaus kennenlernt,
begleitet sie ihn häufiger zum Kiten -
und schaut begeistert zu, wie ihr Mann
über das Wasser gleitet. Irgendwann
drückt er ihr einen Übungskite in die
Hand und drängelt so lange, bis sie es
endlich auch einmal selbst ausprobiert.
Die erste Woche des Kitesurfens wird
Irati wohl nie vergessen. „Ich habe am
Strand gesessen und geheult.“ Doch
voller Ehrgeiz und mit Klaus als erfahrenem Lehrer
an ihrer Seite macht sie rasend schnell Fortschritte.
Bereits nach wenigen Wochen gelingt
ihr der Umstieg auf ein „strapless“ Board ohne
Schlaufen. „Normalerweise brauchen Kitesurfer
mehrere Jahre Erfahrung, bis sie die Umstellung
auf diese deutlich anspruchsvollere Technik hinbekommen“,
erklärt Klaus. Seitdem hat Irati bei
entsprechender Windstärke jede sich bietende
Gelegenheit auf dem Wasser verbracht. 2018
kitet sie gemeinsam mit Klaus in acht Tagen 500
Kilometer „downwind“ entlang der brasilianischen
Küste. 2019 gelingt ihr eine 75 Kilometer
lange Fahrt mit dem Kite über den offenen
Atlantik zwischen den Kapverdischen Inseln Sal
und Boa Vista. „Da draußen hast du eine Dünung
von sechs bis sieben Metern Höhe und nur das
Meer bis zum Horizont.“ Drumherum Delfine,
Wale und ein paar Haie. Angst scheint die junge
Frau nicht zu kennen.