ahoi! norderney Magazin #31
Das Magazin für Norderney Urlauber.
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„Konservativer Punk, der auf ganzer Linie überzeugt“, schreibt Mitte der 00er Jahre die Tageszeitung
Die Welt. „Udo Lindenberg, Jan Delay, Till Schweiger - sie haben eins gemein: Sie
freuen sich auf die Kreationen von Chefkoch Patrick Voeltz“, ergänzt das Stadtmagazin Prinz.
Seine inzwischen rund 15 Jahre zurückliegende Zeit als junger, wilder Küchenchef im Hamburger
Szene-Club Golden Cut markiert einen Wendepunkt, was seine öffentliche Wahrnehmung in
der Hansestadt angeht. Vorher und nachher liegen jede Menge Disziplin und harte Arbeit, aber
auch außergewöhnliches Kochtalent und beeindruckende berufliche Stationen. Mit Patrick Voeltz
hat ein weiterer Spitzenkoch die Insel für sich entdeckt. Seit dem Sommer 2019 betreibt der
41-Jährige gemeinsam mit seiner Frau Bianca Voeltz das Restaurant Strandpieper an der endlich
wieder mit neuem Leben erfüllten Oase, dem östlichsten Badestrand von Norderney.
essen. ahoi! norderney
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W
ir kennen uns in Hamburg so
mittelgut aus, aber natürlich
sind wir schon häufiger mit der
Fährlinie 62 von den Landungsbrücken nach
Övelgönne gefahren, wo der einzigartige
Elbstrand beginnt. Nur wenige Schritte vom
Anleger den Hügel hinauf liegt am Rande
eines hübschen Parks das Restaurant Das
Weisse Haus (www.das-weisse-haus.de),
das Patrick in den vergangenen acht Jahren
als Inhaber und Chefkoch betrieben hat. Von
der schnieken weißen Villa unweit des Övelgönner
Museumshafens aus hat auch einst
Tim Mälzer seine TV-Karriere gestartet. Mit
dem Fernsehstar verbindet den gebürtigen
Hamburger ein freundschaftliches Verhältnis,
seit sie in jungen Jahren - „auf Augenhöhe“,
wie Patrick grinsend bemerkt - im Au Quai
am Altonaer Fischmarkt gemeinsam am Herd
gestanden haben. „Als wir 2011 anfingen,
war Das Weisse Haus nicht mehr so in aller
Munde wie vor Tims Abgang 2007. Aber wir
haben es geschafft, den Laden innerhalb
von zwei, drei Jahren wieder zu einer der
Top-Adressen in Hamburg zu machen.“ Aber
warum dann der Wechsel vom Ufer der Elbe
an den Strand von Norderney? „Wir suchten
schon länger eine neue Herausforderung
und hatten immer von einem Restaurant am
Meer geträumt“, sagt Bianca. „Als wir dann
diesen atemberaubenden Strand gesehen
haben, wussten wir sofort: hier möchten wir
hin.“
Im Sommer direkt nach der Eröffnung hatten
wir es noch nicht geschafft, aber im Oktober
waren wir im Strandpieper essen. Wir haben
ein grandioses Sashimi vom Yellowfin-Tuna
mit Wasabi-Kartoffelpüree und ein ebenso
leckeres Wolfsbarschfilet auf Steinpilz-
Blaubeer-Risotto probiert. Patrick greift auf
Norderney nicht nach den Sternen, sondern
bevorzugt eine bodenständige, ehrliche Küche
- verbunden mit einem gelegentlichen
Faible für Euro-Asiatisches. Schon in Hamburg
schätzten ihn die Gäste - neben modern
interpretierten Klassikern - auch für seine
kreative Fusionküche. „Der Mix soll den Unterschied
machen. Für mich ist wichtig, dass
wir wirklich noch handwerklich arbeiten,
mit möglichst vielen Produkten aus der Region
- und auch bei größtem Andrang immer
eine Qualitätsstufe abliefern, mit der ich
mich kulinarisch wohlfühlen kann“, betont
Patrick und lacht. „Damit sind wir bislang
ziemlich gut gefahren - denn mein persönlicher
Anspruch ist hoch.“ Im Strandpieper
gibt es auch eine hauseigene Räucherei, die
nicht nur für leckere Fischbrötchen auf die
Hand, sondern auch für manches Fleischgericht
zum Einsatz kommt. „Wir haben aktuell
zum Beispiel ein Cordon Bleu von einem kalt
geräucherten Schweinerücken auf der Karte,
mit Tallegio Käse gefüllt. Viele kennen diesen
Klassiker heute nur noch als Fertigprodukt
aus der Kühltheke. Bei uns wird daraus
wieder ein frisches Gericht.“
Foto. Strandpieper, Marcus Burda, Carsten Muecke