ahoi! norderney Magazin #31
Das Magazin für Norderney Urlauber.
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Jederzeit und überall einen leckeren Kaffee zu trinken, ist hip und weit verbreitet. Rund 320.000
Coffee-to-go Becher landen in Deutschland im Müll - pro Stunde. Laut einer Studie der Deutschen
Umwelthilfe (www.duh.de) addiert sich der Verbrauch auf 2.800.000.000 Becher im Jahr. In Form
einer Kette ließe sich die Erde damit mehr als sieben mal umrunden. Auch Norderney trägt zu diesem
gigantischen Müllberg bei. Doch es gibt Alternativen. Auf Initiative der Bürgerstiftung (www.
buergerstiftung-norderney.de) und mit Unterstützung der DEHOGA auf Norderney (www.dehoganiedersachsen.de)
hat die Insel seit einigen Monaten mit dem „Recup“ Mehrwegbecher ein deutschlandweit
verbreitetes Pfandsystem eingeführt. „Unser Ziel ist, die Wegwerfbecher komplett zu verbannen
und durch Mehrweg zu ersetzen“, sagt Michael Kleimann von der DEHOGA. „Norderney erlebt
einen gewaltigen Boom. Wir haben so eine Strahlkraft - wenn hunderttausende Urlauber das
Pfandsystem hier kennenlernen und als positiv registrieren, werden sie das als Multiplikatoren auch
an ihrem Heimatort weitergeben. Dann haben wir eine Menge bewegt.“
RECUP
Schluss mit den Wegwerfbechern
Aus Urlaubersicht funktioniert das neue System denkbar einfach. Wer zum Beispiel im Strandkorb
einen Kaffee trinken möchte, geht zum Strandkiosk und zahlt neben dem Preis für das
Getränk zusätzlich einen Euro Pfandgebühr für den „Recup“ Becher. Die Rückgabe ist bei jedem
der bislang rund 3.500 „Recup“ Partner in ganz Deutschland möglich. Dort erhält man dann sein
Pfandgeld zurück. „Im Idealfall gibt es bald auf Norderney an jeder Ecke eine Rückgabestelle - je
mehr Betriebe mitmachen, desto besser funktioniert das System für alle Seiten.“ Etwa 500 Mal
kann der Becher aus lebensmittelechtem Polypropylen gespült und wieder verwendet werden.
„Danach wird er vollständig recycelt.“ Wenn genügend „Recup“ Partner zusammenkommen, wird
demnächst sogar ein eigener Inselbecher entstehen. Die teilnehmenden Betriebe müssen dann
nicht länger ihr Logo auf Einwegbechern in Mülltonnen rumliegen sehen, sondern können gemeinsam
vom Imagegewinn der Insel profitieren.
essen. ahoi! norderney
50
Als jüngsten „Recup“ Partner vor Ort freut sich Michael Kleimann über die Gastronomie Pier (www.
pier-gmbh.de) am Fähranleger in Norddeich Mole. „Das ist ein echter Big Player, was Coffee-to-go
angeht. Zusammen mit den WattWelten (www.wattwelten.de) auf Norderney haben wir damit
zwei Rückgabestellen in super günstiger Lage bei An- und Abreise. Das ist toll.“ Auch die Partner an
den Stränden berichten von positiven Erfahrungen. Torsten Kruse vom Surfcafé bekommt rund 90
Prozent der ausgegebenen Becher sofort wieder zurück - und auch die Reinigung sei kein Problem.
„Für 2020 kommt der Weststrand mit der Giftbude und dem Kiosk ins Boot und auch der große
Edeka-Markt am Hafen ist dann dabei. Das Netz wird langsam dichter.“ In der Innenstadt gibt es die
„Recup“ Becher kreuz und quer - vom Stadtcafé über Café Friedrich bis zum Extrablatt. Alle „Recup“
Partner auf Norderney oder anderswo in Deutschland kann man sich bequem in der „Recup“ Handy
App anzeigen lassen. Michael Kleimann wird gemeinsam mit Imke Denecke, die das Projekt bei der
Bürgerstiftung betreut, in den kommenden Monaten weitere Gespräche führen. „Wir sind inzwischen
einen ganzen Schritt weiter und können den noch fehlenden großen Verteilern viele gute
Gründe nennen, ebenfalls dabei zu sein.“ Ein bisschen habe das Thema am Ende aber auch mit
dem Wollen zu tun. „Als Insel haben wir aus meiner Sicht eine Vorbildfunktion. Wenn wir uns hier
nicht für saubere Meere und Müllvermeidung interessieren, wer denn dann?“