ahoi! norderney Magazin #31
Das Magazin für Norderney Urlauber.
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Kleingartenkultur
Ein unentdecktes Stück Norderney
Wenn Yvonne Krüger in ihrer grünen Oase Obst und Gemüse erntet, die Beete umgräbt oder
Unkraut jätet, hört sie häufig die Stimmen vorbeischlendernder Spaziergänger und Sätze wie
„Ach guck mal - das ist ja schön“. Auch immer mehr Inselgäste genießen es, auf den Wegen
der Norderneyer Kleingartenanlage zu flanieren und die liebevolle individuelle Gestaltung der
Parzellen zu bestaunen. „Für uns Norderneyer bedeuten die Gärten einen Ruhepol - eine Idylle,
in die man sich flüchten kann, wenn es drumherum auf der Insel hektisch wird“, sagt Yvonne,
die den Kleingärtnerverein gemeinsam mit ihren Vorstandskolleginnen Gerda Lengnick-Schoon
und Nicole Hildebrandt leitet.
Die unterhalb der Deichstraße gelegene
Kleingartenanlage umfasst rund 200 Parzellen
und besteht aus zwei Bereichen. Auf
dem größeren der beiden Gelände - dem
sogenannten Schlickdreieck - steht das Vereinshaus,
das für Feste und Feierlichkeiten
genutzt werden kann. Das mit nur 80 Parzellen
deutlich kleinere Gaswerkgelände verfügt
über einen Teich mit einer kleinen Brücke und
einladenden Sitzecken im Uferbereich. Größe
und Struktur der Gärten unterscheiden sich
beträchtlich. Hier wurde offensichtlich nicht
am Reißbrett geplant - stattdessen fast ein
bisschen sympathisch anarchisch. Für die begehrten
Plätze gibt es eine lange Bewerberliste.
Rund 10 Prozent der Gärten werden jedes
Jahr neu vergeben. „Seit das Gärtnern und
gesunde Ernährung wieder zu einem echten
Trendthema geworden sind, kommen immer
mehr junge Leute“, freut sich Yvonne. Ob Jung
oder Alt, von 20 bis 85 - in der Kleingartenanlage
funktioniert das Miteinander. „Hier
trifft man sich zwanglos und unkompliziert.
Viele Familien nutzen das als Rückzugsort“,
beschreibt Yvonne das besondere Flair. „Alle
säen und ernten - und was über den eigenen
Bedarf hinausgeht, verschenkt man gerne an
Nachbarn und Freunde. Es ist ein Geben und
Nehmen.“
2019 hat der Kleingärtnerverein nach längerer
Pause eine jahrzehntelange Tradition neu
aufleben lassen. Zum Gartenfest im vergangenen
September kamen mehrere hundert
Insulaner und auch Gartenfreunde vom Festland
waren dabei. „Wir haben jede Menge
postives Feedback bekommen, obwohl wir
erstmal nur im kleineren Rahmen gestartet
sind.“ Auch 2020 wird es ein Gartenfest geben
- zum Ausklang des Winters, voraussichtlich
im März. „Mit Grillen und - je nach Temperatur
- vielleicht mit einem allerletzten Punsch
oder Glühwein, bevor der Frühling kommt.“
Wer um diese Zeit auf der Insel Urlaub macht,
findet die genauen Termine im Internet unter
www.kleingaertnerverein-norderney.de.
Für 2021 wirft das 75-jährige Jubiläum des
Vereins seine Schatten voraus. „Denn dann
planen wir etwas ganz Besonderes.“
Mit der Kleingartenkultur entdecken auch
wir ein für uns noch weitgehend unbekanntes
Stück Norderney. Dies ist Auftakt zu einer
Serie von Gartenporträts, in denen wir einmal
mehr das Inselleben abseits des Ferienbetriebs
beleuchten wollen. „Es ist ja auch ein
bisschen wie ein Aquarium hier“, sagt Yvonne
lachend. „Immer bewegt sich irgendwas -
und immer gibt es etwas Neues zu schauen.“
267 freizeit. ahoi! norderney
Foto. Carsten Muecke