Ausgabe 04-2010
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Nachlese – IFAT ENTSORGA <strong>2010</strong><br />
Sanierung von Anschlussstutzen: Lichtblick dank<br />
neuer UV-Technik<br />
Bei der Sanierung von Entwässerungsnetzen durch Schlauchlining<br />
sind die Anschlussstutzen ein oft nur unzureichend gelöstes<br />
Problem. Der von der Ulrich Rotte Anlagenbau und Fördertechnik<br />
GmbH, Salzkotten, entwickelte und auf der IFAT<br />
<strong>2010</strong> in München präsentierte Sanierungsroboter HSR-UV für<br />
die Installation und UV-Aushärtung von Gewebehütchen-Systemen<br />
eröffnet neue technische und wirtschaftliche Perspektiven<br />
für diese wichtige Aufgabe.<br />
Neu auf der IFAT <strong>2010</strong> – der Stutzensanierungs-Roboter HSR-UV<br />
Schlauchlining-Verfahren haben sich als grabenlose Sanierungstechnologie<br />
in Grundstücksanschluss- und Grundleitungen<br />
längst ebenso etabliert und bewährt wie im Hauptkanal.<br />
Inzwischen dominiert technisch die Aushärtung der<br />
Liner durch UV-Bestrahlung – zumindest in den öffentlichen<br />
Anlagen. Bei Linern in Anschlusskanälen dagegen setzt man<br />
nach wie vor meist auf die thermische Härtung der Kunstharzgetränkten<br />
Gewebe. Damit ist man allerdings den vielfältigen,<br />
oft wechselhaften Randbedingungen der Baustelle an einem<br />
sehr sensiblen Punkt „ausgeliefert“. Das gilt nicht nur für den<br />
Liner selbst, sondern auch für die sogenannten Gewebehütchen,<br />
mit denen im Regelfall die Auskleidungen im Hausanschluss<br />
an die Liner im Hauptkanal angebunden werden.<br />
Ein zentraler Vorzug lichthärtender Auskleidungsverfahren,<br />
nämlich eine schnelle und in der Qualität berechenbare Aushärtung<br />
unabhängig von Umgebungstemperaturen, ließ sich<br />
bei der Sanierung im Anschlussstutzen bislang verfahrenstechnisch<br />
nicht für große Einbautiefen realisieren.<br />
Das dürfte sich grundlegend ändern, nachdem jetzt die Ulrich<br />
Rotte Anlagenbau und Fördertechnik GmbH, Salzkotten, den<br />
Hutprofilsanierungsroboter HSR-UV vorgestellt und in Pilotprojekten<br />
erfolgreich eingesetzt hat. Der HSR-UV ist ein selbstfahrender,<br />
ferngesteuerter Sanierungsroboter zur Verarbeitung<br />
von UV-Lichtaushärtenden Hutprofilen in der Hausanschlusssanierung.<br />
Der Roboter appliziert vom Hauptkanal aus mit UV-reaktivem<br />
Kunstharz getränkte Hutprofile aus synthetischem Schlingengewebe<br />
bis zu 60 cm tief und formschlüssig auch in stark<br />
bogengängige Stutzen hinein.<br />
Mit dieser Einbautiefe<br />
kann die erste Muffe im<br />
Hausanschluss sicher überdeckt<br />
werden. Eine ideale<br />
Anbindung an den Hausanschlussliner<br />
ist sicher gewährleistet.<br />
Die Innovation<br />
des HSR-UV besteht vor<br />
allem darin, dass auch bei<br />
dieser Einbautiefe der harzgetränkte<br />
Gewebeschlauch<br />
gleichmäßig dosiert mit<br />
UV-Strahlung beaufschlagt<br />
wird.<br />
Alle Positioniervorgänge<br />
werden über mehrere Positionierkameras<br />
am Roboter<br />
verfolgt und vom Operator<br />
im Einsatzfahrzeug gesteuert.<br />
Die Kameras ermöglichen<br />
in Verbindung mit einer<br />
lückenlosen Visualisierung<br />
aller gemessenen Prozessdaten<br />
(wie Anpressdruck,<br />
eingebrachte Lichtleistung<br />
und Abnahmevideo) eine<br />
vollständige Kontrolle und<br />
Dokumentation des gesamten<br />
Einbauvorgangs.<br />
Die speziell auf den Aushärteprozess<br />
abgestimmte<br />
UV-Beleuchtungsdosierung<br />
stellt den Schutz des Hutprofils<br />
gegen thermische<br />
Überbeanspruchung sicher<br />
und härtet den 60 cm langen<br />
Hut binnen 30 Minuten<br />
sicher aus. Die Kombination<br />
aus großer Einbautiefe<br />
und extrem schneller und<br />
prozesssicherer Aushärtung<br />
ist ein maßgeblicher wirtschaftlicher<br />
Pluspunkt der<br />
Stutzensanierung mit dem<br />
HSR-UV.<br />
Einstülpen des Gewebehütchens in<br />
den Anschluss-Packer des Roboters<br />
Qualität auf einen Blick: Alle Prozessparameter<br />
werden über den Monitor<br />
im Fahrzeug kontrolliert und EDV-gestützt<br />
dokumentiert.<br />
Einfahren des Roboters in den Hauptkanal<br />
Die Reichweite des Roboters<br />
HSR-UV samt aller Versorgungs-<br />
und Datenleitungen<br />
beträgt 80 Meter. Er arbeitet<br />
von linersanierten Leitungen<br />
ab DN 200 bis DN 600 aus<br />
in Anschlüsse DN 125 und<br />
DN 150 (bei 45° bis 90° Abzweigwinkel)<br />
hinein. Das mit dem HSR-UV eingebaute Werkstoffsystem<br />
wurde zusammen mit dem Kooperationspartner<br />
RelineEurope aus Rohrbach entwickelt und in umfangreichen<br />
Testreihen erprobt. Die werkseitig imprägnierten Hutprofile<br />
22 | RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2010</strong>