Ausgabe 04-2010
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Anwenderberichte<br />
minimalem Equipment<br />
ein extrem schnelle Bauausführung<br />
verbindet.<br />
Ein mit UV-reaktivem<br />
Kunstharz getränkter Liner<br />
aus einander überlappenden<br />
Glasfaserlaminat-Bahnen<br />
wird in<br />
einer lichtdichten Umhüllung<br />
„just in time“ auf<br />
der Baustelle angeliefert<br />
und über einen geöffneten<br />
Revisionsschacht in<br />
die zu sanierende Leitung<br />
eingezogen. Zur Tränkung<br />
Einsetzen des UV-Lichterkette, mit der die<br />
mit photoreaktivem VE-Harz getränkten<br />
Glasfaserliner ausgehärtet wurden.<br />
des Liners wurde in<br />
Stadtallendorf angesichts<br />
der zu erwartenden extrem hohen Abwassertemperaturen ein<br />
Vinylester-Harz verwendet.<br />
Im Rohr wird der Schlauch mit Pressluft formschlüssig aufgestellt;<br />
dann setzt man einen UV-Lampenzug in den Liner ein<br />
und zieht ihn bis zum Endschacht der Sanierungsstrecke. Über<br />
die Frontkamera des Lampenzuges kann sich der Operateur<br />
im Fahrzeug einen ersten Eindruck von der ordnungsgemäßen<br />
Aufstellung des Liners im Rohr machen und potenzielle Problemstellen<br />
frühzeitig erkennen. Im Zielschacht werden die<br />
UV-Lampen gezündet, woraufhin der Lampenzug mit definierter<br />
Geschwindigkeit zum Startschacht zurückfährt.<br />
Messbare Qualität<br />
Zuggeschwindigkeit und definierte Lichtintensität stellen sicher,<br />
dass jeder Punkt des Liners dabei dem gleichen, für eine vollständige<br />
Härtung notwendigen Strahlungsquantum ausgesetzt<br />
ist. Um den Sanierungserfolg auch nachweisen zu können,<br />
werden alle wichtigen Parameter ständig live erfasst und dokumentiert;<br />
hinzu tritt eine nachträgliche Laborkontrolle der<br />
fertigen Liner durch einen unabhängigen Gutachter. Im Ergebnis<br />
ist der Kanal praktisch wieder einsatzfertig, sobald der<br />
Lampenzug die Haltung durchfahren hat – vorausgesetzt, es<br />
müssen in der Haltung keine durch den Liner verschlossenen<br />
Anschlüsse per Roboter geöffnet werden. Da das Equipment<br />
bei der Lichthärtung in jedem Arbeitsgang nur aus einem<br />
Fahrzeug besteht, das unmittelbar nach Prozessende wieder<br />
entfernt werden kann, ist die Behinderung des Werksverkehrs<br />
stets auf ein räumliches und zeitliches Minimum beschränkt.<br />
Das Sanierungsresultat ist ein statisch, chemisch und mechanisch<br />
hoch belastbarer Liner, der die Nennweite des Altrohrs<br />
nur um wenige Millimeter verringert, dafür aber dessen Abflusseigenschaften<br />
deutlich verbessert. Die Hydraulik wird also<br />
durch den Liner selten reduziert, aber oft genug deutlich verbessert.<br />
Technische Alternativen zur Linersanierung<br />
In Einzelfällen stellte sich in der Eisengießerei Winter heraus,<br />
dass eine Haltung nur über einen Schacht zugänglich war.<br />
Das schloss eine Linersanierung mit dieser Technologie zwar<br />
aus, ließ aber dennoch Spielraum für grabenlose Technik.<br />
Hier bauten die Fachleute<br />
von Swietelsky-Faber<br />
eine Serie von Longlinern<br />
ein. Das sind bis zu<br />
fünf Meter lange Matten<br />
aus 3P-Harz-getränktem<br />
Glasfaserlaminat, die<br />
mit Hilfe eines pneumatischen<br />
Packers via<br />
Schacht in einem definierten<br />
Rohrabschnitt<br />
installiert und bei Umgebungstemperatur<br />
ausgehärtet<br />
werden. Durch<br />
Überlappung mehrerer<br />
Longliner lässt sich eine Kanäle, die nur einseitig zugänglich waren,<br />
ganze Haltung analog wurden fallweise mit einer Serie von Longlinern<br />
saniert: Imprägnierung eines Longli-<br />
zu einem Liner sanieren,<br />
wobei hier eben nur einseitige<br />
Zugänglichkeit<br />
ners mit 3P-Harz.<br />
erforderlich ist. Auf vergleichbarer<br />
Materialbasis<br />
(d. h. Glasfasergewebe<br />
plus 3P-Harz) basierten<br />
auch die partiellen Sanierungslösungen,<br />
die in<br />
Stadtallendorf angewendet<br />
wurden: Kurzliner für<br />
punktuelle Defekte und<br />
Gewebehütchen für die<br />
Anbindung von Stutzen Einbau eines Longliners via Kontrollschacht.<br />
an fertiggestellte Liner.<br />
Die erfolgreiche Sanierungskampagne 2009/<strong>2010</strong> in der Eisengießerei<br />
Fritz Winter, Stadtallendorf, belegt einmal mehr<br />
die technologische wie organisatorische Kompetenz der Swietelsky-Faber<br />
GmbH speziell bei Kanalsanierungsvorhaben im<br />
„Grenzbereich des Machbaren“.<br />
Kontakt Bauausführung:<br />
Swietelsky-Faber GmbH Kanalsanierung<br />
Niederlassung Landsberg<br />
Frau Sandra Garroui<br />
Lechwiesenstraße 58 • D-86899 Landsberg<br />
Telefon: +49 (0) 8191/98 59 95-0<br />
E-Mail: landsberg@swietelsky-faber.de<br />
Kontakt Planung und Bauüberwachung:<br />
Ingenieurbüro Ohlsen GmbH<br />
Dipl.-Ing. Otfried Heineck<br />
Eiserne Hand 13 • D-35305 Grünberg<br />
Telefon: +49 (0) 6401/22 320-0<br />
E-Mail: info@ibohlsen.de<br />
RO-KA-TECH Journal <strong>04</strong> / <strong>2010</strong> | 63